des Baues der verholzten Faser
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7,65 angesetzt. Von pH = 3,2 bis pH=6,2 wurde dabei Acetatpuffer,
von pH=6,5 bis pH = 7,65 Phosphatpuffer verwendet. Es wur-
den gefunden als pH-Optimum der
Luicym-Cellulase pH = 4,7,
Luicym-Lichenase pH = 5,9,
Luicym-Cellobiase pH = 5,9.
Die am Luicym gemachten Feststellungen ließen sich ganz
analog auf den Verdauungssaft der Weinbergschnecke übertragen.
Auch hier führt die fraktionierte Alkohol-Äther-Fällung des Dialy-
sates zu einer Aufteilung der Enzymkomponenten. Die Mutter-
lauge der Alkohol-Äther-Fällung ist frei von Cellulase und Eiche-
nase, enthält aber noch eine gut wirksame Cellobiase. Wenn
auch hier infolge sehr ähnlichen Verhaltens der Enzyme keine
cellulasefreie Lichenase oder umgekehrt keine lichenasefreie Cellu-
lase erhalten werden konnte, so sprechen doch die gefundenen
Aktivitätsverschiebungen der Enzyme in den einzelnen Fraktionen
hinlänglich für deren Verschiedenheit.
Die am Eingang dieses Abschnittes gestellte Frage läßt sich
also dahingehend beantworten, daß Cellulase und Liche-
nase beim Luicym und wahrscheinlich auch beim Helix-Saft
verschiedene Enzyme sind. Daraus läßt sich also bereits
eine Stellungnahme zu der von Hilpert aufgeworfenen Frage
nach der Existenz einer Cellulose ableiten. Wenn aber die Absicht
geäußert wurde, eventuell den Holz- oder Cellulose-Abbau mit
abgetrennten Reinenzymen zu studieren, so sind die Aussichten
für eine solche Möglichkeit sehr gering. Die bisherigen Versuche
haben jedenfalls keinen Weg finden lassen, der eine Isolierung
einer Cellulase oder Lichenase unter Erhaltung einer einiger-
maßen brauchbaren Aktivität erlaubt. Anders liegen die Dinge
jedoch bei der Cellobiase, welche ja nach den Untersuchungen
Grassmann’s als /?-Oligosaccharase anzusprechen ist, da sie Ketten
bis zu sechs Glucoseresten zu spalten vermag. Sie kann un-
schwer frei von Begleitenzymen erhalten werden und müßte, auf
Naturstoffe angewendet, manche wichtige Frage beantworten
helfen.
4. Hausschwamm (Merulius lacrimans).
Wenn man die holzabbauenden Pilze nach dem Grad ihrer
Wirksamkeit ordnet, steht der Hausschwamm mit an erster Stelle.
Umso erstaunlicher ist es, daß man, trotz vieler darauf verwen-
deter Mühe, bisher weder bei ihm, noch bei anderen Holzpilzen,
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7,65 angesetzt. Von pH = 3,2 bis pH=6,2 wurde dabei Acetatpuffer,
von pH=6,5 bis pH = 7,65 Phosphatpuffer verwendet. Es wur-
den gefunden als pH-Optimum der
Luicym-Cellulase pH = 4,7,
Luicym-Lichenase pH = 5,9,
Luicym-Cellobiase pH = 5,9.
Die am Luicym gemachten Feststellungen ließen sich ganz
analog auf den Verdauungssaft der Weinbergschnecke übertragen.
Auch hier führt die fraktionierte Alkohol-Äther-Fällung des Dialy-
sates zu einer Aufteilung der Enzymkomponenten. Die Mutter-
lauge der Alkohol-Äther-Fällung ist frei von Cellulase und Eiche-
nase, enthält aber noch eine gut wirksame Cellobiase. Wenn
auch hier infolge sehr ähnlichen Verhaltens der Enzyme keine
cellulasefreie Lichenase oder umgekehrt keine lichenasefreie Cellu-
lase erhalten werden konnte, so sprechen doch die gefundenen
Aktivitätsverschiebungen der Enzyme in den einzelnen Fraktionen
hinlänglich für deren Verschiedenheit.
Die am Eingang dieses Abschnittes gestellte Frage läßt sich
also dahingehend beantworten, daß Cellulase und Liche-
nase beim Luicym und wahrscheinlich auch beim Helix-Saft
verschiedene Enzyme sind. Daraus läßt sich also bereits
eine Stellungnahme zu der von Hilpert aufgeworfenen Frage
nach der Existenz einer Cellulose ableiten. Wenn aber die Absicht
geäußert wurde, eventuell den Holz- oder Cellulose-Abbau mit
abgetrennten Reinenzymen zu studieren, so sind die Aussichten
für eine solche Möglichkeit sehr gering. Die bisherigen Versuche
haben jedenfalls keinen Weg finden lassen, der eine Isolierung
einer Cellulase oder Lichenase unter Erhaltung einer einiger-
maßen brauchbaren Aktivität erlaubt. Anders liegen die Dinge
jedoch bei der Cellobiase, welche ja nach den Untersuchungen
Grassmann’s als /?-Oligosaccharase anzusprechen ist, da sie Ketten
bis zu sechs Glucoseresten zu spalten vermag. Sie kann un-
schwer frei von Begleitenzymen erhalten werden und müßte, auf
Naturstoffe angewendet, manche wichtige Frage beantworten
helfen.
4. Hausschwamm (Merulius lacrimans).
Wenn man die holzabbauenden Pilze nach dem Grad ihrer
Wirksamkeit ordnet, steht der Hausschwamm mit an erster Stelle.
Umso erstaunlicher ist es, daß man, trotz vieler darauf verwen-
deter Mühe, bisher weder bei ihm, noch bei anderen Holzpilzen,