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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 24. Abhandlung): Über die empfindlichen Farben und über ihre Anwendung bei der Erkennung schwach doppelbrechender Medien — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37050#0013
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Über die empfindlichen Farben.

13

Zur besseren Beurteilung -der Zahlenwerte und zur über-
sichtlicheren Darstellung besonders für die späteren Vergleiche ist
auf nebenstehender Seite eine graphische Darstellung versucht
worden, bei deren Ausführung Herr Assistent Dr. K. SiMON mich
freundlichst unterstützte. In diesem Bilde sind auf der Abszissen-
axe AB dieLichtarten nach der Wellenlänge aufgetragen. Über
jeder Lichtart ist ihre Intensität durch die Länge der zugehörigen
Ordinate angegeben, und zwar stellen diese Längen immer Prozent-
verhältnisse zu der im weißen Licht vorhandenen Intensität dar.
Im weißen Licht soll jede Lichtart für sich die Intensität 100
haben, ohne daß ein Vergleich der Intensitäten der einzelnen
Lichtarten untereinander stattfände. Hiernach gibt die Fläche
A B C D — oder wenn man will, die gerade Linie CD — eine
bildliche Darstellung für die Farbenmischung des weißen Lichtes.
Jede vom weißen Licht abweichende Farbmischung kommt dann
in einer Kurve zum Ausdruck, die zwischen AB und CD ver-
läuft. Bei roten Mischfarben werden die Kurven im allgemeinen
links, bei blauem rechts hinaufsteigen. Die Mischfarben des
Violetts H. Ordnung und ihrer Nachbartöne, wie sie in Tabelle IV
zahlenmäßig angegeben sind, erhalten ihr Bild in den Kurven I,
II und III, die das breite Feld begrenzend)
Analyse der empfindlichen Farbe bei Quarz senkrecht
zur c-Axe.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß ein zur c-Axe senkrecht ge-
schliffener 3,75 mm dicker Quarz zwischen parallelen Nikols
eine Farbe gibt, welche sowohl große Ähnlichkeit mit dem
empfindlichen Violett der NEWTON'schen Skala als auch an sich
sehr große Empfindlichkeit, aufweist, d. h. bei geringer Dicken-
änderung des Quarzes erheblichen Farbenumschlag erfährt.
Diese Mischfarbe kann auf die Intensitäten der Einzelfarben
analysiert werden nach der Formel
.H = cos^(dct),
wo d die Dicke der Quarzplatte und a das spezifische Dreh-
vermögen des Quarzes ist. Auch hier wird es zweckmäßig sein,
noch die gleichsam benachbarten Farbentöne, welche zu den
Quarzdicken 3,60 mm und 3,90 mm gehören, heranzuziehen. Man
3) Die Zahlen 11 und Y oben rechts in der nebenstehenden Figur sind zu
vertauschen.
 
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