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Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 16. Abhandlung): Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung, insbesondere bei festen Substanzen — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37320#0008
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8(A. 16)

Hermann Holthusen:

Berücksichtigung der in ihm zur Wirkung gelangenden Faktoren
erforderlich.
Nach den Angaben der Verfasser kann die Messung einer
emanationshaltigen Flüssigkeit in zweierlei Weise ausgeführt
werden:
a) Für genauere Bestimmungen wird nach halbminutenlangem
Umschütteln des AVassers zunächst die Aktivität gemessen, dann
die Emanation durch Auffüllen der Schüttelkanne mit AVasser
vertrieben, in der von Herrn MACHE *6) angegebenen Weise eine
Zeit lang der Abfall der induzierten Aktivität beobachtet und
daraus auf die Zeit Null graphisch extrapoliert. Der gefundene
AVert wird von dem Betrag der letzten Aktivitätsmessung ab-
gezogen.
Es genügt aber auch, nach erfolgter Messung die Emanation
sofort zu entfernen, 15 Minuten nach der letzten Ablesung den
AMltabfall zu bestimmen und auf die Zeit Null zu extrapolieren.
b) Die bequemere und in der Praxis wohl meist ausgeführte
Alethode ist die, daß man nach dem Umscbütteln möglichst rasch
eine Messung ausführt und diese nach Abzug des vor AVrsuchs-
beginn bestimmten natürlichen AMltabfalls direkt als Maß für
die Aktivität verwertet.
Die A^erfasser geben an, daß die nach beiden Methoden ge-
fundenen AVerte praktisch fast vollkommen übereinstimmen. Da-
nach würde die erste Ablesung durch induzierte Aktivität noch
gar nicht beeinflußt erscheinen (vgl. 8. 10).
Die erste Methode ist theoretisch zweifellos durchaus brauch-
bar. Praktisch erweist sich allerdings die Extrapolation auf die
Zeit Null als nicht so einfach. Bei der verhältnismäßig kurzen
Einwirkungsdauer der Emanation wird der induzierte Niederschlag
hauptsächlich aus Radium A (Halbwertszeit 3 Min.) bestehen und
es wird daher die induzierte Aktivität, nach Entfernung der Emana-
tion gerade in den ersten Minuten sehr schnell abfallen. Es haben
infolgedessen schon geringe Ungenauigkeiten in den ersten Mes-
sungen verhältnismäßig große AVrschiebungen des Anfangspunktes
(JJ der Anstiegskurve zur Folge. Gerade die ersten Messungen
sind aber bei einem frisch aufgeladenen Elektroskop wegen des
Ladungsverlustes in das isolierende Material verhältnismäßig
ungenau.

16) II. MACHE, Rer., Abt. Ha, 1904.
 
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