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Becker, August; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 6. Abhandlung): Über absolute Radiumbestimmungen mit dem Emanometer — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37348#0007
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Über absolute Radiumbestimmungen mit dem Emanometer. (A. 6) 7
hindurch^) die Einstellung der Torsionswage mit Hilfe eines Mikro-
skops zu beobachten war. Das Salz blieb zunächst etwa 2 Tage
in diesem Exsikkator, während deren mehrmals auf einige Stunden
eine Erwärmung desselben auf etwa 80° vorgenommen wurde, bis
eine Änderung des Gewichts nicht mehr wahrzunehmen war. Es
wurde dann in mehrfachen Ablesungen die Einstellung der Wage
im Mikroskop bestimmt, das Salz hierauf durch Umdrehen des
Platinblechs in ein darunter befindliches kleines Becherglasis) ent-
leert und die hierdurch veränderte Einstellung der Wage festge-
legt. Die Eichung erfolgte mittels kleiner Gewichte, deren Genauig-
keit bereits bei früheren Versuchen des einen von uns^) durch be-
sondere Kontrollen festgestellt worden war.
Die Wägung ergab für die in das Becherglas entleerte Salz-
menge 63.4 Mikrometerteile des Mikroskops = 4.31 mgr, entspre-
chend einer Empfindlichkeit der Torsionswage von 14.7 Sk/mgr.
Da bei der völlig ruhigen Einstellung die Unsicherheit der Ab-
lesung 0.2 Skalenteile nicht erreichte, so wird das ermittelte Ge-
wicht eine Unsicherheit von 1 Proz. kaum überschreiten.
Die gesamte Salzmenge wurde hierauf in dem genannten Becher-
glas mit destilliertem Wasser und einigen Tropfen reiner Salzsäure
übergossen und unter Erwärmen der Flüssigkeit vollständig gelöst.
Die erhaltene Lösung wurde dann über ein kleines, gut ausge-
waschenes Filter in ein zweites Becherglas filtriert, das in der glei-
chen Weise wie das erste gereinigt worden war. Das gleiche Filter
nahm das zu mehrmaliger Nachspülung des ersten Becherglases be-
nutzte destillierte Wasser auf und wurde dann selbst noch einige
Male mit destilliertem Wasser übergossen. Das zweite Becherglas
empfing auf diese Weise die gesamte radioaktive Lösung. Nach-
dem dieselbe noch mit einigen Tropfen stark verdünnter Chlor-
bariumlösung versetzt war, ergab die Wägung 50.79 gr Lösung,
deren Gehalt an met. Radium sich zu 0.000885 mgr/gr berechnet,
wenn wir voraussetzen, daß die Lösung tatsächlich die gesamte
verwandte Salzmenge enthält.
Um dies zu prüfen, wurde das benutzte Filter getrocknet, in
der Flamme verascht und hierauf zusammen mit dem in Stücke
i?) Eine Seitenöffnung der Glocke war zu diesem Zweck mit einer Spiegel-
glasplatte bedeckt.
iS) Dasselbe wurde zuvor mehrmals mit dest. Wasser, dann mit ver-
dünnter reiner Salzsäure, der einige Tropfen verdünnter Chlorbariumlösung
zugesetzt waren, und abermals mit destilliertem Wasser ausgekocht.
i°) A. BECKER, ^4u7?. d. 17, 1905, S. 413.
 
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