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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 3. Abhandlung): Über Lichtemission und deren Erregung — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37022#0033
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Über Lichtemission und deren Erregung'.

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Es ist danach Fluoreszenz nicht als Phosphoreszenz kurzer
Dauer und ebenso umgekehrt. Phosphoreszenz nicht als nach-
dauernde Fluoreszenz zu bezeichnen, sondern die beiden sind
(durch den Aufspeicherungsprozeß) wesentlich voneinander ver-
schiedene Vorgänge, was eben auch in der Verschiedenheit der
Gesetze ihres Abklingens zum Ausdruck kommt.
Über den u-Prozeß, welcher nach allem komplizierter er-
scheint als der d- und m-Prozeß, wäre folgendes zu vermuten: Das
ultraviolette Licht wirkt nicht nur auf die Metallatome der Zentren,
sondern es löst auch in sonstigen Atomen des Phosphors licht-
elektrische Wirkung aus, und zwar hier nicht so rein selektiv,
sondern in der auch sonst gewöhnlich beobachteten Weise vom
Violett nach dem Ultraviolett zu ansteigend. Kommen bei einer
gewissen kurzen Wellenlänge bereits genügend große Anfangs-
geschwindigkeiten der lichtelektrischen Elektronen vor, so werden
sie beim Auftreffen derselben auf die Metaliatome aus diesen
Elektronen entweichen lassen (durch sekundäre Kathodenstrah-
lung). In dieser Weise sind die Zentren erregt, genau wie es durch
direkt von außen her kommende, langsame Kathodenstrahlcn
geschehen könnte. Letztere Erregung habe ich früher studiert^)^
und es zeigen sich in der Tat Übereinstimmungen mit der u-Er-
regung. Beide Erregungen sind von kurzer Dauer, bei beiden
werden gewisse Banden vor anderen bevorzugt, so z. B. bei CaBi
die grüne Bande vor der violetten. Der u-Prozeß wäre demnach
durch hchtelektrische Kathodenstrahlen erregte Phosphoreszenz
bzw. Fluoreszenz.
Zusammenhang des An- und Abklingens. — Die Dauer
des Nachleuchtens im d-Prozeß wird nach unserer Auffassung um
so größer sein, je weniger das S-Atom der Wärmebewegung aus-
gesetzt ist. Es wird aber dann auch das Anklingen des Leuchlens
beim Beginn einer Erregung'entsprechend länger dauern müssen,
weil dann erst nach Aufspeicherung einer größeren Zahl von
Elektronen im S-Atom die gleiche Wiederabgabe beginnen wird.
So ist die Erfahrung verständlich, daß „An- und Abklingen
stets miteinander verknüpft sind, derart, daß schnell abklingende
Banden auch schnell anklingen, langsam abklingende auch lang-
sam anklingen" (1.904, S. 281). Bei gleichbleibender Temperatur
wurde die Dauer einer Bande, für welche Herr WERNER das
33) P. LENARD, ÜMM. & PTnys., 12, p. 462 ff. 1903. S. dazu auch
P. ÜENARD und SEM SAELAND, ü.%%. J. PAy^., 28, p. 485f. 1909.

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