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P.LenarJ:
zahlenmäßige Maß eingeführt hat, nahezu unabhängig von der Er-
regungsdauer und von der erregenden Intensität gefunden (1. c.);
daß hei höheren Temperaturen (innerhalb des DZ) die Dauer
kleiner, bei tieferen (inkl. UMZ) größer ist, lehrt schon qualitative
Beobachtung.
Elektrizitätsleitung in den Metallen und Aufspeiche-
rungsvermögen der Phosphore bei tiefsten Tempe-
raturen. — Die sehr hohe Aufspeicherungsfähigkeit aller Banden
bei den allertiefsten Temperaturen (fester Wasserstoff)^) ent-
spricht der Ungestörtheit des S-Atoms mangels Wärmebewegung.
Daß in mittlerer Kälte (in der Gegend von — 50° C.) hei einer
Anzahl von Banden ein Minimum des Nachleuchtens gefunden
wurde (1904, S. 636 u. Tab. III), scheint in Zusammenhang zu
stehen mit dem von Lord KELVIN vermuteten Maximum der
Leitfähigkeit der Metalle in tiefsten Temperaturen. Wir
haben bereits 1904 (S. 672) Erregungsabgabe und Leit-
vermögen in Parallele gestellt, indem beide von freier Beweg-
lichkeit der Elektronen von Atom zu Atom abhängen. Die ein-
gehendere Vorstellung hierfür ist diese: Die Abtrennung der Elek-
tronen aus den Atomen (des S heim Erregungsverbrauch der Phos-
phore, — der Metalle bei der Metallleitung) erfolgt durch Nähe-
wirkung.^) Bei abnehmender Temperatur steigt die Nähewirkung,
da die Atome dann näher aneinander rücken, und dies ergibt die
Zunahme des Leitvermögens bei den Metallen, — die Abnahme
der Aufspeicherung (das Minimum des Nachleuchtens) bei den
Phosphoreszenzbanden in mittlerer Kälte. Werden aber die Tem-
peraturen sehr tief, so muß zuletzt der Fall eintreten, daß die
betrachteten beweglichen Elektronen (die lichtelektrischen Elek-
tronen bei den Phosphoren, die Elektronen der Metallleitung in
den Metallen) an diejenigen Stellen der betreffenden Atome (S
bzw. Metall) sich begeben haben, wo sie bei der gerade vor-
handenen gegenseitigen Lagerung der Atome der Nähewirkung
am meisten entzogen sind. An diesen Stellen bleiben sie dann,
da mangels Wärmebewegung die gegenseitige Lagerung der Atome
wenig mehr wechselt. Dies ergibt die große Aufspeicherungsfähig-
keit bei den Phosphoren und das relativ geringe Leitvermögen hei
den Metallen in den allertiefsten Temperaturen. Herr H. KAMER-
LiNGH-ÜNNES drückte wie ich glaube genau dasselbe durch die
34) Siehe P. LENARD, H. KAMERLINGII-ONNES URit W. E. PAULI, L C.
33) Siehe hierüber P. LENARD, A P/^/s., 17, p. 2-11. 1905.
P.LenarJ:
zahlenmäßige Maß eingeführt hat, nahezu unabhängig von der Er-
regungsdauer und von der erregenden Intensität gefunden (1. c.);
daß hei höheren Temperaturen (innerhalb des DZ) die Dauer
kleiner, bei tieferen (inkl. UMZ) größer ist, lehrt schon qualitative
Beobachtung.
Elektrizitätsleitung in den Metallen und Aufspeiche-
rungsvermögen der Phosphore bei tiefsten Tempe-
raturen. — Die sehr hohe Aufspeicherungsfähigkeit aller Banden
bei den allertiefsten Temperaturen (fester Wasserstoff)^) ent-
spricht der Ungestörtheit des S-Atoms mangels Wärmebewegung.
Daß in mittlerer Kälte (in der Gegend von — 50° C.) hei einer
Anzahl von Banden ein Minimum des Nachleuchtens gefunden
wurde (1904, S. 636 u. Tab. III), scheint in Zusammenhang zu
stehen mit dem von Lord KELVIN vermuteten Maximum der
Leitfähigkeit der Metalle in tiefsten Temperaturen. Wir
haben bereits 1904 (S. 672) Erregungsabgabe und Leit-
vermögen in Parallele gestellt, indem beide von freier Beweg-
lichkeit der Elektronen von Atom zu Atom abhängen. Die ein-
gehendere Vorstellung hierfür ist diese: Die Abtrennung der Elek-
tronen aus den Atomen (des S heim Erregungsverbrauch der Phos-
phore, — der Metalle bei der Metallleitung) erfolgt durch Nähe-
wirkung.^) Bei abnehmender Temperatur steigt die Nähewirkung,
da die Atome dann näher aneinander rücken, und dies ergibt die
Zunahme des Leitvermögens bei den Metallen, — die Abnahme
der Aufspeicherung (das Minimum des Nachleuchtens) bei den
Phosphoreszenzbanden in mittlerer Kälte. Werden aber die Tem-
peraturen sehr tief, so muß zuletzt der Fall eintreten, daß die
betrachteten beweglichen Elektronen (die lichtelektrischen Elek-
tronen bei den Phosphoren, die Elektronen der Metallleitung in
den Metallen) an diejenigen Stellen der betreffenden Atome (S
bzw. Metall) sich begeben haben, wo sie bei der gerade vor-
handenen gegenseitigen Lagerung der Atome der Nähewirkung
am meisten entzogen sind. An diesen Stellen bleiben sie dann,
da mangels Wärmebewegung die gegenseitige Lagerung der Atome
wenig mehr wechselt. Dies ergibt die große Aufspeicherungsfähig-
keit bei den Phosphoren und das relativ geringe Leitvermögen hei
den Metallen in den allertiefsten Temperaturen. Herr H. KAMER-
LiNGH-ÜNNES drückte wie ich glaube genau dasselbe durch die
34) Siehe P. LENARD, H. KAMERLINGII-ONNES URit W. E. PAULI, L C.
33) Siehe hierüber P. LENARD, A P/^/s., 17, p. 2-11. 1905.