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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0027
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Lichtabsorption und Energieverhäitnisse.

(A. 13) 27

(J die Intensität des Phosphoreszenzlichtes). Diese aus der Ab-
klingungskurve für jede Zeit t leicht ermittelbare Größe ist es,
welche wir oben in Tab. V Kolumne 6 als Maß der Bandendauer
benutzt haben*. Streng genommen hätte § bei jeder Bande für
dieselbe Zeit t berechnet werden müssen, für welche die Messung
für K geschah; es wurde anstatt dessen einheitlich bei allen Phos-
phoren t=50 Sek. genommen und zwar deshalb, weil zu noch
kürzeren Zeiten die Dauern der noch erregten Zentren so außer-
ordentlich verschieden sind^, daß der reziprokische Mittelwert als
sehr wesentlich gefälscht angesehen werden müßte, gegenüber dem
arithmetischen Mittelwert, auf welchen es eigentlich ankämek
Die für die Zeit t=50 Sek. genommenen reziprokischen Mittel-
dauern der Kolumne 6 geben in der Tat ein treffendes Bild dessen,
was man bei Beobachtung des allmählichen Abklingens der ein-
zelnen Banden als deren Dauern schätzen würde*.
5. Lichtabsorpllon und Momentanprozeß (Fluoreseenz).
Wir haben bisher die Absorption bei der Erregung und bei
der Auslöschung des Dauer- (d-)Prozesses untersucht mit dem
Resultat, daß beide Vorgänge mit einem besonderen Verbrauch
von Lichtenergie* verbunden sind und daß dieser Verbrauch mit
dem Vollzug dieser Vorgänge wieder verschwindet. Es ist nun die
Frage, ob Ähnliches auch bei dem Momentan-(m-)Prozeß statt-
findet.
Was den Verbrauch von erregendem Licht bei der Erregung
des m-Prozesses anlangt, so kann dieser schon nach dem Energie-
prinzip nicht zweifelhaft sein (was natürlich auch für den d-Prozeß
gilt), und es ist auch bereits bei allen Untersuchungen über Fluores-
zenz gefunden worden, daß nur kräftig absorbiertes Licht fluores-
i Die Ermittlung geschah bei CaBioc und ZnCua aus den bereits ver-
öffentlichten Abklingungskurven bezw. Tabellen (s. Abklingung), bei GaCuß
aus Tabelle III hierselbst, bei den übrigen Phosphoren aus von Herrn HoFF-
MANN im hiesigen Institut ermittelten (bisher unveröffentlichten) Abklingungs-
kurven.
s Neben den Zentren langer Dauern noch sehr viele von kurzer Dauer
noch nicht abgeklungen.
3 Der reziprokische Mittelwert verleiht den kurzen Dauern umso grö-
ßeres Übergewicht gegenüber den längeren, je verschiedenere Einzeldauern
Vorkommen.
* Die Reihenfolge der Banden, nach den wachsenden § geordnet, wäre
für alle t 50 Sek. dieselbe.
 
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