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P. Lenard:
kamen. Dies zeigt., daß die zugehörigen Zentren gegen Tempe-
ratur ein ganz oder nahe übereinstimmendes Verhalten haben.,
völlig verschieden von dem Temperaturverhalten der m-Zentren,
daß also die dr, dg- (und ü-)Zentren gewisse nahe Verwandt-
schaft in ihrer Konstitution haben müssen.
Hervorgehoben muß werden, daß dem Charakter des UMZ
entsprechend zwischen dem Verschwinden der d in der Hitze
und dem in der Kälte ein wesentlicher Unterschied besteht.
Während nämlich in der Hitze (OMZ) überhaupt keine Spur von
dauernder Einwirkung des Lichtes an den d-Stellen merklich wird,
hat in der Kälte an diesen Stellen, obgleich unsichtbar, Auf-
speicherung von Erregung stattgefunden. Erhitzt man nämlich
die in der Kälte spektral belichtete Phosphorfläche nachträglich
im Dunkeln, so tritt beim Übergang in den DZ helles Aufleuchten
der d-Maxima der betreffenden Bande ein. Beispiele hierfür
wurden bereits 1904, S. 473f. gegeben.
Ein Aufleuchten der m-Verteilung bei nachträglichem Er-
hitzen oder auch ultraroter Belichtung wurde dagegen niemals
beobachtet, auch nicht, wenn in flüssiger Luft (bei — 180'Ü spektral
belichtet wurde; m besaß stets den Charakter des OMZ, wie
bereits früher^) konstatiert. Die m-Zentren zeigten sich also
einer Aufspeicherung von Erregung überhaupt nicht fähig.
Fassen wir das Temperaturverhalten der d- (und u-)Zentren
zusammen, so ist zu konstatieren, daß sie im UMZ (in der Kälte)
unsichtbare Aufspeicherung von Erregung aufnehmen, daß sie
im DZ (hei gewisser, mittlerer Temperatur) Aufspeicherung so-
wohl aufnehmen als verausgaben, daß sie dagegen im OAIZ (in
der Hitze) überhaupt kein Zeichen ihrer Existenz mehr gehen.
Man wird danach im OMZ Zersetzung dieser Zentren annehmen
müssen, eine Zersetzung, welche aber bei Abkühlung bis zum
Dauerzustand wieder rückgängig wird. Die m-Zentren sind im
Gegensatz dazu gegen Wärmebewegung im Phosphor relativ sehr
unempfindlich; sie versagen erst hei der noch über dem Bereich
des OMZ gelegenen oberen Grenztemperatur (1904, S. 452).
Verschiebung und Verbreiterung der d-Maxima bei
Temperaturerhöhung. — Beachten wir nun die Verände-
rungen, welche die d-Verteilungen innerhalb des Dauerbereiches
hei Temperaturänderung erleiden, so ist zu bemerken: Erstens,
*3) P. LENARD, H. KAMERLINGH-ONNES und W. E. PAUL!, ]. C.
P. Lenard:
kamen. Dies zeigt., daß die zugehörigen Zentren gegen Tempe-
ratur ein ganz oder nahe übereinstimmendes Verhalten haben.,
völlig verschieden von dem Temperaturverhalten der m-Zentren,
daß also die dr, dg- (und ü-)Zentren gewisse nahe Verwandt-
schaft in ihrer Konstitution haben müssen.
Hervorgehoben muß werden, daß dem Charakter des UMZ
entsprechend zwischen dem Verschwinden der d in der Hitze
und dem in der Kälte ein wesentlicher Unterschied besteht.
Während nämlich in der Hitze (OMZ) überhaupt keine Spur von
dauernder Einwirkung des Lichtes an den d-Stellen merklich wird,
hat in der Kälte an diesen Stellen, obgleich unsichtbar, Auf-
speicherung von Erregung stattgefunden. Erhitzt man nämlich
die in der Kälte spektral belichtete Phosphorfläche nachträglich
im Dunkeln, so tritt beim Übergang in den DZ helles Aufleuchten
der d-Maxima der betreffenden Bande ein. Beispiele hierfür
wurden bereits 1904, S. 473f. gegeben.
Ein Aufleuchten der m-Verteilung bei nachträglichem Er-
hitzen oder auch ultraroter Belichtung wurde dagegen niemals
beobachtet, auch nicht, wenn in flüssiger Luft (bei — 180'Ü spektral
belichtet wurde; m besaß stets den Charakter des OMZ, wie
bereits früher^) konstatiert. Die m-Zentren zeigten sich also
einer Aufspeicherung von Erregung überhaupt nicht fähig.
Fassen wir das Temperaturverhalten der d- (und u-)Zentren
zusammen, so ist zu konstatieren, daß sie im UMZ (in der Kälte)
unsichtbare Aufspeicherung von Erregung aufnehmen, daß sie
im DZ (hei gewisser, mittlerer Temperatur) Aufspeicherung so-
wohl aufnehmen als verausgaben, daß sie dagegen im OAIZ (in
der Hitze) überhaupt kein Zeichen ihrer Existenz mehr gehen.
Man wird danach im OMZ Zersetzung dieser Zentren annehmen
müssen, eine Zersetzung, welche aber bei Abkühlung bis zum
Dauerzustand wieder rückgängig wird. Die m-Zentren sind im
Gegensatz dazu gegen Wärmebewegung im Phosphor relativ sehr
unempfindlich; sie versagen erst hei der noch über dem Bereich
des OMZ gelegenen oberen Grenztemperatur (1904, S. 452).
Verschiebung und Verbreiterung der d-Maxima bei
Temperaturerhöhung. — Beachten wir nun die Verände-
rungen, welche die d-Verteilungen innerhalb des Dauerbereiches
hei Temperaturänderung erleiden, so ist zu bemerken: Erstens,
*3) P. LENARD, H. KAMERLINGH-ONNES und W. E. PAUL!, ]. C.