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Theodor Ploetz: Zur Kenntnis
Auch sie gehören noch immer, trotz der vielen darauf verwen-
deten Arbeit, zu den weniger aufgeklärten Körpern dieser Art.
Der am meisten untersuchte Vertreter, das Emulsin, ist praktisch
nur im niedermolekularen Bereich wirksam und daher auf unsere
Stoffe nicht anwendbar. Von den hier interessierenden Enzymen
ist noch kaum eines je mit Sicherheit von allen Begleitenzymen
befreit, geschweige denn rein dargestellt worden. Man wird sich
also wohl noch lange Zeit damit begnügen müssen, mit Gemi-
schen verschiedenster Enzyme, die außerdem noch von unbekannten
Mengen unbekannter Stoffe verunreinigt sind, zu arbeiten.
Studium der verwendeten Enzyme.
1. Ausgangsmaterial.
Als Ausgangsmaterial für die Gewinnung geeigneter Enzyme
müßten eigentlich alle Organismen in Frage kommen, die in der
Natur imstande sind, Holz abzubauen. Wie das Beispiel der Rot-
und Weißfäule-Pilze zeigt, könnte der Angriff auf das Holz dabei
sowohl von der lignin- als auch von der polysaccharidspaltenden
Seite her vorgenommen werden. Da über Ligninasen aber noch
allzu wenig bekannt ist, wurde zunächst der carbohydratische
Weg gewählt.
Preßsäfte aus holzabbauenden Pilzen sind bezüglich ihres
Enzymgehaltes schon oft untersucht worden. Überraschender-
weise ist es dabei noch nicht gelungen, das in diesem Zu-
sammenhang am meisten interessierende Enzym, die Cellulase,
mit Sicherheit nachzuweisen. Wenn nun auch auf Grund der Ab-
bauleistung dieser Pilze die Existenz einer solchen Cellulase mit
Sicherheit vorausgesagt werden kann, so geht doch aus den er-
wähnten negativen Befunden hervor, daß sie keine große Akti-
vität besitzen kann, also für die Anwendung auf unser Problem
wenig Erfolg verspricht.
Als cellulasehaltig ist nach Arbeiten W. Grassmann’s 27) das
Enzymsystem des Aspergillus oryzae bekannt. Da es außerdem
noch alle anderen Carbohydrasen enthält, die beim Holzabbau
von Bedeutung sein können, wurde es zunächst in die Unter-
suchungen mit einbezogen, obwohl bereits Grassmann angibt,
daß die Aspergillus oryzae-Cellulase eine nach dem Chlordioxyd-
Verfahren von E. Schmidt28) aus Holz dargestellte „Skelettsub-
stanz“ nicht anzugreifen vermag.
Theodor Ploetz: Zur Kenntnis
Auch sie gehören noch immer, trotz der vielen darauf verwen-
deten Arbeit, zu den weniger aufgeklärten Körpern dieser Art.
Der am meisten untersuchte Vertreter, das Emulsin, ist praktisch
nur im niedermolekularen Bereich wirksam und daher auf unsere
Stoffe nicht anwendbar. Von den hier interessierenden Enzymen
ist noch kaum eines je mit Sicherheit von allen Begleitenzymen
befreit, geschweige denn rein dargestellt worden. Man wird sich
also wohl noch lange Zeit damit begnügen müssen, mit Gemi-
schen verschiedenster Enzyme, die außerdem noch von unbekannten
Mengen unbekannter Stoffe verunreinigt sind, zu arbeiten.
Studium der verwendeten Enzyme.
1. Ausgangsmaterial.
Als Ausgangsmaterial für die Gewinnung geeigneter Enzyme
müßten eigentlich alle Organismen in Frage kommen, die in der
Natur imstande sind, Holz abzubauen. Wie das Beispiel der Rot-
und Weißfäule-Pilze zeigt, könnte der Angriff auf das Holz dabei
sowohl von der lignin- als auch von der polysaccharidspaltenden
Seite her vorgenommen werden. Da über Ligninasen aber noch
allzu wenig bekannt ist, wurde zunächst der carbohydratische
Weg gewählt.
Preßsäfte aus holzabbauenden Pilzen sind bezüglich ihres
Enzymgehaltes schon oft untersucht worden. Überraschender-
weise ist es dabei noch nicht gelungen, das in diesem Zu-
sammenhang am meisten interessierende Enzym, die Cellulase,
mit Sicherheit nachzuweisen. Wenn nun auch auf Grund der Ab-
bauleistung dieser Pilze die Existenz einer solchen Cellulase mit
Sicherheit vorausgesagt werden kann, so geht doch aus den er-
wähnten negativen Befunden hervor, daß sie keine große Akti-
vität besitzen kann, also für die Anwendung auf unser Problem
wenig Erfolg verspricht.
Als cellulasehaltig ist nach Arbeiten W. Grassmann’s 27) das
Enzymsystem des Aspergillus oryzae bekannt. Da es außerdem
noch alle anderen Carbohydrasen enthält, die beim Holzabbau
von Bedeutung sein können, wurde es zunächst in die Unter-
suchungen mit einbezogen, obwohl bereits Grassmann angibt,
daß die Aspergillus oryzae-Cellulase eine nach dem Chlordioxyd-
Verfahren von E. Schmidt28) aus Holz dargestellte „Skelettsub-
stanz“ nicht anzugreifen vermag.