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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 19. Abhandlung): Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37378#0024
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24 (A. 19)

P. Lenard und W. Hausser:

Es sei noch bemerkt, daß auch der CaO-Gehalt der Phosphore,
solange er nicht sehr groß war (bei verschieden vollkommenem
Brennen des CaCOg) keinen wesentlichen Einfluß auf die Licht-
summe zeigte. Ebenso ergaben sich auch bei mehr oder weniger
vollkommenem Waschen des gefällten CaCOg und bei mehr oder
weniger fein verteilter Fällung des CaCOg (bei veränderter Kon-
zentration der Lösungen) im wesentlichen die gleichen Licht-
summen. Alle diese Umstände bedürfen danach für unsere Unter-
suchung keiner weiteren Berücksichtigung.
Einfluß fremder Metalle. — Eine besondere Frage ist es
noch, ob nicht die geringen Mengen fremder Metalle, besonders
Cu und Fe, deren Gegenwart niemals ganz ausgeschlossen ist,
einen die CaBux-Phosphoreszenz vermindernden Einfluß ausüben,
derart, daß sie im Phosphor vorhandene Bi-Atome unwirksam
machen.
Daß die Phosphoreszenzen zweier gleichzeitig vorhandenen
wirksamen Metalle (wie Cu und Bi) gegenseitig sich beeinträchtigen
können (etwa durch Okkupation der Zentrenmoleküle), wurde
früher festgestellt (1904 S. 657), und die Gegenwart von Cu war
in sämtlichen hier benutzten Phosphoren durch das Auftreten
der grünen CaCu<x-Bande neben der blauen Bi-Bande unzweifel-
haft erkennbar^). Besondere Versuche zeigten jedoch, daß der
vorhandene Cu-Gehalt zu gering war, um jene beeinträchtigende
Wirkung hervorzubringen. Fügten wir nämlich bei der Bereitung
des 0,023-normalen Bi-Phosphors die Cu-Menge 0,00002 (pro g
Phosphor) hinzu, d. i. wesentlich mehr Cu, als bei unserem Beini-
gungsverfahren sonst im Phosphor sein konnte^), so verminderte
sich die Lichtsumme durchaus nicht; erst die Zufügung der 10-
fachen Cu-Menge, 0,0002, hatte deutliche vermindernde Wirkung.
Die beobachteten Lichtsummen waren in den drei Fällen, näm-
lich ohne Cu-Zusatz, mit dem geringen und mit dem 10 fachen
Cu-Zusatz, bez. 252, 266, 145.
Viel gefährlicher als Cu ist jedenfalls Fe im Phosphormaterial,
43) Die Phosphore mit sehr wenig Bi leuchteten deutlich grünlichblau,
und beim Erhitzen leuchteten sie zuerst mattgrün auf (Cu), dann erst hell-
blauviolett (Bi). Daß das mattgrüne Aufleuchten in der lichtelektrischen
Kamera keinen merklichen Effekt ergab, so daß der Cu-Gehalt jedenfalls keinen
unmittelbaren Einfluß auf die Messung der Lichtsumme hatte, wurde bereits,
früher erwähnt.
44) Nach der Intensität des grünen Leuchtens ohne jede Metallhinzu-
fügung konnten unsere gereinigten Materialien etwa 0,000003 Cu enthalten.
 
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