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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0027
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Über Lichtsummen bei Phosphoren.

(A.5)37

dieser Banden bei Erregung mit Kathodcnstrahlen ist auch ent-
sprechend schnelles Anklingen verbunden (b c. Ann., Bd. 12,
S. 4G4 und 465); beide Eigenschaften gehören zu den Zentren
kurzer Dauert) Diese Zentren bilden sich, wie bereits erwähnt,
bei der Präparation des Phosphors in um so größerer Zahl aus, je
mehr Metall verwendet wird; dementsprechend werden besonders
diejenigen Phosphore durch Kathodenstrahlen sehr hell erregt,
welche großen Aletallgehalt haben, wie ich schon früher quantitativ,
z. B. für CaMnNa mit 3 pc. Metallgehalt, festgestellt hatte (Ann.,
Bd. 12, S. 473, 1903). Zuviel Metall macht die Phosphore indessen
auch für die Erregung durch Kathodenstrahlen unwirksam; es
gelten hier dieselben Angaben über optimale Metallmengen, welche
für Erregung durch Licht früher gemacht wurden (Ann. d. Phys.
und Chemie, Bd. 38, S. 90, 1889, und 1904, S. 650).
Vergleichende Beobachtungen mit Licht und Ka-
thodenstrahlen an dicken Phosphorschi-chten. — Gegen-
wärtig handelt es sich um das Nachleuchten langer Dauer
(d-Prozeß), welches allein für die Lichtsumme (genommen von
10 Sekunden nach Schluß der Erregung an) wesentlich in Be-
tracht kommt. Daß auch dieses Nachleuchten durch Kathoden-
strahlen erregt wird, wenn — entsprechend dem langsamen An-
klingen — genügend lange Bestrahlungsdauern benutzt werden,
wurde für langsame Kathodenstrahlen (unter 4000 Volt) früher
nachgewiesen (Ann., Bd. 12, S. 466, 1903); für schnelle Kathoden-
strahlen ist es aus Beobachtungen an Phosphoren in Entladungs-
röhren wohlbekanntA) Das Nachleuchten ist jedoch im Ver-
gleich zur Erregung mit Licht (z. B. durch die Eisenlampe) immer
nur sehr schwach. Man kann den Vergleich an Phosphoren aus-
führen, die in Entladungsrohren eingeschmolzen sind, wobei
sich der Unterschied sehr gut zeigt, obgleich das Licht der
Eisenlampe dann durch das (Bas der Röhrenwand geschwächt ist;
man kann aber auch, mit demselben Resultate, am Aluminium-
fenster, außerhalb der Entladungsrohre beobachten, wo das Licht
der Eisenlampe ungeschwächt bleibt. Derlei Vergleichsbcobach-
tungen wurden angestellt an GaBiNa(a), CaMnNa(a), GaSbNa(ct),
40) Es ist hier an den stets bestätigten Erfahrungssatz zu erinnern, daß
ahe Phosphoreszenz, weiche schnell abklingt, auch schnell anklingt, welche
langsam abklingt, auch langsam anklingt. (1904, S. 281.)
44) Vgl. V. KLATT und P. LENARD, /1%%. & P/i.7/3. M. ,!?<?, S. 90,

1889.
 
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