Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 3. Abhandlung): Über Lichtemission und deren Erregung — Heidelberg, 1909

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37022#0021
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Uber Lichtemission und deren Erregung. 21
Es könnten auch positive Elektronen sein. Bemerkenswert ist
dabei die Kürze der Schwingungsdauern, entsprechend den
kleinen Werten der W in der Tabelle (Kol. 3).
ErregiiHgsverteihnig und Temperatur.
Temperaturzustände der Banden. — Es ist bekannt
(1904, S. 666), daß jede Bande beim Aufsteigen in der Temperatur-
skala drei Zustände annimmt, welche wir den Kältezustand oder
unteren Momentanzustand (UMZ), den Dauerzustand (DZ) und
den Hitzezustand oder oberen Momentanzustand (OMZ) genannt
haben. Im UMZ findet nur Aufspeicherung von Erregung, kein
Nachleuchten statt, im DZ Aufspeicherung und Nachleuchten,
im OMZ weder Aufspeicherung noch Nachleuchten. Alomentanes
Leuchten, während der Belichtung, ist in allen drei Zuständen
vorhanden, nämlich im OMZ und UMZ für sich allein, im DZ
neben dem Dauerleuchten.12)
Da wir nun fanden, daß dem Momentanprozeß und dem
Dauerprozeß verschiedene Zentren zuzurechnen sind, ist cs die
Frage, ob das Leuchten in den beiden MZ überhaupt mit den
Dauerzentren etwas zu tun habe, oder oh nicht vielmehr das
momentane Leuchten in allen Zuständen ausschließlich durch
die m-Zentren bewirkt werde. Die Antwort auf diese Frage hei
im letzteren Sinne aus. Sie wurde gewonnen durch Unter-
suchung von Erregungsverteilungen bei hohen und tiefen Tempe-
raturen, so daß die betreffenden Banden OMZ bezüglich UMZ
hatten. Es zeigte sich, daß in der Hitze oder Kälte nicht etwa
die d-Maxima momentan werden, sondern daß sie völlig ver-
schwinden, während die m-Verteilung allein übrig bleibt.
Zu spektraler Belichtung im OMZ befand sich die Phos-
phorfläche auf einer elektrischen Heizplatte, welche bis ca. -j- 150°
zu gehen erlaubte; zur Beobachtung im UMZ war statt der Heiz-
platte ein durch flüssige Luft gekühlter Aluminiumblock benutzt
und die Phosphorfläche durch einen Mantel aus ultraviolett-
durchlässigem Glas vor Bereifung geschützt.
Eine weitere bemerkenswerte, allgemeine Beobachtung war es
dabei, daß hei allmählicher Temperatursteigerung bis zmn Über-
gang der betreffenden Bande in den OMZ alle verschiedene d und
auch das u derselben Bande nahe gleichzeitig zum Verschwinden
W Siehe hierüber 1004, p. 668 und die ausführliche, quantitative Unter-
suchung von A. WERNER, i. c.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften