des Baues der verholzten Faser
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sich nur sehr langsam und offensichtlich ohne daß der Komplex
dabei aufgesprengt wird, denn in diesem Abbaustadium kann die
Entstehung von reduzierendem Zucker nicht mehr nachgewiesen
werden, während andererseits der Rückstand trotz der fortschrei-
tenden Gewichtsabnahme seine Zusammensetzung nicht mehr
ändert.
Der 3 : 1 -Komplex ist ein dem 1 : 1 -Komplex übergeordnetes
Bauprinzip, denn letzterer kann aus ersterem erhalten werden.
Diese Umwandlung wurde auf enzymatischem und auch auf
schonendem chemischem Wege durchgeführt.
Beide Komplexe umfassen im nativen Holz dieselbe Menge
und das gleiche Lignin, aber offensichtlich nicht die Gesamtmenge
jener Substanzen, die bei den üblichen Ligninbestimmungen als
Lignin erfaßt werden.
Dieser Unterschied zwischen der im Gesamtholz bestimmbaren
Ligninmenge und dem Lignin, das im Verlauf des enzymatischen
Abbaus ungelöst hinterbleibt, ergibt eine Parallelität mit den Er-
gebnissen mit Äthylendiaminkupferoxyd-Lösung. Bei der Be-
sprechung der betreffenden Versuche wurde besonders hervorge-
hoben, daß unter dem Einfluß des Reagens ein beträchtlicher
Anteil jener Substanzen, die bei der direkten Analyse des Holzes
als Lignin erfaßt werden, in Lösung geht.
Dieses lösliche oder gelöste Lignin, denn als solches ist es
auf Grund seiner Reaktionen anzusprechen, verdient von Seiten
der Ligninforschung ein wesentlich größeres Interesse, als es bis
heute gefunden hat. Es ist noch unbekannt, ob es sich bei diesen
Körpern um echte, nur vielleicht niedermolekulare Ligninbausteine
handelt, oder ob es Verbindungen mit anderen Körperklassen,
vielleicht den Kohlenhydraten, nach Art unserer „Komplexe“ sind,
oder ob wir hier vielleicht Zwischenprodukte der Ligninbildung
vor uns haben.
In jedem dieser Fälle verspricht die Aufklärung dieses
nativen Holzbestandteils einen großen Schritt vorwärts in dem
so schwierigen Ligningebiet. Die Eigenschaften dieses Körpers
laden viel mehr zu einer Bearbeitung ein als die der üblichen,
isolierten Ligninpräparate.
Um nun den enzymatischen Abbau der eigentlichen Stamm-
hölzer doch noch durchführen zu können, wurde versucht, eine
Aufteilung der Holzsubstanz in Fraktionen vorzunehmen, ohne
dabei aber einen chemischen Abbau herbeizuführen.
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sich nur sehr langsam und offensichtlich ohne daß der Komplex
dabei aufgesprengt wird, denn in diesem Abbaustadium kann die
Entstehung von reduzierendem Zucker nicht mehr nachgewiesen
werden, während andererseits der Rückstand trotz der fortschrei-
tenden Gewichtsabnahme seine Zusammensetzung nicht mehr
ändert.
Der 3 : 1 -Komplex ist ein dem 1 : 1 -Komplex übergeordnetes
Bauprinzip, denn letzterer kann aus ersterem erhalten werden.
Diese Umwandlung wurde auf enzymatischem und auch auf
schonendem chemischem Wege durchgeführt.
Beide Komplexe umfassen im nativen Holz dieselbe Menge
und das gleiche Lignin, aber offensichtlich nicht die Gesamtmenge
jener Substanzen, die bei den üblichen Ligninbestimmungen als
Lignin erfaßt werden.
Dieser Unterschied zwischen der im Gesamtholz bestimmbaren
Ligninmenge und dem Lignin, das im Verlauf des enzymatischen
Abbaus ungelöst hinterbleibt, ergibt eine Parallelität mit den Er-
gebnissen mit Äthylendiaminkupferoxyd-Lösung. Bei der Be-
sprechung der betreffenden Versuche wurde besonders hervorge-
hoben, daß unter dem Einfluß des Reagens ein beträchtlicher
Anteil jener Substanzen, die bei der direkten Analyse des Holzes
als Lignin erfaßt werden, in Lösung geht.
Dieses lösliche oder gelöste Lignin, denn als solches ist es
auf Grund seiner Reaktionen anzusprechen, verdient von Seiten
der Ligninforschung ein wesentlich größeres Interesse, als es bis
heute gefunden hat. Es ist noch unbekannt, ob es sich bei diesen
Körpern um echte, nur vielleicht niedermolekulare Ligninbausteine
handelt, oder ob es Verbindungen mit anderen Körperklassen,
vielleicht den Kohlenhydraten, nach Art unserer „Komplexe“ sind,
oder ob wir hier vielleicht Zwischenprodukte der Ligninbildung
vor uns haben.
In jedem dieser Fälle verspricht die Aufklärung dieses
nativen Holzbestandteils einen großen Schritt vorwärts in dem
so schwierigen Ligningebiet. Die Eigenschaften dieses Körpers
laden viel mehr zu einer Bearbeitung ein als die der üblichen,
isolierten Ligninpräparate.
Um nun den enzymatischen Abbau der eigentlichen Stamm-
hölzer doch noch durchführen zu können, wurde versucht, eine
Aufteilung der Holzsubstanz in Fraktionen vorzunehmen, ohne
dabei aber einen chemischen Abbau herbeizuführen.