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A. Becker und II. Holthusen:
gehalts unserer Präparate erscheinen darnach, auf das neue Hönig-
schmidsche Präparat bezogen, im Verhältnis 132.26:118 zu hoch.
Der kürzlich durchgeführte Vergleich dieses letzteren Präparats
mit dem von Frau Curie hergestellten Standardpräparat^) ergab
innerhalb der angegebenen Meßgenauigkeit von ca. 2 Promille völlige
Übereinstimmung beider.is) Es läßt sich daher mit Hilfe des Um-
rechnungsfaktors 118:132.26 gleichzeitig ein direkter Anschluß
unserer Präparate an das Pariser Radium-Standardpräparat
gewinnen.
Wir müssen dabei allerdings voraussetzen, daß der physika-
lische und chemische Zustand der von uns benutzten Salze völlig
identisch ist mit demjenigen Zustand, in dem die Feststellung des
Prozentsatzes erfolgte. Sollte dies nicht der Fall sein, so wären
unsre Eichangaben einer kleinen Korrektion bedürftig, die aber
jedenfalls unter 1 Prozent anzunehmen sein dürfte, da andernfalls
nicht zu erwarten gewesen wäre, daß die beiden voneinander völlig
unabhängigen Ausgangspräparate, die wir benutzt haben^), bis auf
0.8 Prozent übereinstimmende Werte ergeben, wie wir im folgenden
zeigen werden.
1. Eichpräparate E. Das Ausgangsmaterial der zunächst
benutzten Eichpräparate bildeten lOmgr St. Joachimsthaler Ra-
dium-Barium-Chlorid, dessen Gehalt an Radiummetall nach
Angabe 1.17 Proz. und mit Berücksichtigung der anzubringenden
Korrektion 1.04 Proz. betrug. Die Angabe dieses Prozentsatzes
legen wir unsrer ersten Eichung zugrunde, während wir die Ab-
solutmenge des benutzten Salzes durch eigene Wägung fest-
stellten.
Von diesem Salz wurde etwa die Hälfte auf ein kleines Platin-
blech gebracht, das an dem längeren Hebelarm einer feinen Tor-
sionswage befestigt war. Durch Drehen des Torsionsdrahts konnte
das Blech mit einem breiteren Nickelband in Berührung gebracht
werden, das mit Hilfe eines hindurchgeleiteten Stromes auf höhere
Temperatur gebracht werden konnte. Die ganze Vorrichtung be-
fand sich zusammen mit einer mit Phosphorsäure beschickten Glas-
schale unter einer abschließenden Glasglocke, durch deren Wandung
W 8. CuRlE, JoM/an de PAysUMe (V 1912, 8. 795.
15 Vgl. (1. HAHN, ST. MEYER u. E. v. SCHREIDLER, P/zysiA'. Zeüsc/zr. 18,
1912, S. 524.
16) Und die sich sowohl in chemischer Hinsicht als in ihrer Hygroskopizität
wesentlich voneinander unterscheiden.
A. Becker und II. Holthusen:
gehalts unserer Präparate erscheinen darnach, auf das neue Hönig-
schmidsche Präparat bezogen, im Verhältnis 132.26:118 zu hoch.
Der kürzlich durchgeführte Vergleich dieses letzteren Präparats
mit dem von Frau Curie hergestellten Standardpräparat^) ergab
innerhalb der angegebenen Meßgenauigkeit von ca. 2 Promille völlige
Übereinstimmung beider.is) Es läßt sich daher mit Hilfe des Um-
rechnungsfaktors 118:132.26 gleichzeitig ein direkter Anschluß
unserer Präparate an das Pariser Radium-Standardpräparat
gewinnen.
Wir müssen dabei allerdings voraussetzen, daß der physika-
lische und chemische Zustand der von uns benutzten Salze völlig
identisch ist mit demjenigen Zustand, in dem die Feststellung des
Prozentsatzes erfolgte. Sollte dies nicht der Fall sein, so wären
unsre Eichangaben einer kleinen Korrektion bedürftig, die aber
jedenfalls unter 1 Prozent anzunehmen sein dürfte, da andernfalls
nicht zu erwarten gewesen wäre, daß die beiden voneinander völlig
unabhängigen Ausgangspräparate, die wir benutzt haben^), bis auf
0.8 Prozent übereinstimmende Werte ergeben, wie wir im folgenden
zeigen werden.
1. Eichpräparate E. Das Ausgangsmaterial der zunächst
benutzten Eichpräparate bildeten lOmgr St. Joachimsthaler Ra-
dium-Barium-Chlorid, dessen Gehalt an Radiummetall nach
Angabe 1.17 Proz. und mit Berücksichtigung der anzubringenden
Korrektion 1.04 Proz. betrug. Die Angabe dieses Prozentsatzes
legen wir unsrer ersten Eichung zugrunde, während wir die Ab-
solutmenge des benutzten Salzes durch eigene Wägung fest-
stellten.
Von diesem Salz wurde etwa die Hälfte auf ein kleines Platin-
blech gebracht, das an dem längeren Hebelarm einer feinen Tor-
sionswage befestigt war. Durch Drehen des Torsionsdrahts konnte
das Blech mit einem breiteren Nickelband in Berührung gebracht
werden, das mit Hilfe eines hindurchgeleiteten Stromes auf höhere
Temperatur gebracht werden konnte. Die ganze Vorrichtung be-
fand sich zusammen mit einer mit Phosphorsäure beschickten Glas-
schale unter einer abschließenden Glasglocke, durch deren Wandung
W 8. CuRlE, JoM/an de PAysUMe (V 1912, 8. 795.
15 Vgl. (1. HAHN, ST. MEYER u. E. v. SCHREIDLER, P/zysiA'. Zeüsc/zr. 18,
1912, S. 524.
16) Und die sich sowohl in chemischer Hinsicht als in ihrer Hygroskopizität
wesentlich voneinander unterscheiden.