Metadaten

Lenard, Philipp [Editor]; Ramsauer, Carl [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 24. Abhandlung): Wirkung des stark absorbierbaren Ultraviolett: Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes, 5 — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37295#0019
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes aut Gase. Y.

19

Fenstern war entweder voll Luft oder wurde mit einer Ouarz-
oder Flußspatplatte ausgefüllt, ohne daß sich hierdurch in der
sonstigen Anordnung das geringste änderte. Im Vergleich zu
Luft verringerte hierbei Quarz die Menge der negativen Träger
(hauptsächlich Gefäßwirkung) auf 62,4 pc., die der positiven Träger
(Gaswirkung) auf 0,8 pc. Die auf Luft wirksamen Strahlen werden
also zum weitaus größten Teile durch Quarz absorbiert und zwar
außerordentlich viel stärker durch den Quarz als durch die
gleich dicke Luftschicht, welche er ersetzte. Die Zwischen-
bringung einer Flußspatplatte erhöht^) dagegen die Gaswirkung
gegenüber der gleichen Luftschicht um 0 pc. bis 30 pc., je nach
Art der Flußspatprobe, Werte, die sich hei Anrechnung der am
Flußspat erfolgenden Reflexion noch etwa um 10 pc. (oder mehr)
erhöhen. Flußspat ist also für das stark auf Luft wirkende
Wellengebiet weit durchlässiger als Luft von der gleichen Schicht-
dicke, d. h. von nicht einmal dem 2000 sten Teile der Masse.2Q
Messungen der Trägermengen in Gasen hei Fluß-
spatviolett (Schumannviolett). — Wir wenden uns jetzt zu
den vergleichenden Messungen der lichterzeugten Trägermengen,
welche in verschiedenen Gasen, besonders in Luft von ver-
schiedenem Dampfgehalt, bei dicht am Fenster stehender Licht-
quelle, also mit Schumannviolett, sich ergeben. Benutzt wird auch
hier nur der erste Kondensator Ci (s. S. 13). Die auf + 100 Volt
geladene Innenelektrode desselben fängt alle überhaupt in den
Kondensator gelangenden Träger ah und führt ihre Ladungen
dem Elektrometer zu; der zweite Kondensator ergibt hei dieser
Spannung im ersten keine Aufladung. Die Tabelle II gibt die
so gemessenen Trägermengen.

21) Diese große Durchlässigkeit von Flußspat wurde auch bereits
& 1900, Bd. 1, S. 489, beobachtet, woraus auch damals schon auf
Schumannviolett geschlossen wurde. Ganz anders war dagegen das Verhalten
des Flußspats den in Luft wenig absorbierbaren Strahlen gegenüber (Teil II,
S. 28f.).
22) Es ist selbstverständlich zu bedenken, daß bei obiger Beobachtungs-
weise überhaupt nur Licht in Betracht kommt, welches bereits durch 2 mm
Flußspat hindurchgegangen ist, welches also die im Flußspat besonders ab-
sorbierbaren bzw. von ihm metallisch reflektierten Strahlen (Reilexviolett)
schon verloren hat.

2*
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften