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Koenigsberger, Johann; Kutschewski, Josef; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 4. Abhandlung): Beobachtungen über Lichtemission und Kanalstrahlen — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37030#0005
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Beobachtungen über Lichtemission und Kanalstrahlen.

schaffen, so ist der Druck durchaus nicht an allen Punkten
derselbe wie derjenige, der mit dem Mac Leod gemessen wird.
Seihst bei Röhren von 1—2 cm lichter Weite, wo die Reibung
keinen sehr erheblichen Einfluß hat, und wenn das Mac Leod-
Manometer möglichst nahe der Stelle ist, an der der Druck
bestimmt, werden soll, bewirken doch Wirbelströmungen u. a.,
daß die wahren Drucke, wenn dauernd gepumpt wird, an ver-
schiedenen Stellen der Röhre erheblich bis um das doppelte von den
gemessenen verschieden sein können. Sowie aber Strahlbildung
bei Ausfluß aus Kapillaren eintritt, kann der Druck an einzelnen
Stellen sogar noch weit größer sein. Doch ist nach unsern Er-
fahrungen der Einfluß der aus dem Entladungsraum durch die
Kapillare sich trichterförmig ausbreitenden Gasströmung in den
Beobachtungsraum selbst bei 0,0001 mm Druck auf der einen
und etwa 0,02 mm auf der andern nicht sehr weit, vielleicht
0,5—1 cm weit, reichend. Aber er wächst sehr erheblich mit
zunehmender Druckdifferenz und breitet sich mit abnehmendem-)
Kapillardurchmesser hei seinem Austritt seitlich stärker aus, so
daß man bei etwas größeren Druckdifferenzen auch mit den
kräftigsten Magnetfeldern die Kanalstrahlen nur schwer aus
seinem Bereich bringen kann.
Außerdem findet dann schon in der Kapillaren selbst eine
Veränderung der Strahlen statt. Daher ist in vielen Fällen
erforderlich, die definitive Beobachtung der Erscheinung
und die gleichzeitige Ablesung des Druckes bei momentan
verlangsamter oder fast verschwindender Pumpgeschwindigkeit
vorzunehmen. Das gilt namentlich, wenn die Kapillaren eng
und lang sind, aber auch sonst wegen der turbulenten Be-
wegungen, sowie die Luftwege Winkel bilden. Andernfalls ist
der gemessene Druck nicht derjenige, welcher wirklich für die
Erscheinung in Betracht kommt. Auch ist es vielfach notwendig,
wenn die Versuchsbedingungen ganz klar und eindeutig sein
sollen, möglichst kleine Druckdifferenzen zwischen Entladungs-
und Beobachtungsraum zu nehmen, da sonst die Kanalstrahlcn
in der Kapillaren und auch im Entladungsraum d. i. auf der
einen Hälfte ihres Weges sich unter andern Bedingungen be-
finden als auf der andern.
2) Die Anatogie mit Flüssigkeitsstrahlen trifft nicht zu, da die Druck-
kräfte den Gasstrahl verbreiten.
 
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