Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 34. Abhandlung): Über die Elektrizitätsleitung und Lichtemission metallhaltiger Flammen — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37301#0021
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Über die Elektrizitätsleitung und Lichtemission metallhaltiger Flammen. 21

bei Zusammenstößen noch auf Schwierigkeiten^"), die der Klärung
durch weitere Versuche bedürfen. Eine mögliche Annahme,
welche die Schwierigkeit beseitigte, wäre diese, daß die bei
einem Zusammenstöße erregte Liclitemission des Metallatoms so
anhaltend ist, daß sie (bei Drucken von 1 Atm. und höher) noch
bis zum nächsten, erregenden Zusammenstoß dauert; es würde
dann die Vermehrung der Zusammenstöße die Lichtintensität nicht
der Stoßzahl (dem Drucke) proportional vermehren. Die Zeit
zwischen zwei Zusammenstößen eines Metallatoms in der
Bunsenflannne beträgt bei 1 Atm. ca. 0,7 - 10"^ Sekunden, d. i.
ca. 0,3 - 10" (rote) Schwingungen; der zugehörige Lichtweg wäre
20 cm. Dies widerspricht nicht den über die Interferenzfähigkeit,
des von Metallflannnen emittierten Lichtes bekannten Beobach-
tungen. Es würde dann bei höherem Drucke das Licht nicht
wesentlich intensiver, sondern nur weniger interferenzfähig zu
erwarten sein, was mit allen Beobachtungstatsachen in Einklang
zu sein scheint.
Es ist noch hervorzuheben, daß unsere Überlegungen — wo-
nach der Hauptteil der Lichtemission der Metallflannnen nicht
von der Rückkehr der freien (Leitungs)-Elektronen zu den Met.all-
atomen stammt — durchaus nicht die Annahme ausschließen,
daß diese Rückkehren ebenfalls Lichtemission erregen. Denn
die Zahl dieser Rückkehren ist in den untersuchten Hammen
stets verschwindend klein gegenüber der Zahl der Zusammen-
stöße der Metallatome mit Flammenmolekülcn. Diese Zahlen ver-
halten sich nämlich wie c qü qiU : cnq?N = <p q n : N, was z. B. selbst
in sehr intensiv gelb leuchtender Natriumflamme weniger als
1 : 1000 bedeutet (<pq<7 1). Es kann z. B. angenommen werden,
daß das von Herrn W. WooD studierte, durch Belichtung erregte
Leuchten reinen Na-Dampfes dieses letzteren Ursprungs ist.

Herr E. N. DA CosTA ANDUADE und der Verfasser sind dem-
nach in der, in nur allzu kurzer Zeit mit gemeinschaftlichem
Interesse durchgeführten Arbeit zu folgenden Haupt resultaten
gekommen:
4°) Die Schwierigkeit bieibt bestehen, auch wenn man annähme, daß das
rote Licht der Strontiumflamme dem SrO zugehöre (Ct war durch vorheriges
Höhen bereits entwichen in dem erwähnten Versuche), denn auch die Stoß-
zald der SrO-Moleküle wäre proportional N.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften