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Becker, August; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 6. Abhandlung): Über absolute Radiumbestimmungen mit dem Emanometer — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37348#0028
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28 (A. 6)

A. Becker und H. Holthusen:

0.000178 mgr Radiumgehalt wurde etwa 1 ccm verdünnten
Lithiumsulfats zugesetzt. Die Lösung zeigte hierbei keinerlei
ersichtliche Veränderung; sie blieb vollkommen klar ohne geringste
Trübung. Die beobachtete Emanationswirkung war aber gegenüber
der erwarteten außerordentlich herabgesetzt. Sie betrug
nach 12 3 Tagen
Wirkung 24.5 22.1 21.4 Prozent.
Die Verringerung der Wirkung ist hiernach ebenso groß, wie
wir sie in dem Falle der vollständigen Ausfällung des Radiums
durch Schwefelsäure beobachtet haben. Wir müssen daher an-
nehmen, daß alle vorhandenen Ra-Ionen von den zugesetzten
SO4-Ionen addiert worden sind unter Bildung unlöslichen Radium-
sulfats von solcher Feinheit oder so geringer Anzahl der Partikel-
chen, daß dem Auge jede Trübung entging. Träfe die letztere An-
nahme einer geringen Anzahl fester Teilchen zu, so wäre die über
Erwarten geringe Emanationsabgabe als Folge geringer Oberfläche
der Gesamtfällung aufzufassen. Da aber bei der sehr geringen
Radiumkonzentration mit größerer Wahrscheinlichkeit das Auf-
treten nur feiner Partikeln anzunehmen ist, so werden wir zur
Deutung der geringen Wirkung wohl weiter annehmen müssen, daß
die Hauptmenge des gebundenen Radiums der festen Teilchen sich
nicht unmittelbar an deren Oberfläche, sondern in tieferen Schichten
findet, aus denen die entwickelte Emanation nur in geringem Maße
herauszutreten vermag. Dies wird verständlich, wenn wir berück-
sichtigen, daß die Bildung unlöslichen Sulfats nach Zusatz des ge-
lösten Salzes sich zunächst^) — der besonders geringen Löslichkeit
des Radiumsulfats entsprechend — auf das Radium beschränken
wird, und daß die nach dessen Ausfällung noch fortschreitende
Bariumsulfatfällung sich in der Hauptsache an der Oberfläche der
bereits gebildeten Kerne abspielen oder jedenfalls anlagern wird^).
Da wir in unsrem Falle einen großen Überschuß des Fällungs-
mittels — Lig SO4 — haben, ist die Löslichkeit sowohl des Radium-
ais des Bariumsulfats auf ein Minimum herabgedrückt. Durch ab-
sichtlichen Zusatz von Bariumchlorid kann die Konzentration der
SO4-Ionen vom Fällungsmittel verringert und damit die Löslich-
keit der Sulfate gesteigert werden. Wir gelangen auf diesem Wege
53) Und vornehmlich bei Abwesenheit größerer Mengen von Barium.
54) Die nähere Verfolgung derartiger Anlagerungsphänomene i n r e a g i e -
renden Gasen siehe A. BECKER, nüm. & PA!/s. 86, 8.268 u. f., 1911.
 
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