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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0009
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Lichtabsorption und Energieverhältnisse. (A. 13) 9
dürfte jedoch nicht erhebhch sein in dem FaHe starker Absorption,
wo auf sehr stark (im Zickzack) gekrümmten Wegen gehende
Strahlen (Lichtquanten) überhaupt kaum mehr zum Austritt aus
der Schicht und also zur Messung gelangen. Jedenfalls werden
aber die später (S. 43) zu berechnenden absorbierenden Quer-
schnitte der Zentren wegen dieses Einflusses etwas zu groß gefun-
den werden müssen. Der dritte Einfluß war durch Benutzung genü-
gend großer Schichtflächen und eine an der Austrittsseite befind-
liche kleinere Blende eliminiert.
Verfahren bei den relativen Absorptionsmessungen.
— Es wurden zweierlei Meßreihen durchgeführt.
Erstens: Zur Ermittlung der spektralen Verteilung der Licht-
absorption im Phosphor wurde derselbe mit einer ganz gleich
hergestellten Schicht aus gepulvertem Gypskristall von gleicher,
gesiebter Korngröße verglichen. Gyps wurde gewählt, weil er in
dem hier in Betracht kommenden Spektralbezirk überall sehr
vollkommen durchlässig ist, keine Phosphoreszenzen zeigt, und weil
er Schichten lieferte, die in Bezug auf diffuse Ausbreitung des
Lichtes den Phosphorschichten sehr nahe gleich kamen, sodaß bei
vergleichender Messung beider Schichten die spezielle selektive
Lichtabsorption im Phosphor zum Vorschein kommen mußte.
Zweitens wurden eingehende Vergleichsmessungen an ein und
derselben, unverrückt vor der Kamera stehenden Phosphorschicht
im erregten und im unerregten Zustande durchgeführt, um den
(in demnächst zu veröffentlichender Untersuchung) durchgeführt hat. Die
absorbierenden Querschnitte der Atome würden infolge dieses Einflusses zu
groß berechnet werden. Der Einfluß ist jedoch nicht als stark zu erwarten,
weil niemals mit schwacher Absorption starke Diffusion verbunden ist, indem
beide (bei schnellen Strahlen) nahe proportional der Dichte des Mediums
sind (Ann. d. Phys. u. Ch. 51. pag. 257—265, 1894 u. 56 pag. 265 ff., 1895
Ann. d. Phys. 12 pag. 484, 1903) Aus letzterem Grunde konnte der Einfluß
der Diffusion auch die Aufdeckung des Gesetzes der Massenproportionalität
der Kathodenstrahlenabsorption nicht verhindern; fraglich ist es jedoch noch,
inwieweit die gefundenen Abweichungen von diesem Gesetze der Absorption
und inwieweit sie der Diffusion zugehören. Es sei noch bemerkt, daß der-
selbe Einfluß — Vergrößerung der gemessenen Absorptionsvermögen durch
Krummlinigkeit der Wege — auch von reflektierenden oder rück-
diffundierenden Flächen ausgeübt werden kann, welche das zu unter-
suchende Medium begrenzen.
Was den dritten Einfluß anlangt (seitliche Begrenzung des Mediums),
so wurde derselbe schon bei meinen ersten Absorptionsmessungen berück-
sichtigt und ferngehalten (vgl. die Bemerkungen in den Annalen der Phys. u.
Ch. Bd. 56, pag. 256, 257, 1895 und Ann. d. Phys. Bd. 12 pag. 727, 1903).
 
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