Metadaten

Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 3. Abhandlung): Über die Konstanten der Konometer — Heidelberg, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37062#0003
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über die Konstanten der Koiiometerd)
Im zwölften Beilageband des Neuen Jahrbuchs für Mineralogie
(1898) erschien die Beschreibung eines von mir konstruierten Kono-
meters (Axenwinkelapparates), das wie es scheint inzwischen in
vielen Exemplaren hergestellt und verbreitet worden ist. Da ich
mich his vor kurzem mit meinem Originalapparat beholfen hatte,
ist erst jetzt das verbreitete Fabrikat in meine Hände gekommen
und von mir näher untersucht worden. Hierbei hat sich heraus-
gestellt, daß der jetzt viel benutzte Typus den ersten Exemplaren
nicht entspricht und in seinem Anwendungsbereich dem Original
nicht gleichkommt. Die Vergrößerung des Fernrohrs dieses
Konometers soll zwischen 2 und ^/g, also um das ißfache
schwanken, die Fernrohre der neueren Fabrikate besitzen aber
nur eine Vergrößerung zwischen 1 und 1/5 und erlauben nicht
einmal alle Zwischenvergrößerungeu auszuführen. Die Ursache
liegt in der zu großen Brennweite der verschiebbaren Hilfslinse,
die anstatt 24 mm etwa 33 mm Brennweite besitzt, ohne daß dem-
entsprechend auch das ganze Fernrohr vergrößert worden wäre.
Um nun in Zukunft solche Versehen zu vermeiden, will ich
für alle Arten von Fonometern — ob eigentlichen Axenwinkel-
apparaten oder Mikroskopen, die durch die.AMici-BERTRAND'sche
Linse in Axenwinkelapparate umgewandelt sind — die Brenn-
weiten und die Verschiebungsgrößen der wichtigsten Linsen in
übersichtliche Beziehungen zu den Fernrohrvergrößerungen
bringen.
Da die Anforderungen, die an das Fernrohr eines Konometers
gestellt werden, sich teilweise zu widersprechen scheinen — wie
dies schon ViKTOR VON LANG, der erste Konstrukteur eines zu
genauen Messungen geeigneten Axenwinkelapparates, 1867
(Sitzber. WiEN. Akad. 55, II, S. 545) erwähnte — so werden
formelmäßige Beziehungen vorteilhaft zu verwerten sein.
*) Ais Konomcter mochte ich Konoskope bezeichnen, die zur quantitativen
Bestimmung der Lage der optischen Axen der Kristalle dienen. Bis dahin wurden
solche Instrumente meistens als Axenwinkelapparate bezeichnet.

1*
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften