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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0072
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72 (A. 13)

P. Lenard:

Zusammenhänge mit der sonstigen Erfahrung über die in Betracht
kommenden Einzelprozesse stehe, daß aber ein der Einheit auch
nur nahe gleicher Ökonomiekoeffizient in diesem Falle die Annahme
wesentlicher Mitwirkung von (echter) Elektronenreflexion^ (an
Stelle von Absorption) an den Atomen des Phosphorfüllmaterials
mit sich bringen würde, wenn man nicht die Annahme machen
will, daß Energieen auf noch unergründete Weise hinzukommen.
Weitere Messungen des Ökonomiekoeffizienten bei der Erregung
mit langsamen Kathodenstrahlen können zu Aufschlüssen über
diese Einzelprozesse bei der Erregung wertvoll werden. Für jetzt
glauben wir aus den in einigen Fällen (1. c.) gefundenen, großen
Koeffizienten, den Schluß ziehen zu dürfen, die ?mcA o//e??e
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Bei schnellen Kathodenstrahlen (z. B. 1/3 Lichtgeschwin-
digkeit) kann es keineswegs zutreffen, daß deren Energie im ab-
sorbierenden Körper hauptsächlich zu sekundärer Kathoden-
strahlung verbraucht werde, denn es ist konstatiert, daß hier keine
nennenswerten Geschwindigkeitsverluste vor der Absorption statt-
finden^. Dem entspricht aber auch der geringe Ökonomiekoeffizient
bei der Phosphoreszenzerregung durch schnelle Strahlen (s. die hier-
hergehörigen Messungen in d. Ann. d. Phys. 12 S. 473, 1903). Auch
diese Ökonomiekoeffizienten sind, wie man sieht, des fortgesetzten
Studiums, das mit heutigen Mitteln wesentlich erleichtert ist,
sehr wert.

Das Vorliegende hat, wie ich denke, wieder die gute Brauch-
barkeit der (seit 1904) entwickelten Vorstellungen über die Vorgänge
bei der Phosphoreszenz gezeigt und hat auch die seither noch hinzu-
gefügten Verfeinerungen nur bestätigt; aber wir sind auch zu
Gleichungen über den Erregungs- (und Auslöschungs-)Vorgang
gelangt, welche unabhängig von allen diesen Vorstellungen gelten,
und es ist dadurch ein deutlicher Anfang von theoretisch gut
gestützten Präzisionsmessungen in diesem Gebiete gewonnen von

1 Siehe hierüber Ann. d. Phys., 40, S. 426, 1913 und eine demnächst zu
publizierende Untersuchung, welche das Statthaben echter Elektronen-
reflexion in Flammen gezeigt hat.
2 Ann. d. Phys. u. Chemie, 52, S. 23, 1894.
 
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