30 (A.13)
P. Lenard:
der Phosphor während der erregenden Belichtung mit k=260 bis
inkl. 366 pp sehr hell (m- und d-Emission), bei Belichtung mit
X=334 bis inkl. 366 pp dagegen nur wenig sichtbar (d-Emission
fast allein) sein Eigenlicht emittierte. Dennoch zeigte sich die
Durchlässigkeit des Phosphors für sein Eigenlicht — es wurde
k=435 gg als Meßlicht benutzt — in diesen beiden Fällen nicht
merklich verschieden; die durchgegangenen Intensitäten wurden
zu 44,6 bezw. 45,0 gemessen. In einem zweiten Versuche an dem-
selben Phosphor fiel während der Messung intensives rotes Licht
(vgl. S.5u.6) auf den Phosphor, welches dend-Prozeß unterdrückte,
sodaß gleichzeitig auffallendes, erregendes Licht (k=300—360 pp)
überhaupt nur den m-Prozeß erregen konnte, dessen Leuchten
auch gut sichtbar war. Die Messungen der Durchlässigkeit für das
Eigenlicht (es wurden hier X=435 und 405 pp gemischt benutzt)
ergaben bei gleichzeitiger Erregung des m-Prozesses die durch-
gelassene Intensität 69 und ohne diese Erregung 70, also wieder
innerhalb der Fehlergrenzen dasselbe. Also A:eme der
jEige/zemA^io7Z 7%erA&%r, obgleich die Letztere selbst von gut meß-
barer Größe war, sodaß eine dem KmcHnoFF'schen Gesetz ent-
sprechende Absorption ebenfalls hätte meßbar sein müssen.
Da der m-Prozeß der Phosphore und die an vielen anderen
Körpern bereits studierte Fluoreszenz in allem wesentlichen Be-
kanntem Dasselbe sind, liegt es nahe, die vielen über die Beein-
flussung der Lichtabsorption durch Fluoreszenz bereits vorliegen-
den Untersuchungen zum Vergleiche heranzuziehenh Es wäre dann
zu sagen: I. Daß der bei verschiedenen Beobachtern wechselnde,
bald positive, bald negative Ausfall der Versuche, ebenso wie der
negative Ausfall unserer Versuche am m-Prozeß zeigt, daß die
gesuchte Beeinflussung der Absorption bei der Fluoreszenz ent-
weder nicht oder doch nur in sehr geringem Maße vorhanden ist;
2. daß zum weiteren Studium der Frage mit Vorteil nur solche
Körper benutzt werden dürften, welche gar keinen d-Prozeß
(keine Aufspeicherung, kein Nachleuchten) zeigen; denn letzterer
Prozeß ist, wie wir gefunden haben, mit sehr kräftiger Beeinflus-
sung der Absorption verbunden. Es wäre möglich, daß ein Teil
der in der Literatur vorfindlichen positiven Resultate von gleich-
zeitigem Mitwirken einer Aufspeicherung herrührt, also nicht von
i Die erste davon — BuRKE, Phil- Trans. A 191 pag. 87, 1898 — bezog
sich auf Uranglas und hatte ein positives Resultat. Vgl. dazu Punkt 2 des
oben weiter Folgenden.
P. Lenard:
der Phosphor während der erregenden Belichtung mit k=260 bis
inkl. 366 pp sehr hell (m- und d-Emission), bei Belichtung mit
X=334 bis inkl. 366 pp dagegen nur wenig sichtbar (d-Emission
fast allein) sein Eigenlicht emittierte. Dennoch zeigte sich die
Durchlässigkeit des Phosphors für sein Eigenlicht — es wurde
k=435 gg als Meßlicht benutzt — in diesen beiden Fällen nicht
merklich verschieden; die durchgegangenen Intensitäten wurden
zu 44,6 bezw. 45,0 gemessen. In einem zweiten Versuche an dem-
selben Phosphor fiel während der Messung intensives rotes Licht
(vgl. S.5u.6) auf den Phosphor, welches dend-Prozeß unterdrückte,
sodaß gleichzeitig auffallendes, erregendes Licht (k=300—360 pp)
überhaupt nur den m-Prozeß erregen konnte, dessen Leuchten
auch gut sichtbar war. Die Messungen der Durchlässigkeit für das
Eigenlicht (es wurden hier X=435 und 405 pp gemischt benutzt)
ergaben bei gleichzeitiger Erregung des m-Prozesses die durch-
gelassene Intensität 69 und ohne diese Erregung 70, also wieder
innerhalb der Fehlergrenzen dasselbe. Also A:eme der
jEige/zemA^io7Z 7%erA&%r, obgleich die Letztere selbst von gut meß-
barer Größe war, sodaß eine dem KmcHnoFF'schen Gesetz ent-
sprechende Absorption ebenfalls hätte meßbar sein müssen.
Da der m-Prozeß der Phosphore und die an vielen anderen
Körpern bereits studierte Fluoreszenz in allem wesentlichen Be-
kanntem Dasselbe sind, liegt es nahe, die vielen über die Beein-
flussung der Lichtabsorption durch Fluoreszenz bereits vorliegen-
den Untersuchungen zum Vergleiche heranzuziehenh Es wäre dann
zu sagen: I. Daß der bei verschiedenen Beobachtern wechselnde,
bald positive, bald negative Ausfall der Versuche, ebenso wie der
negative Ausfall unserer Versuche am m-Prozeß zeigt, daß die
gesuchte Beeinflussung der Absorption bei der Fluoreszenz ent-
weder nicht oder doch nur in sehr geringem Maße vorhanden ist;
2. daß zum weiteren Studium der Frage mit Vorteil nur solche
Körper benutzt werden dürften, welche gar keinen d-Prozeß
(keine Aufspeicherung, kein Nachleuchten) zeigen; denn letzterer
Prozeß ist, wie wir gefunden haben, mit sehr kräftiger Beeinflus-
sung der Absorption verbunden. Es wäre möglich, daß ein Teil
der in der Literatur vorfindlichen positiven Resultate von gleich-
zeitigem Mitwirken einer Aufspeicherung herrührt, also nicht von
i Die erste davon — BuRKE, Phil- Trans. A 191 pag. 87, 1898 — bezog
sich auf Uranglas und hatte ein positives Resultat. Vgl. dazu Punkt 2 des
oben weiter Folgenden.