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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 3. Abhandlung): Über Lichtemission und deren Erregung — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37022#0013
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Uber Lichtemission und deren Erregung.

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Banden. Diese Frage beantworten wir anch jetzt noch nach
derselben Definition., welche wir früher für eine Phosphoreszenz-
bande gegeben hatten (1904, S. 247), wonach sie ,,ein Komplex
emittierter Wellenlängen ist, welcher gemeinsame Eigenschaften
besitzt in bezug auf Temperatur, Erregbarkeit durch bestimmte
Lichtwellenlängen und Schnelligkeit des An- und Abklingens,
sowie auch in bezug auf das Erscheinen oder Nichterscheinen
mit gewissen Zusätzen". Unter diesen Eigenschaften wurde jetzt
die Erregungsverteilung besonders ins Auge gefaßt, so daß wir
eine Bande auch nach spektraler Wanderung noch immer als
identisch dieselbe ansehen, wenn sie noch dieselbe Erregungs-
verteilung besitzt.
Während wir also früher (1904) in dem Bestreben, sämt-
liche Banden der Erdalkaliphosphorc zunächst möglichst voll-
zählig aufzusuchen, alle gefundenen Banden, deren Identität nicht
erwiesen war, als vorläufig verschieden registrierten und be-
zeiebneten (wobei indessen beim Verdacht der Identität bereits
damals die Banden nur durch Indizes unterschieden wurden,
z. B. ct^ ctg), tritt nach der jetzt gewonnenen Einsicht eine der
Übersicht sehr förderliche Reduktion in der Bandenzalii ein.
Man ersieht aus dem rechten Rande der Tafel, welche der früher
als verschieden angegebenen und in den Tabellen von 1904
verzeichneten Banden gegenwärtig aus dem angegebenen Grunde
in eine zusammengefaßt wurden, Festzuhalten ist dabei, daß
die in der Tafel gezeichneten und auch in die Tabelle ein-
getragenen. Lagen der Bandenmaxima mittlere sind und je nach
Umständen die oben angegebenen Verschiebungen erleiden können.
Das Vorhandensein solcher Bandenverschiebungen ist eine
Tatsache, von welcher nur das Gegenteil verwunderlich wäre.
Denn es ist beim Vergleich analoger Banden in verschiedenen
Pbosphoren bereits gezeigt worden (1909, S. 21), daß die spektrale
Lage der Banden von der Dielektrizitätskonstante des Phosphors
(das ist hauptsächlich seines inaktiven Füllmaterials, vgl. 1904,
S. G71) abbängt. Die Bandenlage muß also auch alle Schwan-
kungen mitmachen, welche diese Konstante durch Abänderung
der Beschaffenheit dieses Materials erleidet., wie durch Qualität
und Quantität der Zusätze, durch Schwefelveriust bei längerem
Glühen, durch Dichtenänderungen, Temperaturänderungen.
Wir werden außerdem aber auch Rüden (siehe weiter unten),
daß die Lage der Banden nicht nur — wie die Lage der Er-
 
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