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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 28. Abhandlung): Probleme komplexer Moleküle, 2: Molekularkräfte und deren elektrische Wirkung ; Wasserfallelektrizität — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37451#0038
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38 (A. 28)

P. Lenard:

der bei der Wasserfallwirkung in die Luft abgehenden Ladung"*).
Das Maß für die bei gegebener Kraft in der Volumeneinheit der
Substanz mögliche elektrische Verschiebung ist die Dielektrizitäts-
konstante der Substanz, und hiernach wäre ein Zusammenhang des
Wasserfalleffektes mit der Dielektrizitätskonstante der Flüssigkeit zu
erwarten, derart, daß Stoffe mit größerer Dielektrizitätskonstante,
deren Doppelschicht also stärker ausgebildet sein muß. den
Effekt in höherem Maße zeigen. Dies entspricht nach den an einer
großen Reihe von dielektrischen Flüssigkeiten ausgeführten, kürz-
dch veröffentlichten Versuchen der Herren CoEHN und MozEiW)
auch der Wirklichkeit.
Zu bemerken ist, daß innerhalb der Oberflächenschicht von
der Dicke des Radius der Wirkungssphäre, in welcher die Molekular-
kraft K und also auch die dielektrische Verschiebung endliche
Größe hat, auch ein Übergang von freier Elektrizität (Elektronen)
zwischen unmittelbar benachbarten Molekülen angenommen wer-
den muß, da sonst die Lostrennung ganzer Moleküle oder Molekül-
gruppen nicht das Mitführen freier Elektrizität zur Folge haben
würde, in welchem wir die Erklärung des Wasserfalleffektes suchen.
Diese Annahme des Überganges von Molekül zu Molekül ist aber
auch ganz in Übereinstimmung mit den bekannten Unvollkommen-
heiten der Dielektrika.
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sp Über den Nachweis der negativen Luftladung bei Wasser siehe 1. c.
1892, S. 602 ff. Herr K. KAiiLER hat zuerst nachgewiesen, daß durch Wasser
ausschließlich negative Träger gebildet werden, Ann. d. Phys. 12, 8. 1119,
1903; die Herren CoEHW und MozER haben an einer größeren Reihe reiner
dielektrischer Flüssigkeiten gezeigt, daß dieselben in dieser Hinsicht alle
wie das Wasser sich verhalten; Ann. d. Phys. 43, S. 1048, 1914. Die von mir
1. c. 1892 bei Benzol und Terpentin beobachteten, entgegengesetzten Ladungs-
zeichen können sehr wohl Verunreinigungen zugeschrieben werden, wie die
Herren CoEHN und MozER aufgrund ihrer Versuche annehmen; denn bei
diesen ersten Versuchen ihrer Art wurden jene Flüssigkeiten genommen, wie
sie vorrätig waren. Auf die Erklärung des Zeichenwechsels durch Verun-
reinigungen gehen wir im VII. Kapitel (unter B) ein.
66) 1. c. Die Verfasser nehmen dabei in der bisher gebräuchlichen
Weise Kontaktelektrizität zwischen Gas und Flüssigkeit an, wofür aber
ihre Versuche nicht beweisend sind (vgl. Note 62).
 
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