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Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 27. Abhandlung): Das Spektrum des Amerikanebels — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37053#0005
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Das Spektrum des Amerika-Nebels.

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genommen wurde, findet sich dort, wo auf der Landkarte Guate-
mala liegen würde. Sie hat die Koordinaten
a = 20^ 52,"D 5 = + 42° 50' (1855,0)
und bildet einen schmalen, unter dem Positionswinkel von
30—40° verlaufenden Grat, der etwas gekrümmt ist. Auf diesen
Positionswinkel wurde der Prismenzug angenähert orientiert.
Da der Nebel im Fernrohr nicht zu sehen ist, so mußte an
benachbarten Sternchen die Justierung vorgenommen, und der
Reflektor nach der gegenseitigen Lage der umgebenden Sterne
auf den richtigen Ort gebracht werden.
Die Belichtung erfolgte:
1910 Oktober 1: von 1(D 59,^2 bis 12^ 7,^2 M. Z. Kgst.
5: „ 8 19, 2 „ 12 41, 2
6: „ 7 31, 0 „ 12 31, 0
also mit zusammen 10 Stunden 30 Minuten Dauer auf einer
Platte von TH. MATTER in Mannheim, die besonders empfindlich
war, und die, wie gewöhnliche Platten, ihr Empfind! ichkeits-
maximum etwa hei der Wellenlänge 453 pp besaß.
Die fertige Aufnahme zeigt, eingebettet zwischen den
Spektren einer Anzahl von Sternen, in der Tat eine Reihe neben-
einander geordneter, monochromatischer Bilder des Nebelstreifens,
von denen eines hervorragende Intensität besitzt.
Damit ist nachgewiesen, daß der Amerika-Nebel ein
Emissionsspektrum aussendet. Wir können nun wohl an-
nehmen, daß allen Milchstraßennebeln ein solches eigen-
tümlich ist.
2. Große Schwierigkeiten bietet die Bestimmung der Wetlen-
längen aus solchen ohne Spalt bcrgestellten Spektrogrammen.
Wenn es sich um die Spektralphotographie eines im Fern-
rohr sichtbaren Objektes, wie eines Kometen oder eines helleren
planetariscbcn Nebels handelt, dann kann man sich leicht helfen.
Man stellt, den Prismenzug hei der Aufnahme in die Ebene des
Deklinationskreises und bringt vor und nach der Belichtung des
Objektes einen Stern, dessen Spektrum bekannt ist, beiderseits
der Aufnahmestellc des Objektes auf den Dckhnationsfaden. Die
Vergleichspektra liegen dann Seite an Seite mit dem Spektrum
des Objektes und können unmittelbar zur Auswertung be-
nutzt werden.
 
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