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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 7. Abhandlung): Die Rolle der Anatexis — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43765#0066
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66

0. H. Erdmannsdörffer.-

liehen Zusammensetzung des Nebengesteins entsprechenden Mi-
neralparagenesen besonders rein ab.
Zu unterscheiden sind folgende Typen:
1. Helle quarzreiche Trümer im Amphibolit + //s.
Diese Trümer durchsetzen das s meist unter sehr flachen
Winkeln. Z. T. sind sie schwach mitgefaltet. Ihre Mächtigkeit er-
reicht ca. 5 cm.
Sie bestehen aus gerundeten, oft verzahnten Quarzkörnern
(bis 1 mm), die z. T. durch eine Art Zement von Kalkspat ver-
kittet sind, an dessen Stelle Prehnit und Klinozoisit-Epidot treten
kann. Der Kalkspat, der z. T. faserig, anscheinend pseudomorph
nach einem völlig verschwundenen Mineral, auftritt, verdrängt
den Quarz. Am Kontakt zu dem anstoßenden Amphibolit reichern
sich bis zu 5 mm große Kristalle von Albit (An,—An10, ß 1.530,
z. T. verglimmert) und 1.5 mm lange Säulchen von Apatit — z. T.
von Prehnit durchadert — an. Im Innern der Trümer liegen mehr-
fach völlig korrodierte Reste von Albit im Quarz. Titanit in Kri-
stallen und Körnern. In einzelnen Lagen ist am Rande Orthit
ziemlich häufig, der hier also eine junge Bildung ist.
Die z. T. metasomatisch auftretende Absatzfolge dieser Para-
genese ist: Titanit-Orthit-Apatit-Albit-Quarz-Kalkspat-KIinozoisit.
Auch die Hornblende des anstoßenden Amphibolits wird vom Quarz
dieser Trümer deutlich angefressen.
2. Querklüfte (jünger als die Trümer // s im Amphibolit).
a) Bis 2 mm breite Klüfte, meist ohne Verschiebung des
Nebengesteins, vielfach I auf der B-richtung von dessen Rege-
lung; Q-klüfte.
Im Amphibolit: Prehnit (opt. n 1.62), Klinozoisit (2 V({
<^80°) und Epidot, der z. T. in Chlorit einwandert; Kalkspat;
dieser auch allein als Füllung.
Innerhalb der Quarztrümer des Amphibolits (der Alters-
folge nach): winzige Nädelchen von Hornblende, umschlossen von
Alkalifeldspat (opt. —, 2 V« sehr klein), gegen Quarz idiomorph
mit Adularform 28); Kalkspat in Zwickeln der übrigen Gemeng-
teile, Altersstellung unsicher für Klinozoisit und Zirkonkörner
(fehlen im anstoßenden Amphibolit).
In Biotitgesteinen, wo sie mit Amphiboliten wechseln: bis
mehrere mm große sehr helle Hornblenden, in allen Azimuten
28) Kalifeldspat in Adularform gibt aus Trümern im Liegenden des
Gföhler Gneises Fr. Reinhold (33) an.
 
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