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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 19. Abhandlung): Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37378#0005
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Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren. (A. 19) 5

I. Energiemessuug.
HilfslichtqueBe. — Es wurde eine blaue Lichtquelle von
möglichst angenähert derselben spektralen Zusammensetzung
hergestellt, wie die der blauen CaBia-Bande. Die Lichtquelle
mußte so intensiv sein, daß sie mit der Thermosäule absolut an
die Hefnerlampe angeschlossen werden konnte, während sie
andererseits — in geeigneter, meßbarer Abschwächung -— durch
lichtelektrische Photometrie mit dem Phosphor vergleichbar warb)
Wir benutzten eine Nernstlampe, deren Strom konstant auf
0,90 Ampere gehalten wurde, mit geeignet abzugleichenden Licht-
absorbentien. Letztere bestanden aus 5 hintereinander geschalteten
planparallelen Trögen mit folgenden Flüssigkeiten: 1. Wasser,
zur Absorption des äußersten Ultrarot; 2. Kupfervitriollösung, zur

b Die lichtelektrische Photometrie ist von den Herren ELSTER und
GEiTEL begründet worden. Die Proportionalität zwischen Lichtintensität
und emittierter Elektronenzahl (im Vakuum, worauf es in letzter Linie an-
kommt) ist von dem Einen von uns in sehr weiten Grenzen festgestellt worden
(Variation der Intensität im Verhältnis 1:3.10^; Ann. d. Phys. 8, S.. 154 ff.,
1902), namentlich auch bis zu sehr geringen Intensitäten; ein Anzeichen
vom Bestehen eines Schwellenwertes der Intensität wurde nicht gefunden
(1. c. S. 155, ebenso auch nicht bei späteren Versuchen der Herren ELSTER
und GEiTEL, Phys. Zeitschrift 13, 8. 468, 1912). Die Einwände, welche
seither von einigen Autoren gegen jene Proportionalität erhoben worden
sind,erscheinen uns sämtlich ungenügend begründet. So hat z. B. Herr J. O.
GRiFFiTH, Phil. Mag. (6) 14, S. 297, 1907, Luftsäulen in gekittete Rohre
eingeschlossen ohne zu berücksichtigen, daß die Dämpfe von Kitten, Schläuchen
u. dgl. sehr wesentlich das wirksame Licht absorbieren (siehe hierüber LENARD
und RAMSAUER, Heidelb. Akad. 1910, 31. Abh., Tab. IV S. 23.) Die er-
wähnten Versuche des Einen von uns sind dagegen in freier Zimmer-
luft angestellt, wobei niemals weniger als 10 cm Luftstrecke zwischen
Lichtquelle und Apparat war, so daß alles von der Luft absorbier-
bare Licht stets beseitigt und die Rechnung nach dem Entfernungsquadrat
also zulässig sein mußte. Gilt die Proportionalität zwischen Lichtintensität
und lichtelektrischer Wirkung auch nur so genau, als sie zwischen so weiten
Grenzen in diesen Versuchen von 1902 festgestellt wurde, so sind sämtliche
Resultate der gegenwärtigen Arbeit von dieser Seite her als gesichert zu
betrachten.
Zur Untersuchung der Phosphoreszenz wird die lichtelektrische Methode
von uns seit 1910 benützt; der Apparat (,,lichtelektrische Kamera") ist in
,,Lichtsummen" S. 4 beschrieben. Die lichtelektrische Zelle in diesem Ap-
parat ist noch immer dieselbe, welche die Herren ELSTER und GEiTEL die
große Freundlichkeit hatten, zu diesem Zwecke zur Verfügung zu stellen.
 
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