Über den Gaswechsel der glatten Muskeln.
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laufen. In einer Reihe von Fällen fügte ich dann noch Schwefel-
säure der RiNGER'schen Lösung bei und ließ den Apparat noch
einmal eine Stunde lang mit neuem Kalikalkrohr laufen; so
konnte ich mich davon überzeugen, ob etwa ein gewisser Teil
der Kohlensäure gar nicht dem Organ entstammte, sondern
Kohlensäure war, die in der RiNGER'schen Lösung präformiert
war. Bei den normalen Versuchen war das übrigens nicht der Fall.
Fehlerquellen des Apparates. Die Bestimmung der
Kohlensäure mit dem Apparat dürfte völlig genau sein. Eine
Einwendung könnte höchstens darin gesehen werden, daß von
einem Organ neben der Kohlensäure etwa ein anderes Gas
produziert würde, welches nicht durch Schwefelsäure, wohl aber
durch Natronkalk absorbiert wird. Von einem derartigen Gase
ist aber nichts bekannt. Weniger sicher ist die Bestimmung
des Sauerstoffs. Sie muß durch jedes Gas beeinflußt werden,
das etwa neben Sauerstoff und Kohlensäure von dem Organ
produziert oder verbraucht wird. Allerdings sind derartige Gase
bisher auch nicht beobachtet worden. Vor allem aber besteht
hier die Schwierigkeit, daß bei den beiden Ablesungen des
Manometers keine Differenz in der Temperatur bestehen darf.
Nun ist es ja natürlich einfach, die Flüssigkeit in dem Organ-
gefäß auf gleicher Temperatur zn halten. Es ist mir bisher aber
nicht möglich gewesen, zu verhindern, daß bei dem Hereintun
des Organs in das Gefäß die Luft über der RiNGER'schen Lösung
sich etwas abkühlte und es erwies sich infolgedessen als er-
forderlich, nach Hereinbringen des Organs in den Apparat ihn
etwa zwei Minuten laufen zu lassen, um die Luft wieder zu
erwärmen. Der Sauerstoffverbrauch während dieser Zeit wird
nicht bestimmt, wohl aber die Kohlensäureproduktion. Der
Sauerstoffverbrauch muß also ein wenig zu niedrig erscheinen.
In dieser Form habe ich den Apparat für den Magen und
den Darm angewendet, deren Muskeln unter bestimmten Be-
dingungen in RiNGER'scher Lösung sich normal verhalten, und
in dieser Form kann der Apparat ohne weiteres für kleine Tiere
Verwendung finden, die statt des Organs in das Gefäß gesetzt
würden. Ich beabsichtige eine Reihe von Untersuchungen von
wirbellosen Tieren verschiedener Klassen mit dem Apparat vor-
zunehmen.
In einer Reihe von Fällen habe ich den Darm nun aber
nicht einfach in RiNGER'scher Lösung schwimmen lassen, sondern
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laufen. In einer Reihe von Fällen fügte ich dann noch Schwefel-
säure der RiNGER'schen Lösung bei und ließ den Apparat noch
einmal eine Stunde lang mit neuem Kalikalkrohr laufen; so
konnte ich mich davon überzeugen, ob etwa ein gewisser Teil
der Kohlensäure gar nicht dem Organ entstammte, sondern
Kohlensäure war, die in der RiNGER'schen Lösung präformiert
war. Bei den normalen Versuchen war das übrigens nicht der Fall.
Fehlerquellen des Apparates. Die Bestimmung der
Kohlensäure mit dem Apparat dürfte völlig genau sein. Eine
Einwendung könnte höchstens darin gesehen werden, daß von
einem Organ neben der Kohlensäure etwa ein anderes Gas
produziert würde, welches nicht durch Schwefelsäure, wohl aber
durch Natronkalk absorbiert wird. Von einem derartigen Gase
ist aber nichts bekannt. Weniger sicher ist die Bestimmung
des Sauerstoffs. Sie muß durch jedes Gas beeinflußt werden,
das etwa neben Sauerstoff und Kohlensäure von dem Organ
produziert oder verbraucht wird. Allerdings sind derartige Gase
bisher auch nicht beobachtet worden. Vor allem aber besteht
hier die Schwierigkeit, daß bei den beiden Ablesungen des
Manometers keine Differenz in der Temperatur bestehen darf.
Nun ist es ja natürlich einfach, die Flüssigkeit in dem Organ-
gefäß auf gleicher Temperatur zn halten. Es ist mir bisher aber
nicht möglich gewesen, zu verhindern, daß bei dem Hereintun
des Organs in das Gefäß die Luft über der RiNGER'schen Lösung
sich etwas abkühlte und es erwies sich infolgedessen als er-
forderlich, nach Hereinbringen des Organs in den Apparat ihn
etwa zwei Minuten laufen zu lassen, um die Luft wieder zu
erwärmen. Der Sauerstoffverbrauch während dieser Zeit wird
nicht bestimmt, wohl aber die Kohlensäureproduktion. Der
Sauerstoffverbrauch muß also ein wenig zu niedrig erscheinen.
In dieser Form habe ich den Apparat für den Magen und
den Darm angewendet, deren Muskeln unter bestimmten Be-
dingungen in RiNGER'scher Lösung sich normal verhalten, und
in dieser Form kann der Apparat ohne weiteres für kleine Tiere
Verwendung finden, die statt des Organs in das Gefäß gesetzt
würden. Ich beabsichtige eine Reihe von Untersuchungen von
wirbellosen Tieren verschiedener Klassen mit dem Apparat vor-
zunehmen.
In einer Reihe von Fällen habe ich den Darm nun aber
nicht einfach in RiNGER'scher Lösung schwimmen lassen, sondern