Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase. V.
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Es würde in dieser Interpretation der Energieübergang von der
Lichtwelle an das absorbierende Atom noch immer als ein Reso-
nanzvorgang erscheinen, nur müßte dann die Resonanz bereits
innerhalb einer einzelnen Wellenlänge, das ist bei einem einzigen
Hin- und Hergang der elektrischen Kraft, statthnden. Dies setzt
außerordentlich genaue Abstimmung des empfangenden Elektrons
und der Lichtwelle auf gleiche Schwingungsdauer voraus, was
aber auch damit in Übereinstimmung ist, daß, wie wir soeben
sahen, die iichtelektrische Wirkung nur in Verbindung mit sehr
kräftiger Absorption auftritt, sowie auch damit, daß sie spektral
selektiv auftreten kann.?) Daß sie nicht immer spektral selektiv
gefunden wird, kann bei festen und flüssigen Körpern wegen
der gegenseitigen Störungen der Moleküle nicht überraschen^);
bei Gasen wäre es nach der Vorstellung der Resonanz zu er-
warten, daß nur ganz bestimmte Wellenlängen trägerbildend
wirkten; doch ist die spektrale Untersuchung hier durch die Dis-
kontinuität der Spektren der zur Verfügung stehenden Lichtquellen
beschränkt.
Eine fertige Theorie der Energieumsetzung bei der licht-
elektrischen Wirkung ist selbstverständlich auch jetzt noch nicht
möglich; die Festlegung weiterer, quantitativer Zusammenhänge^)
Die erste Beobachtung spektral sefektiver iichteiektrischer Wirkung
ist an den Erdalkaliphosphoren gemacht worden (P. LENARD, PeidLfh. HPao!.,
1909, 3, p. 27, u. P P)ü/s. .37, p. 672, 1910), deren Erregung in licht-
elektrischer Wirkung besteht (vgl. LENARD u. K.LATT, <7. PAya., Bd. 15,
S. 672, 1904, und LENARD u. SAELAND, & PTiya., Bd. 30, S. 593, 1909).
Später ist selektive lichtelektrische Wirkung auch direkt elektrometrisch von
den Herren R. PoHL und P. PRiNGSHEiM an Alkalimetallen studiert worden
(Berh P%,i/gPoü. 72, p. 215, 1910).
s) Vgl. die Erörterung über die Emissionsbanden der festen Phosphore,
wo dieselben Verhältnisse statthaben, wie bei der Absorption, P. LENARD,
H. KAMERLINGH-ONNES U. W. E. PAULI, Le7(7eW Co?7MK., Nr. 111, p. 20, 1909.
s) Hierher gehört auch der Zusammenhang zwischen Anfangsge-
schwindigkeit und Wellenlänge. Die bisher hierüber vorliegenden Versuche
scheinen der Lichtquantenhypothese zu entsprechen; sie lassen jedoch Zweifel
offen, ob der Nullpunkt der Anfangsgeschwindigkeiten richtig gewählt war (vgl.
die Diskussion bei A. KLARES, <7. P^ys., Bd. 31, S. 434, 1910. Außer-
dem ist zu bedenken, daß es sich bei den Messungen stets nur um äußere
Geschwindigkeiten handelt, von welchen die inneren um den noch nicht ge-
nügend ermittelten Summanden TT verschieden sind (s. P. LENARD,
d. Phys., Bd. 8, S. 175ff., 1902) ; die Voraussage der Lichtquantenhypothese
kann sich aber nur auf die inneren Geschwindigkeiten beziehen. Endlich
sind von einigen Beobachtern bei sehr langen Belichtungen abnorm hohe An-
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Es würde in dieser Interpretation der Energieübergang von der
Lichtwelle an das absorbierende Atom noch immer als ein Reso-
nanzvorgang erscheinen, nur müßte dann die Resonanz bereits
innerhalb einer einzelnen Wellenlänge, das ist bei einem einzigen
Hin- und Hergang der elektrischen Kraft, statthnden. Dies setzt
außerordentlich genaue Abstimmung des empfangenden Elektrons
und der Lichtwelle auf gleiche Schwingungsdauer voraus, was
aber auch damit in Übereinstimmung ist, daß, wie wir soeben
sahen, die iichtelektrische Wirkung nur in Verbindung mit sehr
kräftiger Absorption auftritt, sowie auch damit, daß sie spektral
selektiv auftreten kann.?) Daß sie nicht immer spektral selektiv
gefunden wird, kann bei festen und flüssigen Körpern wegen
der gegenseitigen Störungen der Moleküle nicht überraschen^);
bei Gasen wäre es nach der Vorstellung der Resonanz zu er-
warten, daß nur ganz bestimmte Wellenlängen trägerbildend
wirkten; doch ist die spektrale Untersuchung hier durch die Dis-
kontinuität der Spektren der zur Verfügung stehenden Lichtquellen
beschränkt.
Eine fertige Theorie der Energieumsetzung bei der licht-
elektrischen Wirkung ist selbstverständlich auch jetzt noch nicht
möglich; die Festlegung weiterer, quantitativer Zusammenhänge^)
Die erste Beobachtung spektral sefektiver iichteiektrischer Wirkung
ist an den Erdalkaliphosphoren gemacht worden (P. LENARD, PeidLfh. HPao!.,
1909, 3, p. 27, u. P P)ü/s. .37, p. 672, 1910), deren Erregung in licht-
elektrischer Wirkung besteht (vgl. LENARD u. K.LATT, <7. PAya., Bd. 15,
S. 672, 1904, und LENARD u. SAELAND, & PTiya., Bd. 30, S. 593, 1909).
Später ist selektive lichtelektrische Wirkung auch direkt elektrometrisch von
den Herren R. PoHL und P. PRiNGSHEiM an Alkalimetallen studiert worden
(Berh P%,i/gPoü. 72, p. 215, 1910).
s) Vgl. die Erörterung über die Emissionsbanden der festen Phosphore,
wo dieselben Verhältnisse statthaben, wie bei der Absorption, P. LENARD,
H. KAMERLINGH-ONNES U. W. E. PAULI, Le7(7eW Co?7MK., Nr. 111, p. 20, 1909.
s) Hierher gehört auch der Zusammenhang zwischen Anfangsge-
schwindigkeit und Wellenlänge. Die bisher hierüber vorliegenden Versuche
scheinen der Lichtquantenhypothese zu entsprechen; sie lassen jedoch Zweifel
offen, ob der Nullpunkt der Anfangsgeschwindigkeiten richtig gewählt war (vgl.
die Diskussion bei A. KLARES, <7. P^ys., Bd. 31, S. 434, 1910. Außer-
dem ist zu bedenken, daß es sich bei den Messungen stets nur um äußere
Geschwindigkeiten handelt, von welchen die inneren um den noch nicht ge-
nügend ermittelten Summanden TT verschieden sind (s. P. LENARD,
d. Phys., Bd. 8, S. 175ff., 1902) ; die Voraussage der Lichtquantenhypothese
kann sich aber nur auf die inneren Geschwindigkeiten beziehen. Endlich
sind von einigen Beobachtern bei sehr langen Belichtungen abnorm hohe An-