24 (A. 6)
A. Becker und H. Holthusen:
Wir werden in diesem Verhalten der Kohle gegen Emanation
sehr wahrscheinlich dasjenige aller adsorbierenden oder auch ab-
sorbierenden Körper in Flüssigkeiten erblicken und auf dieses
namentlich die gewonnene Kenntnis von der Proportionalität zwi-
schen adsorbierter Menge und vorhandener Gesamtmenge der Ema-
nation übertragen können.
In praktischer Hinsicht ergibt sich aus den Beobachtungen die
Forderung, daß stark adsorbierende Körper von radiumhaltigen
Lösungen möglichst fernzuhalten sind, wenn auch nur geringe
Beimengungen einen wesentlichen Einfluß auf die Sicherheit der
Emanationsentnahme nicht besitzen werden. Verunreinigend
könnten bei Verwendung von Normallösungen beispielsweise Ruß-
teilchen wirken, die man daher durch Vorgesetzte Wattefilter wäh-
rend der Entlüftung schützen wird.
Außer Rußteilchen könnten den Präparaten durch die einge-
saugte Luft auch staubförmige Beimengungen mineralischer Sub-
stanz zugeführt werden und eventuell auf die Entnahme der Ema-
nation von Einfluß sein. Wir haben deshalb in besonderen Ver-
suchen den Einfluß mehrerer Salze, die den Präparaten absicht-
lich zugeführt wurden, untersucht, um damit gleichzeitig die Be-
deutung der chemischen Konstitution der Radiumpräparate für
die Radiumbestimmung mit Hilfe der Emanationsmessung fest-
zulegen. Hierbei war von vornherein eine doppelte Wirkung der
beigefügten Substanzen in Betracht zu ziehen, nämlich zunächst
eine direkte Wirkung derselben auf die gebildete Emanation —-
wohl nur bei ungelösten Beimengungen zu erwarten und hier als
Adsorptionsphänomen aufzufassen — und außerdem eine direkte
Wirkung auf das in dem Präparat enthaltene Radium, die dann
indirekt eine Beeinflussung der dem Präparat entnehmbaren Ema-
nationsmenge herbeiführen könnte. Von Interesse war hier nament-
lich das Verhalten von Karbonaten und Sulfaten. Die Untersu-
chung der ersteren gab gleichzeitig Gelegenheit, den Einfluß freier
Kohlensäure auf unsre Radiumpräparate zu studieren.
3. Einfluß von Karbonaten und Sulfaten auf die Ema-
nationsabgabe von radiumhaltigen Lösungen.
a) Reines Calciumkarbonat wurde in einer Menge von etwa
0.3 gr einer 0.000173 mgr Ra enthaltenden Lösung von etwa 10 ccm
beigefügt. Die während einer Reihe von Tagen verfolgte Emana-
tionsabgabe des Präparats ließ keinen Einfluß der Beimengung er-
kennen, der 1 bis 2 Proz. überschritten hätte. Die Gegenwart dieser
A. Becker und H. Holthusen:
Wir werden in diesem Verhalten der Kohle gegen Emanation
sehr wahrscheinlich dasjenige aller adsorbierenden oder auch ab-
sorbierenden Körper in Flüssigkeiten erblicken und auf dieses
namentlich die gewonnene Kenntnis von der Proportionalität zwi-
schen adsorbierter Menge und vorhandener Gesamtmenge der Ema-
nation übertragen können.
In praktischer Hinsicht ergibt sich aus den Beobachtungen die
Forderung, daß stark adsorbierende Körper von radiumhaltigen
Lösungen möglichst fernzuhalten sind, wenn auch nur geringe
Beimengungen einen wesentlichen Einfluß auf die Sicherheit der
Emanationsentnahme nicht besitzen werden. Verunreinigend
könnten bei Verwendung von Normallösungen beispielsweise Ruß-
teilchen wirken, die man daher durch Vorgesetzte Wattefilter wäh-
rend der Entlüftung schützen wird.
Außer Rußteilchen könnten den Präparaten durch die einge-
saugte Luft auch staubförmige Beimengungen mineralischer Sub-
stanz zugeführt werden und eventuell auf die Entnahme der Ema-
nation von Einfluß sein. Wir haben deshalb in besonderen Ver-
suchen den Einfluß mehrerer Salze, die den Präparaten absicht-
lich zugeführt wurden, untersucht, um damit gleichzeitig die Be-
deutung der chemischen Konstitution der Radiumpräparate für
die Radiumbestimmung mit Hilfe der Emanationsmessung fest-
zulegen. Hierbei war von vornherein eine doppelte Wirkung der
beigefügten Substanzen in Betracht zu ziehen, nämlich zunächst
eine direkte Wirkung derselben auf die gebildete Emanation —-
wohl nur bei ungelösten Beimengungen zu erwarten und hier als
Adsorptionsphänomen aufzufassen — und außerdem eine direkte
Wirkung auf das in dem Präparat enthaltene Radium, die dann
indirekt eine Beeinflussung der dem Präparat entnehmbaren Ema-
nationsmenge herbeiführen könnte. Von Interesse war hier nament-
lich das Verhalten von Karbonaten und Sulfaten. Die Untersu-
chung der ersteren gab gleichzeitig Gelegenheit, den Einfluß freier
Kohlensäure auf unsre Radiumpräparate zu studieren.
3. Einfluß von Karbonaten und Sulfaten auf die Ema-
nationsabgabe von radiumhaltigen Lösungen.
a) Reines Calciumkarbonat wurde in einer Menge von etwa
0.3 gr einer 0.000173 mgr Ra enthaltenden Lösung von etwa 10 ccm
beigefügt. Die während einer Reihe von Tagen verfolgte Emana-
tionsabgabe des Präparats ließ keinen Einfluß der Beimengung er-
kennen, der 1 bis 2 Proz. überschritten hätte. Die Gegenwart dieser