Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Über Lichtsummen bei Phosphoren.

(A.5)15

Volle Erregung eines Phosphors durch Licht.
Während der Erregung des Phosphors konvergiert
die aufgespeicherte Lichtsumme gegen einen Grenzwert,
welcher mit der erregenden Intensität steigt, jedoch so,
daß er ein gewisses Höchstmaß nicht überschreitet. —
Die folgenden Versuchsdaten können zum Beleg dieser Behaup-
tungen dienen; sie wurden an CaBi-Phosphoren gewonnen; kon-
stante (Zimmer-)Temperatur ist dabei vorausgesetzt. Die Er-
regung erfolgte durch eine wassergekühlte Eisenbogenlampe,
welche zur Variation der erregenden Intensität in beliebigem Ab-
stand vom Phosphor (zwischen 3 und 50 cm in der Tabelle) auf-
gestellt werden konnte. Die Messung der Lichtsumme erfolgte
stets von 10 Sekunden nach Schluß der Erregung an.
Tabelle II.

Lichtsummen bei verschiedener Erregungsdauer und Erregungs-
intensität.

Abstand der
Lichtquelle
cm
Relative
erregende
Intensität
1
Dauer der E
5 10
rregung
20
in Sekunden:
40 60
300
Lichtsummen in Skalenteilen:
50
1
38
43
27
3-6
41
9
31
31
41
43
45
45
4*5
124
38
^8
48
48
3
280
48

Man sieht, daß der bei der gegebenen Intensität jedesmal
erreichbare Grenzwert der Erregung 1. umso schneller erreicht
wird, je größer diese Intensität ist; 2. daß er auch umso höher
liegt, je größer die Intensität ist; 3. daß er aber auch bei sehr
gesteigerter Intensität (3 cm Abstand der Lichtquelle in der
Tabelle) ein Höchstmaß (48 sc. in der Tabelle) nicht übersteigt.
Maximale Lichtsumme pro Metallatom ermittelbar. —
Die zuletzt gewonnene Feststellung ist wichtig für alles weiter
folgende, indem wir meist mit dem Höchstmaß der Erregung
operieren werden; wir sagen dann, daß der Phosphor voll erregt
sei, oder vielmehr, daß seine Dauerzentren (Zentren großer Dauer)
voll erregt seien. Wie groß die Lichtsumme ist, welche der Phos-