Probleme komplexer Moleküle 111.
(A. 29) 7
Die Größenmessung der negativen Träger des Wasserfah-
effektes muß hiernach das beste Mittel sein zur
her HT'rA*M7?g^pAäre der betreffenden Flüssigkeit. Bis jetzt
liegen bei Wasser die Messungen von Herrn ÄSELMANN voM).
Verwendet man diese in der später von Herrn A. BECKER^) ent-
wickelten Weise zur Ermittelung der einzelnen Größenklassen der
Träger, welche im Gemische vorhanden sind, so zeigt sich, daß
der Durchmesser der negativen Träger hei der ganz überwiegenden
Zahl nur bis zu etwa 150 - 10*^ cm hinaufgeht; die meisten haben
einen Durchmesser von ca. 80 - 10^ cm; die allerkleinsten, aber nur
wenig vorhanden, sind von der Größe kleiner Molekülgruppen.
Die Zahl der negativen Träger, deren Durchmesser 150 - 10^ cm
überschreitet, ist außerordentlich gering (weniger als lpc.); es
ist anzunehmen, daß dieselben gar nicht ursprünglich geladen waren,
sondern daß sie ihre Ladung nur durch nachträgliche Aufnahme
kleiner Träger erhalten haben. Hiernach wäre der Radius der
Wirkungssphäre zu 150. KW cm anzugeben. Es widerspricht dies
nicht den bereits vorhandenen Messungen von Radien der Wir-
kungssphären; jedoch ist hervorzuheben, daß die Ermittelungs-
weise, zu welcher wir hier gelangt sind, den Vorzug hat, keine frem-
den Medien zur Hülfe zu nehmen, sondern daß es sich hier tat-
sächlich um den Radius der Wirkungssphäre von Wassermolekülen
auf Wassermoleküle durch Wassermoleküle hindurch handelt, was
bei allen bisherigen, mehr indirekten Methoden nicht der Fall
war?). Weitere Durchführung der Trägermessungen mit den heu-
tigen, verbesserten Mitteln beansprucht daher besonderes Interesse.
Daß die Stärke des Wasserfalleffektes — gleiche mechanische
Bedingungen der Oberflächenzerteilung vorausgesetzt -— mit der
Dielektrizitätskonstante der Flüssigkeit wachsen muß, ergibt sich
aus der Oberflächenkonstitution ebenfalls von selber. Hierzu ist
zu bemerken, daß die Versuche der Herren CoEHN und MozER,
welche das tatsächliche Bestehen dieses Zusammenhanges mit
0 ÄSELMANN, Annalen der Physik 19, 8. 960, 1906.
s) Siehe A. BECKER, Ann. d. Phys. 31, 8. 98, 1910; vgl. auch LENARD
und RAMSAUER, Heidelb. Akad. 1910, A. 32, S. 8fi.; 1911, A. 24, 8. 32 u. f.
0 Die meisten dieser Methoden lassen Zweifel offen über die Bedeu-
tung der als ,,Radius der Wirkungssphäre" gemessenen Größe. Klare Ver-
hältnisse liegen bei der ersten, überhaupt gemachten Messung eines Radius der
Wirkungssphäre vor —- G. QuiNCKE, Ann. d. Phys. u. Ch. 137, S. 402,1869 —;
es handelt sich dabei um Wirkung von Wassermolekülen auf Glasmoleküle
durch Silber hindurch. (Letzteres im Versuche als porenfrei angenommen.)
(A. 29) 7
Die Größenmessung der negativen Träger des Wasserfah-
effektes muß hiernach das beste Mittel sein zur
her HT'rA*M7?g^pAäre der betreffenden Flüssigkeit. Bis jetzt
liegen bei Wasser die Messungen von Herrn ÄSELMANN voM).
Verwendet man diese in der später von Herrn A. BECKER^) ent-
wickelten Weise zur Ermittelung der einzelnen Größenklassen der
Träger, welche im Gemische vorhanden sind, so zeigt sich, daß
der Durchmesser der negativen Träger hei der ganz überwiegenden
Zahl nur bis zu etwa 150 - 10*^ cm hinaufgeht; die meisten haben
einen Durchmesser von ca. 80 - 10^ cm; die allerkleinsten, aber nur
wenig vorhanden, sind von der Größe kleiner Molekülgruppen.
Die Zahl der negativen Träger, deren Durchmesser 150 - 10^ cm
überschreitet, ist außerordentlich gering (weniger als lpc.); es
ist anzunehmen, daß dieselben gar nicht ursprünglich geladen waren,
sondern daß sie ihre Ladung nur durch nachträgliche Aufnahme
kleiner Träger erhalten haben. Hiernach wäre der Radius der
Wirkungssphäre zu 150. KW cm anzugeben. Es widerspricht dies
nicht den bereits vorhandenen Messungen von Radien der Wir-
kungssphären; jedoch ist hervorzuheben, daß die Ermittelungs-
weise, zu welcher wir hier gelangt sind, den Vorzug hat, keine frem-
den Medien zur Hülfe zu nehmen, sondern daß es sich hier tat-
sächlich um den Radius der Wirkungssphäre von Wassermolekülen
auf Wassermoleküle durch Wassermoleküle hindurch handelt, was
bei allen bisherigen, mehr indirekten Methoden nicht der Fall
war?). Weitere Durchführung der Trägermessungen mit den heu-
tigen, verbesserten Mitteln beansprucht daher besonderes Interesse.
Daß die Stärke des Wasserfalleffektes — gleiche mechanische
Bedingungen der Oberflächenzerteilung vorausgesetzt -— mit der
Dielektrizitätskonstante der Flüssigkeit wachsen muß, ergibt sich
aus der Oberflächenkonstitution ebenfalls von selber. Hierzu ist
zu bemerken, daß die Versuche der Herren CoEHN und MozER,
welche das tatsächliche Bestehen dieses Zusammenhanges mit
0 ÄSELMANN, Annalen der Physik 19, 8. 960, 1906.
s) Siehe A. BECKER, Ann. d. Phys. 31, 8. 98, 1910; vgl. auch LENARD
und RAMSAUER, Heidelb. Akad. 1910, A. 32, S. 8fi.; 1911, A. 24, 8. 32 u. f.
0 Die meisten dieser Methoden lassen Zweifel offen über die Bedeu-
tung der als ,,Radius der Wirkungssphäre" gemessenen Größe. Klare Ver-
hältnisse liegen bei der ersten, überhaupt gemachten Messung eines Radius der
Wirkungssphäre vor —- G. QuiNCKE, Ann. d. Phys. u. Ch. 137, S. 402,1869 —;
es handelt sich dabei um Wirkung von Wassermolekülen auf Glasmoleküle
durch Silber hindurch. (Letzteres im Versuche als porenfrei angenommen.)