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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 3. Abhandlung): Über Lichtemission und deren Erregung — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37022#0004
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P. Lenard:

Ans den ermittelten Einzelheiten suchen wir Bilder über
die zugehörige Beschaffenheit der Atome zu gewinnen. Daß diese
Bilder vorerst wohl nicht treffender sein werden als etwa die
Erdkarten des Altertums, das liegt daran, daß wir bei der Er-
forschung der Atomwelten eben erst am Anfänge sind.
Erregungsvertei hingen.
Unter der Erregungsverteilung einer Phosphoreszenzbande
verstehen wir [190-U), S. 463] den Zusammenhang zwischen der
Länge der erregenden Lichtwelien und der Intensität des er-
regten Phosphoreszenzlichtes; diese beiden als Abszisse und
Ordinate aufgetragen, geben die graphische Darstellung der Er-
regungsverteilung. Nur von der Erregungsverteilung je einer be-
stimmten Phosphoreszenzbande — nicht,von der eines Phosphors
kann die Bede sein; denn die verschiedenen Banden des-
selben Phosphors haben verschiedene Erregungsverteilungen
(1904, S. 465).
In der Auffassung, welche wir entwickelt haben (1904, S. 671),
kommt der Erregungsverteilung die Bedeutung zu, daß sie durch
ihre Alaxima diejenigen Lichtwellenlängen angibt, auf welche die
unerregten Bandenzentren vorzugsweise ansprechen, derart, daß
die Metallatome in ihnen von der lichtelektrischen Wirkung er-
griffen werden und Elektronen ausgeben. Bei der späteren Bück-
kehr dieser Elektronen zu ihren Metallatomen erfolgt das
Leuchten, die Emission der betreffenden Phosphoreszenzbande.
Wir hatten bereits 1904 die Erregungsverteilungen von 64
Phosphoreszenzbanden in graphischer Darstellung nach unseren
damaligen Beobachtungen angegeben mit der Bemerkung (S.465):
,,Bei den hervorgehobenen Schwierigkeiten gestatteten die an-
gewandten Mittel nur die Hauptzüge der Erregungsverteilungen
festzustellen. Es genügte dies aber sowohl zu erster Kenntnis
der speziellen Eigenschaften der neuen Phosphore, als auch zur
Hcrleit.ung der allgemeinen Gesetzmäßigkeiten". Nachdem diese
Gesetzmäßigkeiten gefunden und die erste Orientierung an dieser
Seite des umfangreichen und verwickelten Erscheinungsgebietes
erfolgt war, wobei die beobachteten Tatsachen auch immer
deutlichere theoretische Bedeutung gewannen, entstand das Be-
0 Mit „1904" zitieren wir kurz die frühere, ausführliche Veröffentlichung
über die Erdalkaliphosphore: P. LENARD und V. PLATT, 15,
1904. — Ebenso mit ,,1909": P. LENARD, VerA. PereäMS
5. Februar 1909.
 
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