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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 3. Abhandlung): Über Lichtemission und deren Erregung — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37022#0003
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Die folgenden Untersuchungen beginnen mit einer Neuermitt-
hmg der Erregungsverteilungen bei den Erdalkaliphosphoren. Dabei
haben sieb auch Resultate von weitergebendem Interesse gezeigt.
Die Phosphoreszenz selbst betreffend sei erwähnt die Auf-
ßndung dreier, nach gesonderten Gesetzen verlaufender Teile
in der Licbtemission jeder einzelnen Phosphoreszenzbande.
Die Zahl der zu betrachtenden Phosphoreszenzbanden jedes wirk-
samen Metalles konnte reduziert werden. Die Beziehungen -
Analogien — der verschiedenen Phosphoreszenzbanden zu-
einander traten dabei in klareres Licht und erhielten eine erste
quantitative Fassung. Das Zinksultid, der einzige neben den
Erdalkaliphosphoren noch bekannte Körper von langer Nach-
dauer seines Leuchtens, fügte sich ebenfalls in diese Analogien und
konnte so gänzlich den Erdalkaliphosphoren angeschlossen werden.
Besonders wichtig scheint es mir aber, daß durch die neu-
ermittelten Tatsachen auch neue Anhaltspunkte zum Verständnis
der Vorgänge der Lichtemission in den Atomen überhaupt ge-
liefert werden. Denn indem wir durch die verfeinerten Be-
obachtungen veranlaßt werden, verbesserte und verfeinerte Vor-
stellungen von den Emissionszentren des Phosphoreszenzlichtes
zu entwerfen, kommen wir zur Ansicht, daß das Leuchten der
Phosphore und die Spektrallinienemission der Metalldämpfe Vor-
gänge gleicher Art in den betreffenden Metallatomen seien,
namentlich auch, daß die Erregung zum Leuchten die' gleiche
sei, nämlich Abgabe von Elektronen aus dem Atom, bei deren
Rückkehr dann die Emission erfolgt. Der Fall der Phosphore ist
besonders günstig zum Studium dieser Vorgänge; denn bei den
äußerst geringen Metallgehalten dieser Präparate darf man wohl
erwarten, daß einzelne Metallatome ins Spiel kommen, und diese
sind dabei im festen Körper auf feste Gruppierungen mit den
übrigen Atomen angewiesen, und es ist durch die Wahl der Prä-
paration möglich, verschiedene Gruppierungen aus denselben
Atomen herzustellen.

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