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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0025
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Lichtabsorption und Energieverhältnisse.

(A. 13) 25

nach durch die Verschiedenheit der x konstatiert, daß die aufge-
speicherten Elektronen der Lichtsummen bei den verschiedenen
untersuchten Phosphoren in sehr verschiedenem Grade fähig sind,
Lichtenergie aufzunehmen. Eine Erklärungsmöglichkeit hierfür
ist die Folgende: Man könnte annehmen, daß die Elektronen der
Lichtsumme in den verschiedenen Fällen sehr verschieden fest an
die aufspeichernden Atome gebunden sind, und da nur bei der
Abtrennung Energie verbraucht wird, würde der Energieverbrauch
(die Absorption) bei festerer Bindung ein kleinerer seinh Eine
solche sehr verschieden feste Bildung der aufgespeicherten Elek-
tronen entspricht aber auch dem sehr verschieden schnellen Ab-
klingen der verschiedenen Banden. Je weniger fest die Bindung
ist, desto schneller wird die Bande abklingen; denn bei der Rück-
kehr des vom aufspeicherndem Atom wieder abgetrennten Elek-
trons zu seinem (Metall-)Atom erfolgt in unserer Vorstellung das
Leuchten (Abklingen) der Bandet Demnach müßte starke aus-
löschende Absorption (großes x) mit kleiner Dauer der betreffen-
den Bande verbunden sein, und dies ist auch der Fall, wie ein
Vergleich der 5. und 6. Kolumne der Tabelle V zeigt. Es sei be-
merkt, daß nach dem Erfahrungssatze, ,,daß schnelles Abklingen
stets auch mit schnellem Anklingen, langsames Abklingen mit
langsamem Anklingen verbunden ist", auch für die erregende Ab-
sorption (e) ein entsprechender Zusammenhang mit der Banden-
dauer zu erwarten wäre, und dies trifft beim Vergleich der 6. und
letzten Kolumne der Tabelle V auch zu, allerdings nur ganz roh.
Dieserhalb, und weil bei der Erregung einerseits, bei der Abklin-
gung andererseits, das Elektron an verschiedene Atome gebunden
anzunehmen ist (Metallatom, S-Atom), befriedigt diese Erklärung
— jedenfalls als alleinig inbetrachtkommende — nicht. Eine
andere zulässige Erklärung geben wir w. u. (S. 45) bei Betrach-
tung der absorbierenden Querschnitte.
1 Es ist daran zu erinnern, daß wir (Absoi. Messung, S. 38) veranlaßt
waren, bei der lichtelektrischen Abtrennung von Elektronen zweierlei Elek-
tronen in Tätigkeit anzunehmen: Eines, welches die Resonanz besorgt (mit
dem wirksamen Lichte schwingt) und ein anderes, welches entweicht. Das
erstere nimmt die Energie auf, das zweite verbraucht sie. Entweicht das
zweite Elektron nicht, so würde die Lichtenergie als solche (durch Weiter-
strahlung) erhalten bleiben.
2 Für gewöhnlich (ohne Einwirkung von Licht auf den bereits erregten
Phosphor) erfolgt die Abtrennung (zur Rückkehr) durch die Wärmebewegung
im Phosphor, wie früher konstatiert (Lichtsummen S. 7, Abklingung S. 42).
 
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