des Baues der vorholzten Faser
13
Wir gehen dabei so vor: 20 ccm roher, zentrifugierter Schneckensaft
werden mit 400 ccm Wasser und 160 ccm Acetatpuffer vom pH=4,7 ver-
setzt, dann mit Toluol überschichtet und bleiben so lange im Brutschrank
(37°) stehen, bis keine zusätzliche Eiweißflockung mehr eintritt. Dies dauert,
je nach dem verwendeten Rohsaft, 8 14 Tage. Dadurch, daß man von Zeit
zu Zeit die entstandene Flockung abzentrifugiert, kann man den Endpunkt
der Flockung feststellen. Die letzten Trübungen werden durch Filtration
durch eine G 4 Fritte entfernt. Das so geklärte Präparat ist direkt für die
Abbauversuche verwendbar.
Diese Reinigungsverfahren lassen das Enzymsystem, abgesehen
von geringen Verlusten, in seiner Gesamtheit unangetastet.
Es mag noch erwähnt werden, daß wir auch versuchten, den absoluten
Cellulasegehalt des Schneckensaftes durch Dauerzüchtung der Schnecken
mit besonders cellulosereichem Futter (Holundermark) zu steigern. Aber
ohne Erfolg. Es stellte sich vielmehr eine erstaunliche Konstanz des Cel-
lulasegehaltes von Schneckensaft verschiedenster Herkunft heraus: 0,1 ccm
Rohsaft + 5,4 ccm Wasser 4,5 ccm Acetatpuffer vom pH = 4,7 macht aus
100 mg Cuprophan in 24 Stunden 22—24 mg reduzierenden Zucker frei.
3. Das Cellulase-Lichenase-Problem.
Die Frage nach der Identität bzw. Verschiedenheit von Cellu-
lase und Lichenase ist für unser Problem unter zwei Gesichts-
punkten von Interesse. (Zu bemerken ist, daß wir im folgenden
die zwar allgemein übliche, aber immer noch unbewiesene Vor-
aussetzung machen, daß das Lichenin ein niederes Homologes
der Cellulose sei.) Der eine wurde schon erwähnt. Er besteht
darin, daß man die — von Hilpert geleugnete — Existenz der
Cellulose im Holz schon mit dem Vorhandensein einer Cellulase
beweisen könnte, wenn eben diese Cellulase ein für Cellulose
spezifisches Enzym ist und nicht etwa beliebige /?-Polyglucoside
(also auch Lichenin) abbaut. Der zweite Gesichtspunkt ist, daß
es von großem Interesse sein müßte, den Abbau des Holzes mit
abgetrennter Cellulase oder Lichenase sowie den Celluloseabbau
mit reiner Cellulase zu studieren.
Wir haben diese Frage am Luicym sowie am Helix-Ferment
zu beantworten versucht.
Wo in der Literatur dazu Stellung genommen wird, findet man meist
die Auffassung vertreten, daß in beiden Enzymgemischen ein und das-
selbe Ferment Cellulose sowie Lichenin abbaut. Nur T. Ullmann 3n) kommt
zu dem Schluß, daß bei den Wirbellosen Cellulase und Lichenase zwei
verschiedene Fermente sind.
Führt man an einer dialysierten Luicymlösung eine fraktio-
nierte Alkohol-Äther-Fällung durch, so ergibt sich insofern eine
13
Wir gehen dabei so vor: 20 ccm roher, zentrifugierter Schneckensaft
werden mit 400 ccm Wasser und 160 ccm Acetatpuffer vom pH=4,7 ver-
setzt, dann mit Toluol überschichtet und bleiben so lange im Brutschrank
(37°) stehen, bis keine zusätzliche Eiweißflockung mehr eintritt. Dies dauert,
je nach dem verwendeten Rohsaft, 8 14 Tage. Dadurch, daß man von Zeit
zu Zeit die entstandene Flockung abzentrifugiert, kann man den Endpunkt
der Flockung feststellen. Die letzten Trübungen werden durch Filtration
durch eine G 4 Fritte entfernt. Das so geklärte Präparat ist direkt für die
Abbauversuche verwendbar.
Diese Reinigungsverfahren lassen das Enzymsystem, abgesehen
von geringen Verlusten, in seiner Gesamtheit unangetastet.
Es mag noch erwähnt werden, daß wir auch versuchten, den absoluten
Cellulasegehalt des Schneckensaftes durch Dauerzüchtung der Schnecken
mit besonders cellulosereichem Futter (Holundermark) zu steigern. Aber
ohne Erfolg. Es stellte sich vielmehr eine erstaunliche Konstanz des Cel-
lulasegehaltes von Schneckensaft verschiedenster Herkunft heraus: 0,1 ccm
Rohsaft + 5,4 ccm Wasser 4,5 ccm Acetatpuffer vom pH = 4,7 macht aus
100 mg Cuprophan in 24 Stunden 22—24 mg reduzierenden Zucker frei.
3. Das Cellulase-Lichenase-Problem.
Die Frage nach der Identität bzw. Verschiedenheit von Cellu-
lase und Lichenase ist für unser Problem unter zwei Gesichts-
punkten von Interesse. (Zu bemerken ist, daß wir im folgenden
die zwar allgemein übliche, aber immer noch unbewiesene Vor-
aussetzung machen, daß das Lichenin ein niederes Homologes
der Cellulose sei.) Der eine wurde schon erwähnt. Er besteht
darin, daß man die — von Hilpert geleugnete — Existenz der
Cellulose im Holz schon mit dem Vorhandensein einer Cellulase
beweisen könnte, wenn eben diese Cellulase ein für Cellulose
spezifisches Enzym ist und nicht etwa beliebige /?-Polyglucoside
(also auch Lichenin) abbaut. Der zweite Gesichtspunkt ist, daß
es von großem Interesse sein müßte, den Abbau des Holzes mit
abgetrennter Cellulase oder Lichenase sowie den Celluloseabbau
mit reiner Cellulase zu studieren.
Wir haben diese Frage am Luicym sowie am Helix-Ferment
zu beantworten versucht.
Wo in der Literatur dazu Stellung genommen wird, findet man meist
die Auffassung vertreten, daß in beiden Enzymgemischen ein und das-
selbe Ferment Cellulose sowie Lichenin abbaut. Nur T. Ullmann 3n) kommt
zu dem Schluß, daß bei den Wirbellosen Cellulase und Lichenase zwei
verschiedene Fermente sind.
Führt man an einer dialysierten Luicymlösung eine fraktio-
nierte Alkohol-Äther-Fällung durch, so ergibt sich insofern eine