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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0062
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62 (A.13)

P. Lenard:

der Beeinflussung günstig sein mußte\ und dasselbe trifft für inter-
mittierende Belichtung zuL Daß die Beeinflussung wieder ver-
schwindet, wenn eine der Banden in den oberen Momentanzustand
übergegangen ist (wie 1. c. 1904 z. B. bei CaNi ausführlich beobachtet)
zeigt an, da/? fw oberen 4fo7%e7^uazM^aade dfe erregende A&yorpRÜTz
der betreffenden Zentren güzzz/zcA cerycAwzzzzAezz ist, daß also die
d-Zentren im oberen Momentanzustand in der Tat völlig aufhören
zu funktionieren, wie es früher bereits aus anderen Beobachtungen
geschlossen wurde (Lichtemission S. 12).
Ein weiteres Beispiel der gegenseitigen Beeinflussung findet
sich w. u. bei CaBitx mit dem fast unvermeidlichen geringen Cu-
und Mn-Gehalt, also Anwesenheit von CaCux und CaMnx. Letz-
tere Banden sind bei Zimmertemperatur dem oberen Momentan-
zustande viel näher, als CaBix, und verzögern daher das Anklingen
in der angegebenen Weise, was in der w. u. mitgeteilten Anklin-
gungskurve Fig. 2 sehr gut ersichtlich wird. Daß in der Tat Cu
und Mn bei 1 und 2 Min. Erregung wesentlich beteiligt sind, zeigte
sich an der fahlen Farbe der Lichtsumme^, welche erst bei 3 Min.
und längerer Erregung in das reine Blauviolett von CaBix überging,
zum Zeichen, daß erst diese Teile der Anklingungskurve in der
Hauptsache CaBix allein zugeschrieben werden dürfen.
Um diese Erklärung des in unserer Theorie bei Annahme nur
einer Bande nicht enthaltenen, verzögerten Anfangs des Anklingens
in Fig. 2 zu prüfen, wurde ein Versuch mit intermittierender Er-
i Es erklärt sich hieraus vielleicht auch die ebenfalls alte Beobachtung
(1904), daß Ban-den großer Dauer zu vollem Anklingen besonders großer
Intensitäten bedürfen und es würde das dann nur bei der (auch 1904 schon als
unvermeidlich hervorgehobenen) Anwesenheit einer fremden Bande kurzer
Dauer (Cux) zutreffen.
Die zweite 1904 (S. 669 u. 657) angegebene gegenseitige Beeinflussung
verschiedener Banden haben wir bereits früher mit Wahrscheinlichkeit in
anderer Weise, nämlich durch die gegenseitige Verdrängung der Metallatome
bei den Zentren, also als einen bei der Bereitung des Phosphors stattfindenden
Vorgang erklärt (vgl. absolute Messung S. 27 u. 25).
s Vgl. das Beispiel S. 63 . Herr R. SwiNNE hat die eingehende Unter-
suchung der Beeinflussung bei den Pb-Banden unternommen unter Benutzung
der intermittierenden Belichtung eines Phosphoroskops.
^ Die lichtelektrisch wenig wirkende Farbe der fremden Banden hat den
Effekt, daß in der Kurve Fig. 2 hei den kurzen Zeiten t fast nur CaBitx allein
gemessen erscheint. Ohne die so bewirkte Sonderung würde die Beeinflussung
durch die fremden Banden in der Kurve nur weniger deutlich hervortreten
können.
 
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