40 (A. 5)
P. Lenard:
baren Quanten (die Valenzquauteu) größtenteils nicht mehr be-
sitzen, da dieselben als Leitungselektronen im Metall frei ge-
worden sind, während dies im unerregten Phosphor nicht der
Fall istPQ Dem sehr viel größeren sekundärstrahlenden Quer-
schnitt der Metallatome im Phosphor, im Vergleich zu dem im
reinen Metall, entspricht es auch, daß ich früher schon die
Sckundärstrahlung an einer Phosphoroberfläche (CaBi) von
gleiche]' Größenordnung geschätzt habe wie die von einer Metall-
obertlächesQ, obgleich im Phosphor sehr viel weniger Metallatome
sind als im reinen Metall. Es wurde damals gefunden, daß
jedes primäre Quant, das auf die Phosphoroherfläche fiel, 1*9
sekundäre Quanten aus derselben nach außen treten ließ (1. c.,
S. 507). Dabei wurden 4000-Voltstrahlen benutzt, deren Se-
kundärstrahlung nach der von Herrn BLOCH gegebenen Kurve^)
fünfmal so stark ist als bei ßQ Lichtgeschwindigkeit; rechnet
man hiernach die von Herrn BECKER (1. c.) bei der letzteren
Geschwindigkeit für Metallplatten (z. B. Ag) ermittelten Werte
(0'2) um, so erhält man aus der Metallplatte jür jedes primäre
Quant von 4000 Volt Geschwindigkeit 10 sekundäre Quanten, also
sogar noch weniger als aus dem Phosphor, was wieder den
außerordentlich vergrößerten sekundärstrahlenden Querschnitt der
Metallatome im Phosphor anzeigt.
Die elektrischen Felder der leicht abtrennbaren
Elektronen der Metallatome reichen weit über das Atom-
volumen hinaus. — Der große Emkreis um jedes Metallatom
des Phosphors herum, welchen wir soeben hei der Erregung durch
Kathoden strahlen wirksam fanden, findet sich wieder, wenn wir
eine entsprechende Rechnung für die Erregung durch Licht
anstellen.
Das Absorptionsvermögen des Phosphors für das erregende
Licht läßt sich der Größenordnung nach leicht mit dem für Ka-
thodenstrahlen vergleichen. Wir fanden, daß die Intensität der
"0 Daß im Phosphor die Metallatome ihre Quanten trotz der großen Nähe
der anderen Atome nicht verlieren (während dies im festen Metall durch die
bloße Nähe der anderen Atome wirklich eintritt), findet sich bestätigt durch den
bei Untersuchungen über metallhaltige Flammen gemachten Befund
Ao' 44e4AA ü7ra.A 4.144, 34. Abh.), daß nur Nähewirkung von Metallatom mit
Metallatom den leichten Verlust zur Folge hat, nicht Nähewirkung von
Metailatomen mit anderen Atomen.
62) zU?%. A JV.7/3., 45, S. 505, 1904.
66) S. BLOCH, Bissertat., Heidelberg, Dez. 1911, und zUm. A AAys. 4174t?.
P. Lenard:
baren Quanten (die Valenzquauteu) größtenteils nicht mehr be-
sitzen, da dieselben als Leitungselektronen im Metall frei ge-
worden sind, während dies im unerregten Phosphor nicht der
Fall istPQ Dem sehr viel größeren sekundärstrahlenden Quer-
schnitt der Metallatome im Phosphor, im Vergleich zu dem im
reinen Metall, entspricht es auch, daß ich früher schon die
Sckundärstrahlung an einer Phosphoroberfläche (CaBi) von
gleiche]' Größenordnung geschätzt habe wie die von einer Metall-
obertlächesQ, obgleich im Phosphor sehr viel weniger Metallatome
sind als im reinen Metall. Es wurde damals gefunden, daß
jedes primäre Quant, das auf die Phosphoroherfläche fiel, 1*9
sekundäre Quanten aus derselben nach außen treten ließ (1. c.,
S. 507). Dabei wurden 4000-Voltstrahlen benutzt, deren Se-
kundärstrahlung nach der von Herrn BLOCH gegebenen Kurve^)
fünfmal so stark ist als bei ßQ Lichtgeschwindigkeit; rechnet
man hiernach die von Herrn BECKER (1. c.) bei der letzteren
Geschwindigkeit für Metallplatten (z. B. Ag) ermittelten Werte
(0'2) um, so erhält man aus der Metallplatte jür jedes primäre
Quant von 4000 Volt Geschwindigkeit 10 sekundäre Quanten, also
sogar noch weniger als aus dem Phosphor, was wieder den
außerordentlich vergrößerten sekundärstrahlenden Querschnitt der
Metallatome im Phosphor anzeigt.
Die elektrischen Felder der leicht abtrennbaren
Elektronen der Metallatome reichen weit über das Atom-
volumen hinaus. — Der große Emkreis um jedes Metallatom
des Phosphors herum, welchen wir soeben hei der Erregung durch
Kathoden strahlen wirksam fanden, findet sich wieder, wenn wir
eine entsprechende Rechnung für die Erregung durch Licht
anstellen.
Das Absorptionsvermögen des Phosphors für das erregende
Licht läßt sich der Größenordnung nach leicht mit dem für Ka-
thodenstrahlen vergleichen. Wir fanden, daß die Intensität der
"0 Daß im Phosphor die Metallatome ihre Quanten trotz der großen Nähe
der anderen Atome nicht verlieren (während dies im festen Metall durch die
bloße Nähe der anderen Atome wirklich eintritt), findet sich bestätigt durch den
bei Untersuchungen über metallhaltige Flammen gemachten Befund
Ao' 44e4AA ü7ra.A 4.144, 34. Abh.), daß nur Nähewirkung von Metallatom mit
Metallatom den leichten Verlust zur Folge hat, nicht Nähewirkung von
Metailatomen mit anderen Atomen.
62) zU?%. A JV.7/3., 45, S. 505, 1904.
66) S. BLOCH, Bissertat., Heidelberg, Dez. 1911, und zUm. A AAys. 4174t?.