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Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 16. Abhandlung): Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung, insbesondere bei festen Substanzen — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37320#0005
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Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung. (A. 16) 5
wirken, könnten zu unvollständiger Entfernung der Emanation
und daher zu Fehlern führen.
In der vorliegenden Arbeit soll gezeigt werden, daß sich der
Umweg des Aufschließens durch chemische Operationen in vielen
Fällen vermeiden läßt, und es soll eine Methode mitgetcilt werden,
welche in einfacher Weise die radiumhaltigen Präparate zu schmelzen
gestattet und so zu quantitativ einwandfreier Emanationsbestinnnung
führt. Die Methode besteht darin, daß die radioaktiven Produkte
durch Zuhiifenahme eines geeigneten schmelzbaren Zusatzes^) bei
praktisch leicht mit der Bunsenßamme erreichbaren Temperaturen
in einem in schwer schmelzbarem Glas eingeschlossenen Nickel-
tigel in eine klare Schmelze übergeführts) und mit Hiife eines
übergeleiteten Luftstromes von ihrer Emanation vollständig befreit
werden, die dann im Emanometer zur Messung gelangt.
In den Fällen, wo bei komplizierten Produkten eine klare
Schmelze nicht ohne weiteres erhalten werden kann, wird durch
Fällen der Sulfate in der durch die erwähnten Aufschließverfahren
erhaltenen Lösung und Untersuchung der ' Suifate die oben an-
gedeutete Fehlerquelle bei der Lösungsuntersuchung vermieden.
Die Möglichkeit des Vorhandenseins ungelöster radioaktiver
Produkte in Lösungen, wobei schon unsichtbare Trübungen leicht
einen wesentlichen Teil des vorhandenen Radiums enthalten
?) Die Verwendung solcher Zusätze bei der Präparation von Phos-
phoren (P. LENARD u. V. IÄLATT, Hom. & PAy.^A, io, 1904, S. 225) legte
deren Einführung zum gegenwärtigen Zweck nahe.
s) Verfahren, weiche den hier mitgeteiiten ähnlich sind, wurden nach
Abschluß der vorliegenden Arbeit, und ohne daß wir vorher davon Kenntnis ge-
habt hätten, auch von Herrn J. -JoLY (PAP. Ahn/., 22, 1911, 8. 134) und Herrn
E. EnLER (ZePscA?*. /I PVcAp-ocAcMpe, 48, 1912, 8. 532) angegeben. Herr JoLY
schmilzt die Präparate im elektrischen Ofen unter Zusatz von Natrium- und Kalium-
karbonat und Borax und leitet die Emanation, die zunächst in einem Gummibehältcr
aufgefangen wird, in ein evakuiertes Elektroskop. Eine eingehendere Prüfung
der Genauigkeit des Verfahrens wird nicht mitgeteilt. Herr EBLER schmilzt
seine Präparate ebenfalls unter Zusatz geeigneter Schmelzmittel im Quarz-
rohr in einem elektrischen Ofen und führt die Emanation unter Vermeidung
der durch die Benutzung von Kautschuk entstehenden Fehlerquellen mittels
einer Quecksilberpumpe in einen evakuierten Kondensator. Das Verfahren
erhält dadurch eine erhebliche Komplikation und ist jedenfalls, ebenso wie
dasjenige von JoLY, nicht zu allgemeiner Anwendung geeignet. Es ist außer-
dem nicht als ausgeschlossen zu betrachten, daß die benutzten sehr hohen
Temperaturen in gewissen Fällen Anlaß geben zu Sublimaüon oder Ver-
spritzen eines Teils des Präparats und infolgedessen zu einem Verlust an
meßbarer Emanation. In der vorliegenden Arbeit wird diese Fehlerquelle, mit
 
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