8 (A. 29)
P. Lenard:
der Dielektrizitätskonstante zuerst zeigten, bereits zu den Grund-
lagen unserer Theorie genommen worden waren, nicht ohne daß wir
allerdings die von diesen Autoren noch benützte Vorstellung der
Kontaktelektrizität zwischen Gasen und Flüssigkeiten gänzlich
verlassen haben (Kap. VI), was erst die Herstellung der um-
fassenden Zusammenhänge ermöglichte, die wir in diesem Kapitel
weiter entwickeln.
Bei steigender Temperatur ist Abnahme des Effektes zu er-
warten, da dann sowohl die Dielektrizitätskonstante als auch der
Radius der Wirkungssphäre — also Stärke und räumliche Aus-
dehnung des elektrischen Oberflächenfeldes — abnehmend).
B. Vollkommen dissoziierte nichtflüchtige Elektrolyten
(z. B. verdünnte wässerige Salzlösungen).
Es wurde bereits im V. Kapitel gefunden (Gl. 13a), daß
komplexe Moleküle, wie die elektrolytischen Ionen, nur in geringer
Konzentration bis in die äußerste Molekülschicht kommen. Erst
von einer gewissen Grenztiefe (^) ab finden sie sich in nahe voller
Konzentration, wie im Innern der Flüssigkeit. Diese Verteilung
erschien als Folge der auf die Anlagerungen (z. B. Wasserhüllen)
der Komplexe ausgeübten Alolekularkräfte; auf das Vorhandensein
eines elektrischen Feldes in der Oberflächenschicht und demnach
auch auf etwaige elektrische Ladung der Komplexe war dabei keine
Rücksicht genommen.
Da die dissoziierenden Lösungsmittel (z. B. Wasser) erhebliche
Dielektrizitätskonstanten haben, wird an ihrer Oberfläche stets
das im vorigen Abschnitt untersuchte elektrische Feld vorhanden
sein, und es handelt sich hier um elektrisch geladene Komplexe,
nämlich die Ionen. Als Folge hiervon ist erstens eine Veränderung
der Tiefe ^ zu erwarten, derart, daß die positiven Ionen weiter
nach außen gezogen, die negativen weiter nach innen gedrängt
werden, und zweitens ist auch eine Anhäufung der positiven Ionen
gegen ihre (verminderte) Tiefengrenze ^ hin zu erwarten. Wir
kommen also zur Annahme einer räumlichen Trennung der Ionen
nicht nur nach ihrer Größe (was wir bereits nach Gl. 13a Kap.V
erörterten), sondern auch nach ihrem Zeichen.
W Über den Radius der Wirkungssphäre siehe Teil II, S. 6, über Di-
elektrizitätskonstante und Molekularkräfte, welche in gleichem Sinne mit der
Temperatur sich ändern, ebendort S. 39.
P. Lenard:
der Dielektrizitätskonstante zuerst zeigten, bereits zu den Grund-
lagen unserer Theorie genommen worden waren, nicht ohne daß wir
allerdings die von diesen Autoren noch benützte Vorstellung der
Kontaktelektrizität zwischen Gasen und Flüssigkeiten gänzlich
verlassen haben (Kap. VI), was erst die Herstellung der um-
fassenden Zusammenhänge ermöglichte, die wir in diesem Kapitel
weiter entwickeln.
Bei steigender Temperatur ist Abnahme des Effektes zu er-
warten, da dann sowohl die Dielektrizitätskonstante als auch der
Radius der Wirkungssphäre — also Stärke und räumliche Aus-
dehnung des elektrischen Oberflächenfeldes — abnehmend).
B. Vollkommen dissoziierte nichtflüchtige Elektrolyten
(z. B. verdünnte wässerige Salzlösungen).
Es wurde bereits im V. Kapitel gefunden (Gl. 13a), daß
komplexe Moleküle, wie die elektrolytischen Ionen, nur in geringer
Konzentration bis in die äußerste Molekülschicht kommen. Erst
von einer gewissen Grenztiefe (^) ab finden sie sich in nahe voller
Konzentration, wie im Innern der Flüssigkeit. Diese Verteilung
erschien als Folge der auf die Anlagerungen (z. B. Wasserhüllen)
der Komplexe ausgeübten Alolekularkräfte; auf das Vorhandensein
eines elektrischen Feldes in der Oberflächenschicht und demnach
auch auf etwaige elektrische Ladung der Komplexe war dabei keine
Rücksicht genommen.
Da die dissoziierenden Lösungsmittel (z. B. Wasser) erhebliche
Dielektrizitätskonstanten haben, wird an ihrer Oberfläche stets
das im vorigen Abschnitt untersuchte elektrische Feld vorhanden
sein, und es handelt sich hier um elektrisch geladene Komplexe,
nämlich die Ionen. Als Folge hiervon ist erstens eine Veränderung
der Tiefe ^ zu erwarten, derart, daß die positiven Ionen weiter
nach außen gezogen, die negativen weiter nach innen gedrängt
werden, und zweitens ist auch eine Anhäufung der positiven Ionen
gegen ihre (verminderte) Tiefengrenze ^ hin zu erwarten. Wir
kommen also zur Annahme einer räumlichen Trennung der Ionen
nicht nur nach ihrer Größe (was wir bereits nach Gl. 13a Kap.V
erörterten), sondern auch nach ihrem Zeichen.
W Über den Radius der Wirkungssphäre siehe Teil II, S. 6, über Di-
elektrizitätskonstante und Molekularkräfte, welche in gleichem Sinne mit der
Temperatur sich ändern, ebendort S. 39.