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Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 16. Abhandlung): Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung, insbesondere bei festen Substanzen — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37320#0004
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4(A. 16)

Hermann Holthusen:

messung besitzt besondere Bedeutung durch deren große Empfind-
lichkeit. Sie setzt aber einerseits ein exaktes Meßverfahren, anderer-
seits die Möglichkeit einer vollständigen Abtrennung der Emanation
von den betreffenden Substanzen voraus.
Die gegenwärtige Arbeit beschäftigt sich eingehend mit diesen
Fragen. Sie untersucht zunächst, wie weit die erste Forderung
bei den bisher meist benutzten Verfahren der Emanationsmessung
erfüllt ist, und zeigt, daß ihnen gegenüber die Benutzung des
von Herrn BECKER*) angegebenen Emanometers bei großer Genauig-
keit der Messung namenthch durch die Einfachheit in der Aus-
führung derselben besondere Vorteile bietet, so daß dasselbe mit
Erfolg der quantitativen Radiumbestimmung") mit Hilfe der
Emanationsmessung zugrunde gelegt werden kann.
Was die zweite Forderung betrifft, so bieten im allgemeinen
Losungen der radioaktiven Substanzen infolge der Leichtigkeit,
mit welcher die Emanation aus Flüssigkeiten vertrieben werden
kann, der Emanationsbestimmung geringere Schwierigkeiten (vgl.
hierzu das Nachfolgende). Bei festen Körpern dagegen ist
wegen der Okklusion der Emanation in ihnen das quantitative
Austreiben mit größeren Schwierigkeiten verbunden, und die bis
jetzt zu ihrer Austreibung ausgearbeiteten Verfahren sind weder
einfacher Anwendbarkeit zugänglich, noch ist es sicher, ob die hier-
bei erhaltenen Resultate als quantitativ einwandfrei zu betrachten
sind. Diese Verfahren bestehen im wesentlichen darin, daß die
festen radioaktiven Substanzen entweder direkt stark erhitzt oder
durch Behandlung mit Säuren, eventuell nach vorherigem Auf-
schließen mit Alkalikarbonaten, in Lösung gebracht und dann
durch Auskochen von ihrer Emanation befreit werden. Der erste
Weg ermöglicht nur dann völlige Austreibung der Emanation,
wenn die Erhitzung zu völligem Schmelzen der Substanz führH),
was nur bei wenigen der in Betracht kommenden Stoffe bei leicht
erreichbaren Temperaturen möglich wäre (vgl. H, 2). Der zweite
Weg, der der Aufschließung durch die dazu geeigneten chemischen
Operationen, führt nur dann zum Ziel, wenn eine völlig klare
Lösung resultiert. Unlösliche Bestandteile, welche adsorbierend
4) A. BECKER, Z<%7$c777'. /. <50, S. 293, 1910.
0 Die kurzlebigen Emanationen des Thoriums oder Aktiniums sind von
vornherein durch das dem Emanometer zugrunde liegende Meßverfahren aus-
geschlossen.
0 S. CuRTE, T7?gsg Jg doe/o7'cü., Paris 1903.
 
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