12 (A. 29)
P. Lenard:
der ein negatives Quant und zwei positive Ionen enthält, also
mit einem positiven Quant geladen ist. Geringere Konzentrationen
als diese Umkehrkonzentration müssen Überschuß von negativen
Trägern, größere Überschuß von positiven Trägern geben W.
Alles dieses entspricht vollkommen den Beobachtungen: Das
Vorhandensein einer Umkehrkonzentration ist von mir zuerst an
NaCl-Lösung eingehend nachgewiesen worden^); das Vorhanden-
sein von Trägern beiderlei Zeichens ist von Herrn AsELMANN
festgestellt; der Größenunterschied derselben ist ebenfalls von ihm
gemessen worden^). Wir gehen auf das Quantitative w. u. noch
besonders ein.
Es ist auch einzusehen, daß die Umkehrkonzentration keines-
wegs eine fest bestimmte Konzentration sein kann; denn ein Ab-
reißprozeß, welcher die kleineren Teile bevorzugt, muß die Gesamt-
ladung der abgehenden Träger nach der negativen Seite, also die
Umkehr nach den größeren Konzentrationen hin verschieben, und
ebenso muß eine solche Verschiebung auch dann eintreten, wenn
zwischen Entstehung und Messung der Träger eine Bevorzugung der
kleineren Träger stattfindet, z. B. dadurch, daß die größeren
schneller absinken. So ist z. B. die Umkehrkonzentration wässe-
riger NaCl-Lösungen gefunden worden:
an schwachem Strahl in Luft bei
0,011 pc, = 0,0019 — normal (LENARD, 1. c. 1892),
an starkem Strahl in Luft bei
0,11 ,, = 0,019 ,, (AsELMANN, 1. c. 1906),
beim Sprudeln kleiner Bläschen, Sauerstoff, bei
0,1 ,, =0,02 ," (COEHNU. MOZER, l.c. 1914),
beim Sprudeln kleiner Bläschen, Wasserstoff, bei
0,5 ,, =0,1 ,,l?) (COEHNU.MOZER, l.c. 1914).
Man kann hiernach schließen, daß stärkere (bei größeren
Druckhöhen abfließende) Strahlen, also mit größeren Geschwin-
14) Es erscheint hiernach namentlich bei großen Konzentrationen das
Vorkommen mehrfach geladener Träger nicht ausgeschlossen, was noch be-
sonderer Untersuchung bedürfte (vgl. Note 33).
is) Ann. d. Physik 46, S. 629, 1892.
15) AsELMANN, Ann. d. Physik 19, S. 960, 1906.
iß Nicht direkt beobachtet von den Herren CoEHN und MozER, jedoch
aus deren Beobachtungen an anderen Lösungen (KCl, KNOg, NaNOg, LiNOg)
nach den Größen (Wanderungsgeschwindigkeiten) der Kationen interpoliert,
entsprechend der w. u. (Tab. IV) erörterten Gesetzmäßigkeit.
P. Lenard:
der ein negatives Quant und zwei positive Ionen enthält, also
mit einem positiven Quant geladen ist. Geringere Konzentrationen
als diese Umkehrkonzentration müssen Überschuß von negativen
Trägern, größere Überschuß von positiven Trägern geben W.
Alles dieses entspricht vollkommen den Beobachtungen: Das
Vorhandensein einer Umkehrkonzentration ist von mir zuerst an
NaCl-Lösung eingehend nachgewiesen worden^); das Vorhanden-
sein von Trägern beiderlei Zeichens ist von Herrn AsELMANN
festgestellt; der Größenunterschied derselben ist ebenfalls von ihm
gemessen worden^). Wir gehen auf das Quantitative w. u. noch
besonders ein.
Es ist auch einzusehen, daß die Umkehrkonzentration keines-
wegs eine fest bestimmte Konzentration sein kann; denn ein Ab-
reißprozeß, welcher die kleineren Teile bevorzugt, muß die Gesamt-
ladung der abgehenden Träger nach der negativen Seite, also die
Umkehr nach den größeren Konzentrationen hin verschieben, und
ebenso muß eine solche Verschiebung auch dann eintreten, wenn
zwischen Entstehung und Messung der Träger eine Bevorzugung der
kleineren Träger stattfindet, z. B. dadurch, daß die größeren
schneller absinken. So ist z. B. die Umkehrkonzentration wässe-
riger NaCl-Lösungen gefunden worden:
an schwachem Strahl in Luft bei
0,011 pc, = 0,0019 — normal (LENARD, 1. c. 1892),
an starkem Strahl in Luft bei
0,11 ,, = 0,019 ,, (AsELMANN, 1. c. 1906),
beim Sprudeln kleiner Bläschen, Sauerstoff, bei
0,1 ,, =0,02 ," (COEHNU. MOZER, l.c. 1914),
beim Sprudeln kleiner Bläschen, Wasserstoff, bei
0,5 ,, =0,1 ,,l?) (COEHNU.MOZER, l.c. 1914).
Man kann hiernach schließen, daß stärkere (bei größeren
Druckhöhen abfließende) Strahlen, also mit größeren Geschwin-
14) Es erscheint hiernach namentlich bei großen Konzentrationen das
Vorkommen mehrfach geladener Träger nicht ausgeschlossen, was noch be-
sonderer Untersuchung bedürfte (vgl. Note 33).
is) Ann. d. Physik 46, S. 629, 1892.
15) AsELMANN, Ann. d. Physik 19, S. 960, 1906.
iß Nicht direkt beobachtet von den Herren CoEHN und MozER, jedoch
aus deren Beobachtungen an anderen Lösungen (KCl, KNOg, NaNOg, LiNOg)
nach den Größen (Wanderungsgeschwindigkeiten) der Kationen interpoliert,
entsprechend der w. u. (Tab. IV) erörterten Gesetzmäßigkeit.