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Ramsauer, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 19. Abhandlung): Über eine direkte magnetische Methode zur Bestimmung der lichtelektrischen Geschwindigkeitsverteilung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37442#0020
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20 (A. 19)

G. Ramsauer:

1. Störung durch elektromagnetische Weilen. Diese
Störung wurde bald erkannt und nach den bereits von H. HERTZ
gegebenen Prinzipien beseitigt. Der Erfolg der betreffenden Schutz-
maßregeln zeigt sich darin, daß die mit Funkenlicht und mit unzer-
legtem Quecksilberlampenlicht aufgenommenen Kurven sich nicht
widersprechen.
2. Störungen durch Dampf- und Gasreste. Es erschien an
sich nicht ausgeschlossen, daß die gefundenen Kurvenformen aus
einer einheitlichen Geschwindigkeit durch die Einwirkung der
Dampf- und Gasmoleküle auf Geschwindigkeit und Richtung
sich entwickelt haben könnten. Das Fehlen solcher Störungen wurde
bewiesen durch Änderung derEvakuationsmethode (Versuche mit
Kohle und flüssiger Luft sowie Molekularpumpe^), ohne daß irgend
eine Änderung sich zeigte (vgl. z. B. die beiden Goldreihen in der
nächsten Veröff.) Das gleiche ergibt sich außerdem schon mit
Wahrscheinlichkeit aus der Beobachtung, daß die Verteilungskurven
um so einheitlicher erscheinen, je geringer dieElektronengeschwindig-
keiten sind. Endlich wurde der Einfluß künstlich zugeführter
Gas- und Dampfmengen direkt untersucht. Bei Drucken von
18/10000 mm Hg, welche das Residuum bereits weit übersteigen,
trat bei keiner Kurve eine merkliche Änderung auf, bei Drucken
über 2/100 mm zeigte sich bei den Kurven für 1,85 mm Schlitz-
breite eine zunehmende Vergrößerung des Geschwindigkeitsbereichs,
bei den Kurven für 0,4 mm mit Zwischenblende dagegen überhaupt
keine Änderung.
3. Kontaktpotentialdifferenzen und Ermüdung. Er-
stere wurden von vornherein nach Möglichkeit vermieden durch
Herstellung der ganzen Apparatur aus ein und demselben Material.
Auch bei längerer Bestrahlung treten in dem Verhalten des Materials
keine Änderungen ein, wie die Kontrollversuche am Ende jeder
größeren Reihe zeigten (vgl. z. B. die Kontrollpunkte der Kurven
Fig. 9 und 13).
Neben diesen Einzelkontrollen wurde noch eine Gesamt-
kontrolle durchgeführt, welche das Fehlen der angeführten sowie
sonstiger noch nicht bekannter Störungen beweist. Dies ist die
Bestimmung von
s Diese Molekularpumpe wurde von der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften dem physikalisch-radiologischen Institut zur Verfügung
gestellt.
 
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