Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0028
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
28 (A. 13)

P. Lenard:

zenzerregend wirkt. Von den hier untersuchten Phosphoren war
besonders ZnAtn^ für die Frage geeignet, da sein m-Erregungs-
maximum nach den längeren Wellen zu so vorgeschoben ist, daß
z. B. durch X=480 gg der m-Prozeß für sich allein (ohne d-Prozeß)
erregt werden kamP; wir haben schon oben (S. 13) darauf hinge-
wiesen, daß in der Tat dieses nur m erregende Licht sehr deutlich
vom Phosphor absorbiert wird, auch darauf, daß diese m-Absorp-
tion eine verwaschenere spektrale Begrenzung hat als die d-Ab-
sorptionen, was ganz der verwascheneren Begrenzung der m-Er-
regungsverteilung entspricht.
Was die Frage nach dem Verschwinden der Absorption des
m erregenden Lichtes beim Fortschreiten der m-Erregung anlangt,
so ist nicht zu erwarten, daß solches Verschwinden mit leicht
erreichbaren Lichtintensitäten sich konstatieren ließe. Denn der
m-Prozeß erreicht — im Gegensatz zum d-Prozeß — keine maxi-
male volle Erregung, sondern er steigt mit ansteigender erregender
Intensität nahe dieser proportional nur weiter an^, und diese Tat-
sache ist auch leicht verständlich, indem die erregten m-Zentren
eben infolge momentanen Wiederabklingens auch während fort-
laufender Erregung nur in geringer Zahl vorhanden sein können
neben großer Überzahl unerregter (abgeklungener) m-Zentren.
Man untersucht dann also in Wirklichkeit in der Hauptsache immer
nur unerregte m-Zentren auch dann, wenn der Phosphor, von recht
starkem m-erregenden Lichte getroffen, in intensivem m-Leuchten
sich befindet. Man könnte also die Absorption des erregenden
Lichtes beim m-Prozeß (bei Fluoreszenz) nur dann deutlich ver-
mindert erwarten, wenn man mit so hohen Lichtintensitäten ope-
rierte, daß das proportionale Ansteigen der m-(Fluoreszenz-)
Intensität mit der Lichtstärke bereits aufgehört hat.
Was die auslöschende Absorption vonseiten der m-Zentren
anlangt, so käme ihnen diese — nach Analogie des für die d-Zentren
Gefundenen — in erregtem Zustande zu. Nach dem eben Gesagten
kann aber dieser Zustand auch während starken m-Leuchtens nur
bei einem geringen Bruchteil der Zentren vorhanden sein, und man
kann also auch für das nicht erregende (auslöschende) Licht keine
Änderung der Absorption während des m-Leuchtens erwarten. Dem
entsprach auch der Ausfall eines in dieser Beziehung angestellten
* Vgl. die Figur 1 (das Erregungsmaximum d„, welches an gleicher Stelle
zu erwarten wäre, war bei dem benutzten Phosphor nicht ausgebildet).
2 W. HAussER, Diss. Heidelberg 1913.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften