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P.Lenard:
Resonanzschwingungen leicht dazu kommen, das Metallatom
überhaupt gänzlich zu verlassen, worin eben die lichtelektrische
Wirkung besteht, was ich früher entwickelt habe. Erstaunlich
ist es immerhin, daß die Kraftfelder der lichtelektrischen Elek-
tronen so ganz außerhalb des Metallatoms zu liegen kommen,
und wenn nicht eine andere Erklärung Platz greifen muß, würde
man versucht sein, eine naheliegende Hypothese über die Form
des Metallatoms einzuführen, daß es nämlich eine lineare, also
der Umgebung überall großen Einfluß bietende Aneinanderreihung
der Abteilungen sei, welche wir in ihm finden (s. S. 35).
Für die Banden fanden wir im Gegensatz zu den Er-
regungsverteilungen spezielle Beeinflussung der Schwingungs-
dauern durch die spezielle Umgebung des Metallatoms im Zentrum
(s. S. 14, 15, 18). Es müssen dann diejenigen Elektronen, deren
Schwingungen die Emission des Phosphoreszenzlichtes ergeben,
nicht identisch sein mit den lichtelektrischen Elektronen der-
selben Metallatome. Wir nennen sie daher zum Unterschied
Emissionselektronen.9) Auch die gewöhnliche Spektrallinien-
emission wird durch Emissionselektronen der betreffenden Metall-
atome bewirkt. Es ist jedoch eine Bemerkung nötig bezüglich
der Natur dieser Elektronen. Während nämlich die Emissions-
elektronen der gewöhnlichen Serienlinien nach Herrn ZEEMANS
Entdeckung einfache negative Quanten sind, ist dies bei den
Emissionselektronen des Phosphoreszenzlichtes derselben Metall-
atome durchaus nicht festgestcllt, ja sogar sehr zweifelhaft,
Unsere Bemühungen, den ZEEMAN-Effekt hei den Phosphoreszenz-
banden zu suchen, scheiterten daran, daß diese Banden auch
im festen Wasserstoff nicht schmal genug werden^), und hei den
Fluoreszenzbanden der Uranylsalze fanden zwar H. und J. BEC-
QUEREL und IE KAMERUNGH-ONNES eine Auflösung in Linien
in der Kälte, aber keinen ZEEMAN-EffektM) Es könnten daher die
Emissionselektronen des Phosphoreszenz- und Fluoreszenzlichtes
mit größeren Teilen (Dynamidengroppen) des betreffenden Metall-
atoms verbunden sein und mit diesen als Ganzes schwingen.
9) Außer den lichtelektrischen Elektronen und den Emissionselektronen
eines Atoms sind noch drittens dessen Valenzelektronen zu nennen, welche
letztere nach ihrer Funktion ebenfalls, wie die lichlelektrischen Elektronen,
sehr den Einflüssen der Umgebung ausgesetzt sein müssen.
1°) P. LENARD, H. KAMERLINGH-ONNES und W. E. PAULI, 1. C.
W H. und J. BECQUEREL und H. IÄAMERLiNGH-ONNES, Amsterdamer
Akad. 23. April 1909.
P.Lenard:
Resonanzschwingungen leicht dazu kommen, das Metallatom
überhaupt gänzlich zu verlassen, worin eben die lichtelektrische
Wirkung besteht, was ich früher entwickelt habe. Erstaunlich
ist es immerhin, daß die Kraftfelder der lichtelektrischen Elek-
tronen so ganz außerhalb des Metallatoms zu liegen kommen,
und wenn nicht eine andere Erklärung Platz greifen muß, würde
man versucht sein, eine naheliegende Hypothese über die Form
des Metallatoms einzuführen, daß es nämlich eine lineare, also
der Umgebung überall großen Einfluß bietende Aneinanderreihung
der Abteilungen sei, welche wir in ihm finden (s. S. 35).
Für die Banden fanden wir im Gegensatz zu den Er-
regungsverteilungen spezielle Beeinflussung der Schwingungs-
dauern durch die spezielle Umgebung des Metallatoms im Zentrum
(s. S. 14, 15, 18). Es müssen dann diejenigen Elektronen, deren
Schwingungen die Emission des Phosphoreszenzlichtes ergeben,
nicht identisch sein mit den lichtelektrischen Elektronen der-
selben Metallatome. Wir nennen sie daher zum Unterschied
Emissionselektronen.9) Auch die gewöhnliche Spektrallinien-
emission wird durch Emissionselektronen der betreffenden Metall-
atome bewirkt. Es ist jedoch eine Bemerkung nötig bezüglich
der Natur dieser Elektronen. Während nämlich die Emissions-
elektronen der gewöhnlichen Serienlinien nach Herrn ZEEMANS
Entdeckung einfache negative Quanten sind, ist dies bei den
Emissionselektronen des Phosphoreszenzlichtes derselben Metall-
atome durchaus nicht festgestcllt, ja sogar sehr zweifelhaft,
Unsere Bemühungen, den ZEEMAN-Effekt hei den Phosphoreszenz-
banden zu suchen, scheiterten daran, daß diese Banden auch
im festen Wasserstoff nicht schmal genug werden^), und hei den
Fluoreszenzbanden der Uranylsalze fanden zwar H. und J. BEC-
QUEREL und IE KAMERUNGH-ONNES eine Auflösung in Linien
in der Kälte, aber keinen ZEEMAN-EffektM) Es könnten daher die
Emissionselektronen des Phosphoreszenz- und Fluoreszenzlichtes
mit größeren Teilen (Dynamidengroppen) des betreffenden Metall-
atoms verbunden sein und mit diesen als Ganzes schwingen.
9) Außer den lichtelektrischen Elektronen und den Emissionselektronen
eines Atoms sind noch drittens dessen Valenzelektronen zu nennen, welche
letztere nach ihrer Funktion ebenfalls, wie die lichlelektrischen Elektronen,
sehr den Einflüssen der Umgebung ausgesetzt sein müssen.
1°) P. LENARD, H. KAMERLINGH-ONNES und W. E. PAULI, 1. C.
W H. und J. BECQUEREL und H. IÄAMERLiNGH-ONNES, Amsterdamer
Akad. 23. April 1909.