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Ploetz, Theodor; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 10. Abhandlung): Beiträge zur Kenntnis des Baues der verholzten Faser — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43802#0052
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52

Theodor Ploetz: Zur Kenntnis

Zu diesem Zweck wurde das Verhalten einiger Stammhölzer
gegen Äthylendiaminkupferoxyd-Lösung eingehend studiert und
dabei zugleich zu analogen Arbeiten Hilpert’s Stellung genommen.
Neben verschiedenen anderen Ergebnissen brachten diese Frak-
tionierungsversuche auch ein sehr starkes Argument für die Auf-
fassung, daß ein Lignin-Kohlenhydrat-Bindungsverhältnis im Holz
vorliegen muß.
Die enzymatische Abbaubarkeit der mit Äthylendiaminkupfer-
oxyd-Lösung erhaltenen Fraktionen ist zwar abhängig von
der Intensität des vorausgegangenen Fraktionierungsvorganges,
aber in jedem Fall, auf die Gesamtmenge der Holzsubstanz
bezogen, gegenüber dem Verhalten des nativen Holzes wesent-
lich verschärft. Die bei den leicht abbaubaren nativen Mate-
rialien festgestellten Regelmäßigkeiten konnten nun auch bei
den Stammhölzern wiedergefunden werden. Diejenigen Anteile,
die aus den Äthylendiaminkupferoxyd-Lösungen durch Fällen
mit Säuren erhalten werden, sind außerordentlich leicht enzy-
matisch abbaubar, wobei der Lignin-Kohlenhydrat-Komplex 1 :1
freigelegt wird. Besonders aufschlußreich ist das Verhalten der
bei der Äthylendiaminkupferoxyd-Behandlung unlöslich verblei-
benden Rückstände. So lange die Einwirkung des Reagens sich
in derart mäßigen Grenzen hält, daß der unlösliche Holzrückstand
den größeren Teil der Holzsubstanz ausmacht, führt der enzy-
matische Abbau dieser Fraktion zu unserem 3:1-Komplex. Eine
intensive Einwirkung des Reagens durchbricht jedoch diesen
Komplex, was sich schon darin äußert, daß nun ein viel größerer
Holzanteil in Lösung gebracht werden kann. Daß dabei eine
tiefgreifende Wandlung vor sich geht, zeigt aber besonders das
Verhalten beim enzymatischen Angriff. Während nämlich bei
mäßiger Äthylendiaminkupferoxyd-Einwirkung die erhaltene Fäl-
lungsfraktion ganz wesentlich leichter enzymatisch abbaubar ist
als der in dem Reagens unlösliche Rückstand, ist dieser Unter-
schied bei den Fraktionen der tiefgreifenden Äthylendiamin-
kupferoxyd-Einwirkung völlig verschwunden. Beide Anteile wer-
den jetzt vom Enzym leicht angegriffen, und als Abbaurückstand
hinterbleibt in beiden Fraktionen der l:l-Komplex.
Es muß noch betont werden, daß alle enzymatischen Ergeb-
nisse an Laubhölzern erzielt und daher auch unsere Folgerungen
nur auf diese angewendet wurden. Versuche an Fichtenholz,
 
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