Probleme komplexer Moleküle III.
(A. 29) 13
digkeiten auffallende Tropfen, mehr feinere Teile zur Abreißung
bringen, daß beim Platzen kleiner Sauerstoffbläschen ebenfalls
viele sehr feine Teile abgerissen werden, noch mehr aber beim
Platzen von Wasserstoffbläschen (vermutlich wegen der größeren
Molekulargeschwindigkeit bezw. Ausströmungsgeschwindigkeit des
Wasserstoffgases WG-
Nimmt man vorläufig an, daß das Abreißen der kleineren
Teile, welche die äußerste Schicht umfassen, und das der größeren
Teile, welche auch die zweite Schicht, aber nicht den ganzen Radius
der Wirkungssphäre mit umfassen, bei den mittleren Verhältnissen
der 2. und 3. Zeile der vorstehenden Zusammenstellung in gleicher
Häufigkeit erfolgt^), so ist zu schließen (vgl. oben), daß die äußerste
Schicht des Wassers halb soviel negativ geladene Moleküle pro
cnV enthält, als Na-Ioncn in der zweiten Schicht einer 0,02 nor-
malen NaCTLösnng smd. Abgesehen von der Anhäufung der Na-
lonen in dieser Schicht würde in ihr, wie in der gesamten (fast voll-
ständig dissoziierten) Lösung, auf rund 3000 H^Og-Moleküle
1 Na-Ion kommen, also in der äußersten Schicht auf je 6000 H^Og-
Moleküle ein negativ geladenes Wassermolekül, und dies kann als
erster Anhalt für die Größenordnung des Ladungsverhältnisses in
der Doppelschicht des Wassers dienen (vgl. A)
Die auch bei anderen Elektrolyten sehr geringe Höhe der
Umkehrkonzentration macht es verständlich, daß schon geringe
Man bemerkt, daß die ältere Annahme einer einfachen Doppel-
schicht (welcher man bei der Umkehrkonzentration das Moment Null zu-
schreiben mußte) gegenüber der Veränderlichkeit der Umkehrkonzentration
versagt, was bereits seit Herrn AsELMANNs oben zitierten Versuchen (1906)
ersichtlich war.
iS) Es ist dies eine ziemlich willkürliche Annahme. Der Weg genauer
Untersuchung nach den Methoden zur Ermittlung gemischter Träger- und
Nebelkerngrößen steht offen (vgl. die Literatur, Note 6, sowie Kap. IX des
Vorliegenden) und er wird ohne Zweifel später verbesserte Auskünfte geben.
isa) Die Beladung jedes 6000ten Oberflächenmoleküls mit 1 Elektron
würde etwa 3 - 10"^ Coulomb/cm^ entsprechen. Die größte, bisher beim Wasser-
falleffekt gemessene Ausbeute war dagegen nur 2,1 - 10^2 Coulomb/cm ^
(Ann. d. Phys. 46, S. 633, 1892), so daß kein Widerspruch vorliegt, indem die
Ausbeute, d. i. die wirklich, abgetrennte Ladung stets nur ein geringer Bruch-
teil der vorhandenen Ladung sein kann. Das elektrische Feld, welche der Be-
ladung jedes 6000ten Moleküls der Oberfläche entspräche, wäre 3 - 10"*^
Volt/cm. Wegen der Anhäufung der Kationen (zu deren quantitativer Er-
mittelung die Daten noch zu beschaffen sind) müßte die Zahl der geladenen
Moleküle, also auch, das Feld, größer sein als hier berechnet.
(A. 29) 13
digkeiten auffallende Tropfen, mehr feinere Teile zur Abreißung
bringen, daß beim Platzen kleiner Sauerstoffbläschen ebenfalls
viele sehr feine Teile abgerissen werden, noch mehr aber beim
Platzen von Wasserstoffbläschen (vermutlich wegen der größeren
Molekulargeschwindigkeit bezw. Ausströmungsgeschwindigkeit des
Wasserstoffgases WG-
Nimmt man vorläufig an, daß das Abreißen der kleineren
Teile, welche die äußerste Schicht umfassen, und das der größeren
Teile, welche auch die zweite Schicht, aber nicht den ganzen Radius
der Wirkungssphäre mit umfassen, bei den mittleren Verhältnissen
der 2. und 3. Zeile der vorstehenden Zusammenstellung in gleicher
Häufigkeit erfolgt^), so ist zu schließen (vgl. oben), daß die äußerste
Schicht des Wassers halb soviel negativ geladene Moleküle pro
cnV enthält, als Na-Ioncn in der zweiten Schicht einer 0,02 nor-
malen NaCTLösnng smd. Abgesehen von der Anhäufung der Na-
lonen in dieser Schicht würde in ihr, wie in der gesamten (fast voll-
ständig dissoziierten) Lösung, auf rund 3000 H^Og-Moleküle
1 Na-Ion kommen, also in der äußersten Schicht auf je 6000 H^Og-
Moleküle ein negativ geladenes Wassermolekül, und dies kann als
erster Anhalt für die Größenordnung des Ladungsverhältnisses in
der Doppelschicht des Wassers dienen (vgl. A)
Die auch bei anderen Elektrolyten sehr geringe Höhe der
Umkehrkonzentration macht es verständlich, daß schon geringe
Man bemerkt, daß die ältere Annahme einer einfachen Doppel-
schicht (welcher man bei der Umkehrkonzentration das Moment Null zu-
schreiben mußte) gegenüber der Veränderlichkeit der Umkehrkonzentration
versagt, was bereits seit Herrn AsELMANNs oben zitierten Versuchen (1906)
ersichtlich war.
iS) Es ist dies eine ziemlich willkürliche Annahme. Der Weg genauer
Untersuchung nach den Methoden zur Ermittlung gemischter Träger- und
Nebelkerngrößen steht offen (vgl. die Literatur, Note 6, sowie Kap. IX des
Vorliegenden) und er wird ohne Zweifel später verbesserte Auskünfte geben.
isa) Die Beladung jedes 6000ten Oberflächenmoleküls mit 1 Elektron
würde etwa 3 - 10"^ Coulomb/cm^ entsprechen. Die größte, bisher beim Wasser-
falleffekt gemessene Ausbeute war dagegen nur 2,1 - 10^2 Coulomb/cm ^
(Ann. d. Phys. 46, S. 633, 1892), so daß kein Widerspruch vorliegt, indem die
Ausbeute, d. i. die wirklich, abgetrennte Ladung stets nur ein geringer Bruch-
teil der vorhandenen Ladung sein kann. Das elektrische Feld, welche der Be-
ladung jedes 6000ten Moleküls der Oberfläche entspräche, wäre 3 - 10"*^
Volt/cm. Wegen der Anhäufung der Kationen (zu deren quantitativer Er-
mittelung die Daten noch zu beschaffen sind) müßte die Zahl der geladenen
Moleküle, also auch, das Feld, größer sein als hier berechnet.