28 (A. 19)
P. Lenard und W. Hausser:
ten Masse vorgenommen werden. Es zeigte sich, daß die inneren
Teile der Masse im Vergleich zum gesamten Tiegelinhalt eine
um so mehr erhöhte Lichtsumme gaben, je länger die Glühdauer
war. Bei der im Hauptverfahren benutzten Glühdauer von 16 Min.
war das Verhältnis, wenn im bedeckten Tiegel geglüht wurde,
= 1,34:1. Es findet also auch bei bedecktem Tiegel Verlust an
der Oberfläche des Inhalts statt. Dieser Verlust ist hauptsächlich
als Bi-Verlust zu betrachten; denn er wird in der Lichtsumme
nur wenig merklich, wenn es sich um Phosphore von großem Bi-
Gehalt handelt, bei welchen eine Änderung des Bi-Gehaltes wenig
Einfluß auf die Lichtsumme hat (siehe ,,Abklingung" S. 29),
während Verlust an S (d. i. Verlust von Zentrenmolekülen) stets
gleich merklich bleiben müßte. Das obige Verhältnis war dann,
selbst beim Glühen im offenen Tiegel nur 1,05:1, gemessen an
Phosphoren von 0,23-normalem Bi-Gehalt.
3. Das Erkaltenlassen der Masse im Tiegel, mit dann erst
nachfolgender Zerkleinerung, vermeidet die Zerstörung bereits
fertig gebildeter Zentren durch Wegbrennen von S, welche beim
Heißzerdrücken stattfindet. Es tritt jedoch dafür leicht Druck-
zerstörung ein, da die Masse im kalten Zustande härter ist als im
heißen. Diese Druckzerstörung betrifft jedoch nicht die ganze
Masse, falls man die Zerkleinerung nicht weit treibt und sie nur
durch Pressung der zu großen Stücke mit dem Pistill, nicht durch
Zerreibung des Ganzen bewirkt. Es sind dann nur die Angriffs-
stellen des Pistills starkem, zerstörendem Drucke ausgesetzt;
eben diese Stellen zerfallen aber zu feinstem Pulver. Siebt man
daher die zerdrückte Masse aus, so daß der sehr feinpulvrige Teil
entfernt wird, so ist der grobpulvrige Best als unzerstört zu be-
trachten^); zugleich ist er genügend feinkörnig zur Einfüllung in
die Tröge, zwecks Messung der Lichtsumme. Das Verhältnis der
Lichtsumme bei dieser Kaltzerdrückung zur Lichtsumme bei der
im Hauptverfahren angewandten Heißzerdrückung im übrigen ganz
gleich behandelter Phosphore wurde = 1,165:1 gefunden, und
in einem anderen Falle, als nur die zentralen Teile des Tiegelinhaltes
verglichen wurden, = 1,17:1. Es findet also ohne Zweifel Zer-
störung bereits fertig gebildeter Zentren beim Heißzerdrücken
4p Jedenfalls bei den sehr wenig harten, aus lose zusammengebackenen
Körnern bestehenden Massen des Phosphors mit nur wenig CaFlg-Zusatz,
um die es sich hier handelt.
P. Lenard und W. Hausser:
ten Masse vorgenommen werden. Es zeigte sich, daß die inneren
Teile der Masse im Vergleich zum gesamten Tiegelinhalt eine
um so mehr erhöhte Lichtsumme gaben, je länger die Glühdauer
war. Bei der im Hauptverfahren benutzten Glühdauer von 16 Min.
war das Verhältnis, wenn im bedeckten Tiegel geglüht wurde,
= 1,34:1. Es findet also auch bei bedecktem Tiegel Verlust an
der Oberfläche des Inhalts statt. Dieser Verlust ist hauptsächlich
als Bi-Verlust zu betrachten; denn er wird in der Lichtsumme
nur wenig merklich, wenn es sich um Phosphore von großem Bi-
Gehalt handelt, bei welchen eine Änderung des Bi-Gehaltes wenig
Einfluß auf die Lichtsumme hat (siehe ,,Abklingung" S. 29),
während Verlust an S (d. i. Verlust von Zentrenmolekülen) stets
gleich merklich bleiben müßte. Das obige Verhältnis war dann,
selbst beim Glühen im offenen Tiegel nur 1,05:1, gemessen an
Phosphoren von 0,23-normalem Bi-Gehalt.
3. Das Erkaltenlassen der Masse im Tiegel, mit dann erst
nachfolgender Zerkleinerung, vermeidet die Zerstörung bereits
fertig gebildeter Zentren durch Wegbrennen von S, welche beim
Heißzerdrücken stattfindet. Es tritt jedoch dafür leicht Druck-
zerstörung ein, da die Masse im kalten Zustande härter ist als im
heißen. Diese Druckzerstörung betrifft jedoch nicht die ganze
Masse, falls man die Zerkleinerung nicht weit treibt und sie nur
durch Pressung der zu großen Stücke mit dem Pistill, nicht durch
Zerreibung des Ganzen bewirkt. Es sind dann nur die Angriffs-
stellen des Pistills starkem, zerstörendem Drucke ausgesetzt;
eben diese Stellen zerfallen aber zu feinstem Pulver. Siebt man
daher die zerdrückte Masse aus, so daß der sehr feinpulvrige Teil
entfernt wird, so ist der grobpulvrige Best als unzerstört zu be-
trachten^); zugleich ist er genügend feinkörnig zur Einfüllung in
die Tröge, zwecks Messung der Lichtsumme. Das Verhältnis der
Lichtsumme bei dieser Kaltzerdrückung zur Lichtsumme bei der
im Hauptverfahren angewandten Heißzerdrückung im übrigen ganz
gleich behandelter Phosphore wurde = 1,165:1 gefunden, und
in einem anderen Falle, als nur die zentralen Teile des Tiegelinhaltes
verglichen wurden, = 1,17:1. Es findet also ohne Zweifel Zer-
störung bereits fertig gebildeter Zentren beim Heißzerdrücken
4p Jedenfalls bei den sehr wenig harten, aus lose zusammengebackenen
Körnern bestehenden Massen des Phosphors mit nur wenig CaFlg-Zusatz,
um die es sich hier handelt.