Nierenstruktur und Nierenglykogen.
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von HöBER und KÖNIGSBERG bestätigt wurde. GunwiTSCH be-
trachtet die Vakuolen als Organe der Zelle — Kollektoren und
Kondensatoren —; er nimmt an, daß den chemisch verschiedenen
Vakuolen eine verschiedene funktionelle Bedeutung zukomme.
HöBER und KÖNIGSBERG, welche gleichfalls geneigt sind, die
Vakuolen als Kollektoren aufzufassen, haben wahrgenommen,
daß bei der Einverleibung von lipoidlöslichem Neutralrot und
lipoidunlöslichem wasserlöslichem Anilinblau die Vakuolen der
Zellen des zweiten Abschnitts (Froschniere) eine braunviolelte
Mischfarbe annahmen.
Ebenso bedeutungsvolle Aufschlüsse über die biologische
Wertigkeit der Plasmosomen und Granula wie die geschilderten
Vorgänge bei der vitalen und supravitalen Färbung liefern uns
die Prozesse der granulären Assimilation und Synthese von Fett,
Glykogen und anderen Substanzen. Mich auf die Nierenepithelien
beschränkend, will ich auf die interessanten Befunde hin-
weisen, weiche ich nach der subkutanen Injektion von Olsäure
und ölsaurem Natron bei Fröschen und Mäusen erhielt (Nr. 6).
Im Anfang führen vorwiegend die basalen Granula Fett, später
erstrecken sich solche in Form von Reihen mehr oder weniger
weit gegen den Innensaum, bis endlich fast die ganze Zeile mit
Fettgranula erfüllt ist. Über ein weiteres Beispiel derartiger
Umsetzungen ist in den obigen Zeilen berichtet: ich meine die-
jenige von Glykogen: auch hier die gleiche streifenförmige An-
ordnung der Granula. Die Befunde sprechen für sich und be-
dürfen kaum einer eingehenden Erörterung.
Endlich darf ich nicht unterlassen, auf die Strukturver-
änderungen hinzuweisen, wie sie bei Hungerzuständen, ge-
steigerter Diurese, Püokarpinwirkung usw. getroffen werden (DissE,
VAN DER STRICHT, ROTHENSTEIN, TRAMBUSTI, Tl-IEOHARI, SoBIERANSKI,
PRENANT, REGAUD, POLICARD, TRIBONDEAU, DALOUS et SERRE, TAKAKI,
PizziNi, FERRATA, RETTERER, GESA-BiANCHi u. a.); ebenso die Befunde
bei entzündlichen und degenerativen Vorgängen (ISRAEL, BuRMESTER,
LANDSTEiNER, PnsTER, STOERK u. a.). Auch sie deuten auf die wichtige
Rolle hin, welche die Granula bei der Umsetzung von Stoffen spielen.
Unsere Kenntnisse über die feinere Struktur der Nieren, der
Stäbchen insbesondere, hat eine wesentliche Förderung durch die
Mitochondrienforschung erfahren. BENDA, welcher zuerst die
Stäbchen als Mitochondrien angesprochen hat, hebt hervor, daß
diese zwar keine Körner erkennen lassen, daß sie aber doch zu
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von HöBER und KÖNIGSBERG bestätigt wurde. GunwiTSCH be-
trachtet die Vakuolen als Organe der Zelle — Kollektoren und
Kondensatoren —; er nimmt an, daß den chemisch verschiedenen
Vakuolen eine verschiedene funktionelle Bedeutung zukomme.
HöBER und KÖNIGSBERG, welche gleichfalls geneigt sind, die
Vakuolen als Kollektoren aufzufassen, haben wahrgenommen,
daß bei der Einverleibung von lipoidlöslichem Neutralrot und
lipoidunlöslichem wasserlöslichem Anilinblau die Vakuolen der
Zellen des zweiten Abschnitts (Froschniere) eine braunviolelte
Mischfarbe annahmen.
Ebenso bedeutungsvolle Aufschlüsse über die biologische
Wertigkeit der Plasmosomen und Granula wie die geschilderten
Vorgänge bei der vitalen und supravitalen Färbung liefern uns
die Prozesse der granulären Assimilation und Synthese von Fett,
Glykogen und anderen Substanzen. Mich auf die Nierenepithelien
beschränkend, will ich auf die interessanten Befunde hin-
weisen, weiche ich nach der subkutanen Injektion von Olsäure
und ölsaurem Natron bei Fröschen und Mäusen erhielt (Nr. 6).
Im Anfang führen vorwiegend die basalen Granula Fett, später
erstrecken sich solche in Form von Reihen mehr oder weniger
weit gegen den Innensaum, bis endlich fast die ganze Zeile mit
Fettgranula erfüllt ist. Über ein weiteres Beispiel derartiger
Umsetzungen ist in den obigen Zeilen berichtet: ich meine die-
jenige von Glykogen: auch hier die gleiche streifenförmige An-
ordnung der Granula. Die Befunde sprechen für sich und be-
dürfen kaum einer eingehenden Erörterung.
Endlich darf ich nicht unterlassen, auf die Strukturver-
änderungen hinzuweisen, wie sie bei Hungerzuständen, ge-
steigerter Diurese, Püokarpinwirkung usw. getroffen werden (DissE,
VAN DER STRICHT, ROTHENSTEIN, TRAMBUSTI, Tl-IEOHARI, SoBIERANSKI,
PRENANT, REGAUD, POLICARD, TRIBONDEAU, DALOUS et SERRE, TAKAKI,
PizziNi, FERRATA, RETTERER, GESA-BiANCHi u. a.); ebenso die Befunde
bei entzündlichen und degenerativen Vorgängen (ISRAEL, BuRMESTER,
LANDSTEiNER, PnsTER, STOERK u. a.). Auch sie deuten auf die wichtige
Rolle hin, welche die Granula bei der Umsetzung von Stoffen spielen.
Unsere Kenntnisse über die feinere Struktur der Nieren, der
Stäbchen insbesondere, hat eine wesentliche Förderung durch die
Mitochondrienforschung erfahren. BENDA, welcher zuerst die
Stäbchen als Mitochondrien angesprochen hat, hebt hervor, daß
diese zwar keine Körner erkennen lassen, daß sie aber doch zu