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P. Lenard:
Mcta]Ispektren, welche in gewöhnlichen Flammen ganz über-
wiegend vertreten ist, von elektrisch neutralen Atomen emittiert
werde.-s) Neuere Beobachtungen hierzu liegen hauptsächlich an *
Kanalstrahlen vor, deren weitgehende Analogie mit den Flammen
bereits oben (Note 7) hervorgehoben wurde; es scheinen danach
in diesen ebenfalls die elektrisch neutralen Atome die Haupt-
emissionszentren der Serienlinien zu sein.29)
Da die Lichtemission Energieverausgabung von seiten des
betreffenden Atoms darstellt, bedarf sie einer besonderen Er-
regung unter Energiezufuhr. Über diese Erregung der Licht-
emission hei den Metallatomen haben sich bisher besonders in
einem Falle eingehendere Vorstellungen entwickeln lassen, näm-
lich bei den Erdalkaliphosphoren. Alles bisher bekannte hat
es nahe gelegt, hier den Austritt negativer Quanten aus den
Metallatomen als die Erregung anzusehen, so daß das Leuchten
seihst bei der Rückkehr der Elektronen zu den Atomen erfolgt.-*")
Ich habe kürzlich versucht, diese Vorstellung auch auf die Licht-
emission in den Metalltlammen anzuwenden."Q Dies stößt aller-
dings auf die Schwierigkeit, daß z. B. im kräftig gelb leuch-
tenden Saum einer natrhunhaltigen Bunsenflamme oder Alkohol-
28) i. c., 1905, p. 227.
29) W. WIEN, ÜM/I. 3. 27, p. 1025, 1908 ; 30, p. 319, 1909 ; 33,
p. 871, 1910, und besonders H. ÜAERWALD, Hww. <7. P/n/s., 37, p. 883, 1911.
30) P. LENARD 11. V. ÜLATT, ÜMM. 3. P/?V/3., 35, p. 671, 1901; P. LENARD
U. S. SAELAND, 3. P7?ys., 23, p. 176, 1909 ; P. LENARD, ÜMM. 3. PAy&,
33, p. 611, 1910.
31) .4?ui. 3. P7?y&, 33, p. 671, 1911. In vielen Fällen hat es in der
Tat den Anschein, daß starke Lichtemission der Fiammen vom Vorhandensein
freier Elektronen abhängig sei. Dieser Anschein ist nach dem oben folgenden
als trügerisch aufzufassen. Dasselbe gilt wohl auch für den Anschein, daß die
Lichtemission bei chemischer Bindung der Metallatome erfolge (wonach z. B.
das gelbe Licht der Na-Flamme Natriumoxydmolekülen zugehörte). Che-
mische Reaktionen können jedenfalls insofern Einfluß habeg, als sie das
lokale Auftreten großer Atomgeschwindigkeiten bewirken, wodurch die Zu-
sammenstöße der Metallatome mit anderen Atomen (oder Molekülen) ge-
nügend heftig werden können, um auch dann zu Lichtemission zu führen,
wenn die mittlere Atomgeschwindigkeit (Temperatur) dazu nicht genügt. In
der gleichen Weise könnte chemische Reaktion unter Umständen (besonders
wenn Metallatome im Spiel sind) auch zu Elektronenemission führen (vgl.
F. HABER u. G. JusT, 3. PAyg., 33, p. 308, 1911), ohne daß deshalb
chemische Reaktion und Vorhandensein freier Elektronen irgendwie ursäch-
lich miteinander verknüpft wären (vgl. P. LENARD u. C. R.AMSAUER,
.4^3., 1911, Nr. 24, p. 10).
P. Lenard:
Mcta]Ispektren, welche in gewöhnlichen Flammen ganz über-
wiegend vertreten ist, von elektrisch neutralen Atomen emittiert
werde.-s) Neuere Beobachtungen hierzu liegen hauptsächlich an *
Kanalstrahlen vor, deren weitgehende Analogie mit den Flammen
bereits oben (Note 7) hervorgehoben wurde; es scheinen danach
in diesen ebenfalls die elektrisch neutralen Atome die Haupt-
emissionszentren der Serienlinien zu sein.29)
Da die Lichtemission Energieverausgabung von seiten des
betreffenden Atoms darstellt, bedarf sie einer besonderen Er-
regung unter Energiezufuhr. Über diese Erregung der Licht-
emission hei den Metallatomen haben sich bisher besonders in
einem Falle eingehendere Vorstellungen entwickeln lassen, näm-
lich bei den Erdalkaliphosphoren. Alles bisher bekannte hat
es nahe gelegt, hier den Austritt negativer Quanten aus den
Metallatomen als die Erregung anzusehen, so daß das Leuchten
seihst bei der Rückkehr der Elektronen zu den Atomen erfolgt.-*")
Ich habe kürzlich versucht, diese Vorstellung auch auf die Licht-
emission in den Metalltlammen anzuwenden."Q Dies stößt aller-
dings auf die Schwierigkeit, daß z. B. im kräftig gelb leuch-
tenden Saum einer natrhunhaltigen Bunsenflamme oder Alkohol-
28) i. c., 1905, p. 227.
29) W. WIEN, ÜM/I. 3. 27, p. 1025, 1908 ; 30, p. 319, 1909 ; 33,
p. 871, 1910, und besonders H. ÜAERWALD, Hww. <7. P/n/s., 37, p. 883, 1911.
30) P. LENARD 11. V. ÜLATT, ÜMM. 3. P/?V/3., 35, p. 671, 1901; P. LENARD
U. S. SAELAND, 3. P7?ys., 23, p. 176, 1909 ; P. LENARD, ÜMM. 3. PAy&,
33, p. 611, 1910.
31) .4?ui. 3. P7?y&, 33, p. 671, 1911. In vielen Fällen hat es in der
Tat den Anschein, daß starke Lichtemission der Fiammen vom Vorhandensein
freier Elektronen abhängig sei. Dieser Anschein ist nach dem oben folgenden
als trügerisch aufzufassen. Dasselbe gilt wohl auch für den Anschein, daß die
Lichtemission bei chemischer Bindung der Metallatome erfolge (wonach z. B.
das gelbe Licht der Na-Flamme Natriumoxydmolekülen zugehörte). Che-
mische Reaktionen können jedenfalls insofern Einfluß habeg, als sie das
lokale Auftreten großer Atomgeschwindigkeiten bewirken, wodurch die Zu-
sammenstöße der Metallatome mit anderen Atomen (oder Molekülen) ge-
nügend heftig werden können, um auch dann zu Lichtemission zu führen,
wenn die mittlere Atomgeschwindigkeit (Temperatur) dazu nicht genügt. In
der gleichen Weise könnte chemische Reaktion unter Umständen (besonders
wenn Metallatome im Spiel sind) auch zu Elektronenemission führen (vgl.
F. HABER u. G. JusT, 3. PAyg., 33, p. 308, 1911), ohne daß deshalb
chemische Reaktion und Vorhandensein freier Elektronen irgendwie ursäch-
lich miteinander verknüpft wären (vgl. P. LENARD u. C. R.AMSAUER,
.4^3., 1911, Nr. 24, p. 10).